Die drei verließen den Zug und wurden von der Menschenmenge mitgerissen. Um die Jungs nicht zu verlieren, klammerte sich Aurelia an Harrys Umhang. Es war schon dunkel und man konnte schwer erkennen, wo man langgehen musste. Die älteren Schüler schienen den Weg zu kennen. Nur hier und da sah man verwirrte Blicke. Das mussten wohl ebenfalls Erstklässler sein.
Am liebsten hätte Aurelia die Hände gehoben und alle erstarren lassen. Sie hasste solch Gedränge. Oder sie könnte der ganzen Sache einfach entschweben. Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, erhob sich eine Stimme über das Gewirr.
„Erstklässler zu mir!" Hagrid übersah die Menge und rief die Neuen zu sich. Dankbar kämpften sich Aurelia und Harry zu ihm durch. Ron folgte ihnen staunend.
„Hi Hagrid!", begrüßten die beiden Kinder ihren großen Freund. Dieser zwinkerte ihnen zu.
„Na ihr beiden. ERSTKLÄSSLER!! NA LOS KOMMT SCHON!"
Schon bald waren alle Neulinge bei dem Halbriesen versammelt. Die anderen Schüler gingen alle an ihnen vorbei. Hagrid lächelte sie alle an.
„Ihr werdet mit etwas besonderem zum Schloss gebracht. Los folgt mir, nicht bummeln." Er schritt voran. Während er einen Schritt machte, mussten die Kinder 3 machen.
Schon bald waren sie an einem dunklen See angelangt. Hagrid bat sie, in kleinen Grüppchen in die Boote zu steigen. Aurelia schluckte. Ungeahnte Tiefen konnten auf sie warten, falls sie kenterten.
Die Angst vor tiefen Gewässern steckte tief in ihr. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass ihre Mutter ertrunken war. Sogar Prue, ihre älteste, leider verstorbene, Schwester hatte das tiefe Wasser gemieden. Sie war nie schwimmen gegangen.
Harry bemerkte Aurelias Unbehagen. „Komm schon, Hagrid passt auf uns auf. Es wird nichts passieren. Wenn doch, dann fisch ich dich aus dem Wasser!" Er lächelte das Mädchen aufmunternd an. Sie lächelte schüchtern zurück und stieg ins Boot mit Harry und Ron.
Gerade als Hagrid sich zu ihnen gesellen wollte, drängelte sich ein blonder Junge an ihm vorbei. Zwei stämmige Jungen dicht neben ihm. „Hier sitze ich!" Er nahm Platz. Aurelia erkannte ihn wieder. Das war doch der junge aus Madame Malkins. Innerlich verdrehte sie die Augen./////////////////////////////////////////////////////////////
Die Boote schwammen ruhig und wie durch Magie über den See. Aurelia kuschelte sich an Harry. Sie hatte Angst, ins Wasser zu fallen. Außerdem war es kalt. Der Blonde kicherte deswegen und murmelte irgendwelche idiotischen Sachen. Langsam ging der Halliwell das ziemlich auf die Nerven.
„Hältst du mal bitte die Klappe? Ich möchte die Fahrt genießen und nicht deine nervige Stimme hören!", fuhr sie ihn an. Sofort verstummte dieser und sah sie wütend an.
„Du glaubst wohl, dass du dir so manches erlauben kannst, oder? Pass auf, oder du landest unabsichtlich im Wasser!", drohte er. Seine Freunde knacken mit dem Knöcheln. Wollte er sie etwa einschüchtern?
„Versuchs doch!", forderte Aurelia ihn heraus. Sie wusste, dass es dumm war, gleich am ersten Tag Mist zu bauen. Aber dieser Typ war es allemal wert. Er erhob sich und plusterte sich vor ihr auf. Unheilvoll begann das Boot zu schwanken. Ein wenig panisch klammerte sich die junge Hexe an den Holzrand. Daraufhin lachte der Blonde. Die zwei Schlägertypen packten das Mädchen und wollten sie über Bord werfen. Harry erhob sich ebenfalls und das Boot schwankte noch mehr. Ein wildes Handgemenge begann. Aurelia riss sich los und stieß unbeabsichtigt gegen den Blonden. Von dem war nur noch ein Schrei zu vernehmen und ein darauf folgendes Platschen.
Gott sei Dank waren sie bereits am Ufer angelangt. Der blonde Junge watete trief nass aus dem See und sah die austeigenden Schüler wütend an. Seine Freunde umringten ihn wieder und er stolzierte davon. Als er an Aurelia vorbei kam, rempelte er sie an und raunte ihr etwas zu. „Das zahl ich dir heim!"
Doch Aurelia, Harry und Ron konnten nicht anders als lachen. Hagrid, der zwar anfangs ein wenig schimpfen wollte, lachte ebenfalls, als er die Geschichte erfuhr. Er warf dem nassen Jungen ein Handtuch zu und ging mit ihnen dann hoch zum Schloss.
Erst jetzt bemerkte das Mädchen das prächtige Schloss. Hier lernte sie also, mit einem Zauberstab umzugehen. Wenn sie an die Zauberschule dachte, die sie kannte, war sie nichts gegen das hier. Gideon würde gelb werden vor Neid. Oder sie würde ihn gelb färben. Lachend folgte sie Hagrid.
Je näher sie kamen, desto größer wurde das Schloss. Die junge Halliwell fühlte sich bei dem Anblick immer kleiner. Ob ihr Vater tatsächlich mal hier gewesen war? Vielleicht würde sie auch mehr über ihn herausfinden.
Ihre Anspannung stieg, als sie das große Eichenportal passierten. Plötzlich verabschiedete sich Hagrid von ihnen. Vor ihnen stand nun eine streng wirkende alte Frau. „Guten Tag, Erstklässler. Ich bin Professor McGonagal, Hauslehrerin von Gryffindor und Lehrerin für Verwandlung. Ihr werdet bald in eure Häuser eingeteilt. Also folgen Sie mir!" Die Professorin schritt voran und führte sie zu einem weiteren Portal. Von selbst schwangen die Flügel auf und gewährte ihnen den Durchgang.
Sofort ruhten alle Blicke auf den Neuankömmlingen. Aurelia schluckte. So was konnte sie einfach nicht leiden. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet. Deswegen wäre sie fast gegen einen Schüler gestoßen, als alle stehen blieben. Jetzt sah das Mädchen auf und betrachtete die Professoren genau.
Der Älteste am Tisch war zweifelsohne der Schulleiter. Ihr Blick wanderte weiter und blieb geschockt an einem dunklen Mann hängen. Der Mann aus ihrem Traum! Ohne Zweifel, er war es. Sie keuchte. Er starrte sie durchbohrend an. Angstschweiß brach auf ihrer Stirn aus. Schnell senkte sie den Blick. Irgendetwas an diesem Mann machte ihr Angst.
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Die Dämonenjägerin | Harry Potter
FanfictionAn Aurelia Halliwells, 11, Fenster klopft eines Tages eine Eule mit einem Brief im Schnabel. Von da an beginnt ein Abenteuer, dass sie weitweg von San Francisco und ihren drei Schwestern bringt. Sie wird nämlich ab kommenden Schuljahr nach Hogwarts...