Unfall auf den Gleisen

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Es müssten jetzt 3 Monate nach meiner Rückkehr vergangen sein. Ich hatte mich am 2. Tag direkt bei Jimin gemeldet und wir haben zusammen bei der Polizei ausgesagt, ich hatte jedoch gelogen und erzählt ich hätte eine Pause vom stressigen Stadtleben gebraucht weshalb ich mir spontan eine Auszeit genommen hatte. Kaum hatte ich etwas Normalität in mein Leben gebracht, wurde sie mir erneut genommen.

Ich war auf dem Weg in die Uni, aus mir sollte schliesslich immer noch etwas werden. Meine Tram war plötzlich stehen geblieben weil es einen Unfall auf den Gleisen gab, und die Passagiere wurden gebeten aus zu steigen.
Natürlich sah ich wie die anderen Menschen hin, und erkannte wer am Steuer des Autos sass. Es war eine Frau mittleren Alters die aus dem Auto gehoben wurde von Einsatzkräften.

Was ich jedoch nicht erwartet hätte war was ich danach sah. Auf dem 2. Krankenwagen lag Tae, und er blutete am Kopf. Es war das erste Mal das ich ihn seit seinem Seitensprung sah, und es fühlte sich schmerzhaft an ihn so zu sehen. Dadurch das ich kein Kontakt zu ihm hatte, hatte ich gehofft es würde ihm gut gehen doch jetzt hatte ich den Beweis das es das nicht tat.
Ich handelte schnell und ohne viel Überlegung. Es war wie, als würden meine Beine sich selbständig in Bewegung setzen und kch klnnte nichts dagegen unternehmen als ich zum Krankenwagen lief und alle Einsatzkräfte fragte ob Tae lebt, wie es ihm geht und wohin er gebracht wird. Ich sagte noch dazu das ich ein guter Freund von ihm sei.
Sie verrieten mir das Krankenhaus in das er gefahren werden würde und ich nahm mir kurz darauf ein Taxi.

Stundenlang sass ich im Wartezimmer und wartete auf eine Antwort des Arztes.
Mir schossen undendlich viele Szenarien durch den Kopf, trotzdessen hiess es für mich: Rihe bewaren und Füsse still halten, denn vielleicht gab es doch noch Hoffnung.
Hin und wieder hörte ich das nervige Murmeln anderer Patienten und des Radios, es war wie als hätte ich sie komplett ausgeblendet, wie als wären sie nie dagewesen.. Oder als wär ich nie hier gewesen.

Nach einigen Stunden kam der Arzt und rief meinen Namen, folgend eine Gestik die mir deutete ich solle ihm folgen. Ich lief hinter ihm und wir blieben vor Zimmer 108 stehen, Notaufnahme.
"Hier ist das Zimmer in dem ihr Freund untergebracht wurde. Er ist inzwischen aufgewacht, jedoch sehr schwach. Wenn sie mit ihm sprechen achten sie bitte darauf ihn nicht zu überfordern, ein zu hoher Blutdruck könnten erneute Gehirnstörungen verursachen, sie haben 15 Minuten Zeit."
"Vielen Dank." Ich bedankte mich und starrte auf die 108.

Ich hatte es so satt immer zu überlegen was ich tun sollte, also klopfte ich ohne weiteres Nachdenken an die Tür und machte sie auf.
Ich sah nicht nach oben als ich ins Zimmer trat, ich musste einen kurzen Flur hinablaufen um das Bett des Patienten zu sehen, also Tae.
Ich vermute das ich mitten im Raum stand, hochgesehen hatte ich jedoch noch nicht.

"J-Jungkook?"

Langsam hob ich meinen Kopf.

"Hey.." flüsterte ich.

Ich sah nun in sein Gesicht, er hatte sehr viele Verletzungen und eine Bandage um seinen Kopf.
Ein leichtes Lächeln hatte sich über seinen Mund gezogen und er sah mich an.

"Ich bin so froh das du da bist." hatte er gesagt, und kurz darauf hatte Tae angefangen zu weinen.

Ich war diesen Anblick nicht gewohnt, und wusste nicht wie ich handeln sollte, erneut.
Er streckte seine Arme aus und wollte aufstehen, der Arzte hatte mir jedoch gesagt das zu viel Anstrengung nicht gut für ihn sein weshalb ich mich an sein Bett stellte und ihn in den Arm nahm.

"Es tut mir so Leid.. alles tut mir so Leid." flüsterte er in meinen Pulli, welcher immer feuchter von seinen Tränen wurde.

Ich strich ihm über den Kopf und wischte seine Tränen weg.
"Es ist okay. Ich bin hier."

Und so entschied ich mich über Nacht zu bleiben, wenn nicht sogar länger.

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt