warm colours 🍂 (giant rooks ff) [✔]

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• f r e d •
Der nächste Morgen kündigt sich durch ein lautes Knurren an. Schlaftrunken blicke ich mich um und realisiere, dass ich durch meinen eigenen Magen wach geworden bin. Ich hab gestern Abend nichts mehr gegessen.. Finn hat sich neben mir ausgestreckt. Sein Arm liegt angewinkwlt über seinen Augen, als hätte er eine Schlafmaske auf.
"Bitte sag deinem Magen, er soll aufhören zu knurren..", brummt er. Da muss ich kurz auflachen.
"Ich glaube, da hilft nur frühstücken." Mit einem Ruck schwinge ich meine Beine aus dem Bett, um mich anzuziehen. Auch Finn steht irgendwann auf und gemeinsam klopfen wir bei den anderen dreien. Nach und nach trudeln alle in den Flur ein. Nur noch eine Person fehlt.
"Wo ist eigentlich Allie?", fragt Luca da und inspiziert der Reihe nach die Türen des Hotelflurs.
"Da vorne ist ihr Zimmer.", antworte ich ihm und nicke geradeaus. Ein wenig überrascht nickt er. Das Klopfen seiner Faust schallt durch den Flur. "Allie? Wir wollten frühstücken gehen! Kommst du?" Die Tür wird geöffnet. Ihre durcheinander geratenen Haare stechen mir direkt ins Auge. Ich bekomme ein Déja-Vu von gestern Abend, als wir auf dem Dach waren und sie auch so aussah. Verträumt, versonnen und irgendwie frei. Alles klar bei dir, Fred?

• a l l i e •
Mein "Guten Morgen." gilt zwar der ganzen Gruppe, mein Blick allerdings nur Fred. Seit gestern Abend kommt es mir so vor, als wären wir schon ewig Freunde, auch wenn es zwischenzeitlich schon etwas merkwürdig war. Jedoch ist das Gefühl, er könnte mich nicht leiden, gänzlich verschwunden. Er lächelt und wuschelt sich durch die Haare, als er meinen Blick einfängt. Gemütlich machen wir uns auf den Weg zum Speisesaal und laden unsere Teller mit allerlei Leckereien voll. Finn, Johnny und Fred schlingen so sehr, dass geradezu die Angst in mir aufkommt, sie würden sich gleich hier und jetzt übergeben. Vorsichtig ziehe ich ihre Teller in meine Richtung. "HEEEEY!" kommt von allen Seiten. Wie Tiere auf der Jagd.
"Macht mal langsam. Wir haben Zeit. Sonst heult ihr noch rum, weil ihr alle Bauchschmerzen habt.", meine ich nur und unterhalte mich ein wenig mit dem zweiten Finn. Stetig liegt Lucas Blick auf mir. Es macht mich unglaublich nervös, aber nicht auf eine gute Weise. Ich versuche ihn in ein Gespräch mit Finn zu verwickeln, sodass ich mich auch mal aufs Essen konzentrieren kann. Langsam greift Fred nach seinem Teller, der immer noch vor mir liegt. Ich verfolge seine Bewegung und bleibe bei seinen Augen hängen.
"Was denn? Kannst du meinen Magen nicht knurren hören? Und.. Isst du das da noch? Kann ich das vielleicht.." Er zeigt auf ein unberührtes Brötchen, welches am Rand meines Tellers liegt.  "Wenn du Luca sagen kannst, dass er mich nicht immer so anstarren soll, gerne." Als wäre es nicht eine Art Deal, den ich gerade ausgesprochen habe, lege ich ihm das Brötchen auf seinen Teller und räume die restlichen, leeren Teller auf dem Tisch zusammen.

• f r e d •
Mir versetzen ihre Worte einen Stich. Also ist es ihr auch unangenehm, wie ihr Luca hinterher schmachtet. Ich muss sie mal bei Gelegenheit darauf ansprechen. Langsamer, wie es Allie wollte, esse ich den Rest des Essens auf meinem Teller, bis ich mir zufrieden über den Bauch streicheln kann. Jetzt kann ich mich auch Luca zuwenden. Allie ist ohnehin gerade am Buffet und somit kann ich jetzt mal in Ruhe mit ihm sprechen.
"Ey Luca, sorry, falls du das gestern mit dem Nachhausebringen doof fandest. Ich wollte dir echt nur ein bisschen Zeit für die Jungs freiräumen.." Ich lege ein entschuldigendes Lächeln auf. Das täuscht jedoch, denn meine Hände werden feucht, so netvös bin ich.
"Ach, alles gut. Wahrscheinlich willst du sie mir einfach nur wegschnappen, was?" Er grinst breit und ehrlich, was seinen Scherz noch mehr unterstreicht, aber irgendwie wird mir mulmig zumute bei seinen Worten. Eigentlich wollte ich nur aufpassen, dass sie nicht zu viel mit dir macht, und jetzt saß ich selber mit ihr auf dem Dach.. Trotz meiner inneren Zwiespälte nicke ich. "Ach, und hör auf, sie so anzustarren. Sie ist doch kein seltenes, exotisches Tier, was du begaffen musst.", setze ich noch hinterher, aber in einem lockeren Tonfall.
"Mimimimii.. aber na gut. Meinst du, es stört sie?"
Doch darauf kann ich keine Antwort mehr geben, denn Allie ist an den Tisch zurückgekehrt und beginnt zu frühstücken. Schließlich sind wir alle fertig und machen uns bereit für den Aufbruch.

• a l l i e •
Wir entscheiden uns dazu, unseren Off-Day dazu zu nutzen, ein wenig durch die Innenstadt zu schlendern. Wir haben bereits einige Plattenläden unsicher gemacht und jetzt folgen all die zahlreichen Second Hand Läden, von denen wir bereits einige auf der Hinfahrt entdeckt haben. Hinter vollen Kleiderständern zieht mich Fred zur Seite.
"Warum stört es dich eigentlich so, dass Luca dich die ganze Zeit anschaut?" Er flüstert, sodass bloß keiner der Jungs etwas mitbekommt. Vorallem nicht Luca.
"Es stört mich einfach.", sage ich beiläufig, als ich die Kleiderstange auf irgendwelche Schätze durchsuche. "Ich will nichts mehr von ihm." Hätte nicht gedacht, dass ihn das so beschäftigt..
".. Nicht mehr?", antwortet Fred scheinbar verunsichert.
"Jep. Ich war zu unserer Schulzeit ziemlich verknallt in ihn. Aber das ist Geschichte. Meine Hinweise scheint er noch nie verstanden zu haben. Ob damals oder heute." Ich schwinge mich zur nächsten Kleiderstange und bemerke gar nicht, wie ich Fred förmlich mit dieser Information im Regen stehen lasse.

• f r e d •
"Ich war zu unserer Schulzeit ziemlich verknallt in ihn."
Das hat mich dann doch ziemlich überrascht. Gerade, weil ich mir nie so ganz Gedanken darüber gemacht habe, wieso sie so viel mit Luca zu tun hatte. Unerwiderte Liebe also.. Noch immer nachdenklich schiebe ich Kleidungsstück um Kleidungsstück zurück, schaue sie aber gar nicht richtig an, so bin ich in meine Gedanken vertieft. Plötzlich frage ich mich, ob ich ihre Signale auch falsch deute. Vielleicht fand sie das gestern auf dem Dach total bescheuert und will überhaupt nichts mit mir zu tun haben.. Obwohl.. Dafür war unser Gespräch zu schön, zu offen. Zu ehrlich. Meine Gedanken brechen jäh ab, als ich in etwas Weiches hineinlaufe. Ich versuche irgendwie das Gleichgewicht zu bewahren und kralle mich an dem nächsten fest, was in meiner Nähe ist. Ein Arm.
"Fred, was machst du bitte?", fragt mich Johnny ziemlich verwirrt und hilft mir, meinen festen Stand zurückzugewinnen.
"Sorry..", nuschle ich.