Verzeihung

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"... und am Ende lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende."
"Ja, oder das Ende ihrer ach so perfekten Beziehung in der der Ehemann sich jede Nacht ne Cracknutte kauft um vor seiner Frau zu flüchten, und naja, ein bisschen Druck abzulassen."
"Du versaust die ganze Geschichte, da liest man dir schon ein Märchen vor und alles an was du denkst sind Cracknutten."
"Ich denke auch noch an Sushi, oder Pizza, oder an 'ne Line Koks, oder an Ramen!"
"Tae!"
"Haha, tut mir Leid. Naja, tuts mir nicht."
"Komm schon!"
"Ok, ok. Na schön. Die Geschichte hat mir gefallen, mir hat noch nie jemand "die Schöne und das Biest" vorgelesen, danke. Wobei ich das Ende mit der Cracknutte spannender gefunden hätte."
"Tae!"

Es waren 2 Wochen vergangen in denen ich mal wieder mein altes Leben vergass um bei Tae zu sein. Ich hatte alles zurückgelassen, für ihn.
Im Laufe der letzen Wochen haben Tae und ich viel Zeit miteinander verbracht, ich habe ihm viele Bücher vorgelesen, teilweise Kinderbücher die zum Allgemeinwissen zählen, teilweise auch spannende Romane mit tragischen Enden.
Ich habe Nacht für Nacht bei ihm geschlafen und ihn von einer anderen Seite kennen gelernt.
Taehyung ist nicht der für den ich ihn hielt, er ist viel mehr als das.

"Wann hast du Geburtstag?"
"Ist das wichtig?"
"Ja voll, ich will dein Sternzeichen wissen."
"Warum frägst du dann nach..."
"Sag schon!"
"Mein Sternzeichen ist Fische, Jungkook."
"Und warum bist du dann so abgebrüht? Dachte die wären voll die süssen Leute."
"Sind sie auch, sie können aber auch anders wenn sie verletzt wurden."
"Ich wusste gar nicht das du dich damit auskennst."
"Eine der wenigen Dinge mit denen ich mich auseinandergesetzt habe. Was ist dein Sternzeichen?"
"Stier."
"Mhm, heiss."
"Halt die Klappe.." ich gab ihm ein Klaps auf die Brust.
"Wir passen sogar im Bett zusammen!"
"Tae, stop!"
"Wieso mach ich dich nervös?" hauchte er in mein Ohr und strich über meinen Bauch.
"Tae bitte, nicht hier. Es könnte jede Sekunde eine Krankenschwester reinkommen."
"Das machts doch so spannend."

Ich hätte nicht gedacht das wir uns ausserhalb seines Apartments so gut verstehen würden, ich hätte auch nie gedacht das ich ihn wieder sehen würde.
Wir haben über die verschiedensten Themen gesprochen, Politik, Kunst, Musik, Literatur und Philosophie.
Über eine Sache haben wir jedoch noch nicht gesprochen, und ich weiss nicht wie ich es ansprechen soll.

Es war inzwischen Abend geworden und Tae wurden seine Medikamente gebracht. Er sass auf seinem Bettrand und schluckte alles ganz brav herunter. Ich hatte mich auf das Bett daneben gesetzt und sah ihn an.

"Was ist los Mäuschen?"
"Nenn mich nicht so." sah ich zur Seite.
"Hat da jemand schlechte Laune?"
"Tae, bitte. Ich bin müde."
"Dann leg dich zu mir und wir schlafen, oder willst du heute auf dem anderen Bett schlafen obwohl ich nichs getan habe, haha."
"Lustig."

Ich ging ins Bad um meine Zähne zu putzen und einen klaren Kopf zu bekommen. Früher oder später musste ich ansprechen warum er Sex mit diesem Mädchen hatte, mir aber sagte er würde mich lieben. Ich weiss nicht wie lange ich es noch verdrängen könnte.

Ich öffnete die Badezimmertür, und erschrak als Tae davor stand.

"Tae! Du darfst doch nicht aufstehen ohne deine.."
Er drückte mich gegen die Wand und gab mir einen Kuss.
Das war der erste Kuss seit einer sehr langen Zeit, doch seine Lippen fühlten sich immer noch so an wie beim ersten, ich könnte mir nicht vorstellen ihn nie wieder zu küssen.. ich würde es vermissen.

"Hör zu." flüsterte er gegen meine Lippen und sah mir in die Augen.
"Ich weiss das es dich bedrückt, was zwischen uns vorgefallen ist. Ich weiss das es eine Belastung für dich ist, und ich möchte dir alles erklären, wenn du mir die Chance gibst."

Meine Augen hatten angefangen zu tränen und ich nickte.
Tae zog mich an der Hand zurück in sein Bett, wo wir uns zusammen einkuschelten und er anfing zu erklären.

"Ich hatte dir erzählt, das ich vor dir mehrere Mädchen eingesperrt und gefesselt hatte, bei vielen wünschte ich ich hätte es gelassen. Mir ist natürlich bewusst das manche von denen das Stockholm Syndrom entwickeln und sich einbilden sie seien in mich verliebt, so wie Natascha. Natascha ist das Mädchen mit dem zu mich gesehen hast, und ich bereue zu tiefst das du diesen Anblick nicht vergessen können wirst. Sie hatte mir gedroht zur Polizei zu gehen und erzählen was ich ihr angetan hatte, machte mir jedoch den Vorschlag ein letztes Mal mit ihr zu schlafen und sie würde es lassen. Ich konnte mir nicht vorstellen dich so lange nicht zu sehen weil ich im Knast sässse, deshalb habe ich mich drauf eingelassen, und es tut mir schrecklich Leid Jungkook."

Er wischte erst mir, dann sich eine Träne weg.
Ich wusste nicht was ich fühlen sollte.

"Ich kann mir vorstellen das du grade überfordert bist."

"Ein wenig vielleicht."

"Jungkook, es tut mir Leid. Alles was ich will bist du." er hatte mich näher an sich gezogen sodass mein Kopf nun an seiner Brust gedrückt war.

"Ich verzeihe dir, Tae."

Ich hörte ein erschrockenes Aufatmen und spürte daraufhin warme Tropfen auf meinem Gesicht, es waren Taes.
Ich sah hoch zu ihm, er hatte angefangen zu weinen und ich entschied mich ihn zu trösten, statt zu verlassen.

"Es ist okay, ich verzeihe dir."

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 02, 2020 ⏰

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