Kapitel 9

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"Spinnst du?! Wir sollen Alya und Nino davon erzählen?!", sagte Marinette entsetzt. Am nächsten Tag standen beide vor dem Schulgebäude, kurz vor Unterrichtsbeginn.

Adrien nahm ihre Hände. "Mari. Sie sind unsere Freunde. Wir sollten sie  aufklären."

Marinette seufzte. "Na klar. Sagen wir's ihnen doch einfach so: Also eigentlich ist Adrien Chat Noir und hat sich in Ladybug verliebt, und Marinette in Adrien und dann noch in Chat Noir, der jede Nacht heimlich zu Marinette kam und dann ihre Identitäten verraten haben."

Adrien lachte. "Ach Mari, beruhig dich. Wir sagen einfach, dass wir uns durch das Biologie-Referat, besser kennengelernt haben und sind uns dabei näher gekommen. Ganz einfach."

Sie nickte. "Na gut, dass macht natürlich Sinn. Danke Adrien."

Er zwinkerte. "Alles für meine Prinzessin."

Marinette wurde rot.
Anschließend nahm er ihre Hand und drückte sie sanft. Marinette fühlte sich so etwas sicherer. Sie hatte nämlich etwas Angst, wie alle auf das neue Paar reagieren.

Hand in Hand betraten sie das Schulgebäude.

Manche schauten sie schon mit den verschiedensten Gesichtern an: Verwirrt, neidisch oder geschockt. Manche schauten auch gar nicht. Die waren Marinette am liebsten.

"Adrien? Ich fühl mich beobachtet.", flüsterte sie ihm ins Ohr.

Er lächelte. "Ist doch gut. Dann weiß jeder, dass du mein Mädchen bist."

Und ehe sie etwas erwidern konnte, küsste er sie schnell.

Marinette lächelte in den Kuss hinein und vergaß, dass 100erte von Schülern sie gerade anstarrten. Darunter auch Nino und Alya, die mit offenen Mündern die beiden geschockt ansahen. Und Chloé, die vor Wut kochte.

"Ok, du musst mir ALLES erzählen! Wie kannst du das deiner besten Freundin nur geheimhalten?! Man Marinette, eigentlich müsste ich stinksauer auf dich sein, aber ich bin so gespannt, was du mir zu erzählen hast!", quasselte Alya herrunter.

Marinette lachte. Sie erzählte ihr die Geschichte so, wie sie es mit Adrien ausgemacht hatten. Klar, die Geschichte war eigentlich eine ganz andere. Trotzdem erzählte sie ihr die gleichen Gefühle, die sie gespürt hatte. Diese Liebe und Geborgenheit. Das Kribbeln im Bauch, dass sie hatte, wenn sie Chat Noir, oder Adrien, sah, geschweige denn küsste. Dieses Gefühl war alles andere als eine Lügengeschichte.

Alya war kurz vorm heulen vor Freude für Marinette. Sie umarmte sie einfach und wünschte ihr alles Glück der Welt.

"Wahre Liebe braucht kein Glück."
hörten sie Adrien sagen.

Alya musste grinsen.

"Awwww! Ich freu mich so für auch. Du weißt ja gar nicht, wie lange Mari schon auf dich stande...", sprudelte es aus ihr heraus. Doch als sie Marinette rotes, aber wütendes Gesicht sah, stoppte sie und grinste. Adrien musste lachen.

"Ich finde es süß. Ich liebe dich auch, Marinette."

Marinette musste darauf lächeln und umarmte ihn. Adrien lächelte daraufhin ebenfalls.

"578 ist die Antwort."
Madame Bustier nickte. "Gut, Max."

Marinette konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Mit ihrer rechten Hand stützte sie ihren Kopf und in ihrer linken Adrien's Hand. Ja, seine Hand. Er saß nämlich neben ihr und sah sie verträumt an. Marinette ebenfalls. Die beiden konnten ihr Glück kaum fassen.

Nach der Schulstunde liefen die beiden Hand in Hand hinaus. Doch plötzlich tippte jemand Marinette auf die Schulter. Sie zuckte zusammen und drehte sich um. Hinter ihr stand Nathaniel, ein Mitschüler ihrer Klasse. Er war schon so lange in sie verliebt, und es will einfach nicht aufhören. Und er hatte auch keinerlei Chancen bei Marinette. Doch das sollte sich bald ändern...

"Was möchstest du, Nathaniel?!", fragte Marinette verwirrt.

Adrien sah ihn böse an. Er war etwas eifersüchtig. Klar wusste er, dass Marinette niemals etwas von diesem Volltrottel wollte, aber etwas Eifersucht ist immer da.

"Marinette, ähm... können wir kurz reden...", er sah kurz auf die verschränkten Hände von Marinette und Adrien. "...allein."

Mari fragte sich, was er wohl wollte. Eigentlich interessierte sie sich nicht für Nathaniel, jedenfalls nicht auf diese Weise, wie er von ihr. Aber es interessierte sie schon, was er zu sagen hatte. Aber der Blick von Adrien, bezweifelte ihre Entscheidung, doch mit Nathaniel zu reden. War er eifersüchtig? Bei dem Gedanken musste sie grinsen und hatte dieses Kribbeln im Bauch. Aber er musste ihr vertrauen. Das ist ein Grundbaustein einer funktionierenden Beziehung.

"Adrien, ich komm gleich nach. Mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich." Mari drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und schon konnte er seine leichte Wut vergessen. Der Gedanke gefiel ihm zwar nicht, das sein Mädchen mit ihm alleine ist, aber er musste ihr wohl oder übel vertrauen. Und der Blick von Nathaniel war vielsagend. Er schaute traurig, und zugleich etwas wütend. Ist doch klar, dass er nach all den Jahren noch etwas von ihr wollte. Tja, ist eben mein Mädchen, Pech.

Adrien ging raus vor die Tür, nun waren Marinette und Nathaniel alleine.

"So, ihr seid also zusammen, du und Adrien... also so richtig zusammen?", fragte er neugierig.

Marinette runzelte ihre linke Augenbraue. "Ja, wie du eben gesehen hast, ja." Sie war verwirrt. Was wollte er?!

"Ähm Mari? Du hast da was am Auge! Ja genau da!" - Nathaniel ging ein Stück nach vorne und war knapp an ihrem Gesicht. Marinette wollte das gar nicht und ging einen Schritt nach hinten.

"Ähm Danke... was wolltest du jetzt von mir?", fragte sie, um so schnell wie möglich zu Adrien zu kommen.

Er senkte leicht den Blick. "Ich wollte euch beiden ersten gaaaanz viel Glück wünschen.", sagte er mit etwas Sarkasmus. "Und dann wollte ich dich fragen, ob du mir vielleicht die Englisch Hausaufgaben geben könntest? Wenn ich sie das nächste mal vergesse und dann noch falsch habe, muss ich nachsitzen!"

Okay. Marinette glaubte kaum, dass das der einzige Grund war. Warum wollte er sie alleine sprechen? Warum die Frage nicht vor Adrien stellen?

"Ähm okay?! Hier. Brauche sie aber nachher wieder.", Marinette wollte sich grade umdrehen, als Nathaniel sie plötzlich umarmte.

Marinette schuckte ihn direkt weg. "Was soll das?!"

"Kann ich dich genauso fragen.", vernahm sie hinter sich eine Stimme, die zu 100% Adrien gehörte.

Mein ganz normales LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt