Wer ist der Vater?

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Ein Monat noch, dann würde dieser Hogwarts-Express abfahren. Aus irgendeinem Grund machte sie das nervös. Aurelia wusste fast nichts über Hogwarts und diese andere Zauberwelt. Wie würde es sein, mit dem Zauberstab zu zaubern? Hagrid hatte ihnen mitgeteilt, dass man in den Ferien nicht zaubern durfte, bis man volljährig sei. Es musste deprimierend sein, für diese Zaubererkinder. Sie würde es nicht ohne Magie aushalten. Um sich die Zeit zu vertreiben, las sie in dem Buch „Geschichte von Hogwarts". Es war äußerst interessant. Diese Zauberschule schien voller Geheimnisse zu stecken. Aurelia erfuhr auch, dass die Decke der großen Halle, verzaubert war. Man sah immer die momentane Wetterlage. Auch die Treppen waren verzaubert. Diese wechselten die Richtung, wann und wie es ihnen passte. Alles in allem klang es sehr witzig. Ein kleiner Schrei entfuhr ihr, als sie las, dass Elektrogeräte auf dem Gelände nicht funktionierten. Ein volles Schuljahr ohne Handy? Unmöglich! Piper kam kampfbereit in ihr Zimmer gestürzt. „Wieso schreist du denn so?", fragte sie verwirrt, als sie keinen Dämon entdeckte. „Ich hab nur gelesen ... In Hogwarts funktioniert kein Handy!", berichtete Aurelia bestürzt. „Und deswegen schreist du so? Naja egal. Du wirst das schon überleben!" Ihre große Schwester zwinkerte ihr zu. „Du hast schon den schlimmsten Dämon überlebt und wirst auch ein Schuljahr ohne Handy auskommen. Wenn du uns brauchst, rufst du uns einfach. So wie immer!" Aurelia nickte. So wie immer. Aber was sollte schon groß passieren? Laut Hagrid war Hogwarts doch der sicherste Ort in der Zaubererwelt. Ein Dämon konnte dort erst recht nicht eindringen.

Durch das belauschte Gespräch angeregt, war auch ihr Forschunganstrieb nach ihrem Vater entbrannt. Außerdem interessierte sie, warum Hagrid an einem schwarzhaarigen gruselig wirkenden Typen gedacht hatte. Diese dunklen böse blickenden Augen gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie erinnerte sich an ihren Traum. Vielleicht war es eine Vision gewesen, überlegte das Mädchen. Aber warum zeigte ihr eine Traum-Vision diesen Mann? Auch wenn er äußerst streng und einschüchternd wirkte, ging dennoch etwas Vertrautes von ihm aus. Es kam ihr fast so vor, als würde sie ihn kennen. Wenn sie wusste, woher dieses Gefühl kam! Vielleicht war er …, nein das konnte nicht sein. Ihre Mutter hätte sich nie auf so jemanden eingelassen. Ganz sicher nicht. Außerdem bestand keine Ähnlichkeit zwischen ihnen. Naja vielleicht nur ihr schwarzes Haar. Ihre Augen waren zwar dunkel, aber dunkelbraun und nicht so rabenschwarz wie die des Mannes.
Aber dennoch. Warum kam das Gefühl der Vertrautheit auf, wenn sie ihn sah? Pure Einbildung, schallt sie sich. Vielleicht sollte sie einen Ältesten  dazu befragen!? Dann müsste sie allerdings zugeben, gelauscht zu haben. Irgendwie betrübte dieses Thema sie sehr.

„Warum bist du denn so niedergeschlagen?“, fragte Phoebe erstaunt. Aurelia war doch die letzten Tage voller Vorfreude gewesen und jetzt, 2 Tage vor der Abreise, schien sie irgendetwas zu betrüben. Auch ihren anderen Schwestern war das Verhalten der Jüngsten nicht verborgen geblieben. „Bitte, sag uns doch, was los ist! Plagt dich jetzt schon das Heimweh?“, wollte Paige wissen. Aurelia schüttelte den Kopf. „Ich habe euch belauscht, als der Älteste da war. Wisst ihr, wer mein richtiger Vater ist?“ Piper sah sie streng an. „War ja klar, dass du es nicht lassen konntest. Aber nein mein Schatz, wir wissen es auch nicht. Leo hat, glaub ich noch etwas heraus gefunden. LEO!“ Sofort erschien der Wächter des Lichts. „Was gibt’s?“ „Leo, hast du wirklich etwas herausgefunden, wegen meines Vaters?“, sprudelte es sofort, ohne Erklärung, aus Aurelia heraus.
„Haben wir wiedermal gelauscht? Naja, nicht ich sondern die Ältesten. Angeblich soll dein Vater dort Lehrer sein. Wir konnten dies jedoch noch nicht bestätigen!“ Leo klang dabei wie ein Geschäftsmann. Aurelias Herz machte einen Sprung. Lehrer. Hoffentlich stimmte es. Was er wohl unterrichtete? Das Mädchen konnte es kaum noch erwarten, nach Hogwarts zu kommen. Da war jedoch noch eine Frage zu klären. „Weiß er überhaupt von mir?“ „Wenn du nichts von ihm wusstest, weiß er auch nicht von dir. Es tut mir leid. Die Ältesten halten diesbezüglich einen Rat ab. Anscheinend ist ihnen deine Zukunft sehr wichtig. Wahrscheinlich wird jemand zu ihm gesandt, um ihm die freudige Botschaft zu überbringen!“ Leo zwinkerte ihr zu. Zufrieden mit dieser Nachricht besserte sich ihre Laune erheblich. Paige legte ihren Arm um Aurelias Schulter. „Tja wir zwei mit dem anderen Vater.“ „Aber du Paige, kennst ihn ja wenigstens!“, gab ich zu bedenken. Sie verzog das Gesicht. „Naja … glaub mir, dass macht es nicht besser!“ Sie lachte und die Schwester und Leo begannen ebenfalls zu lachen. Sam, der Wächter des Lichts ihrer Mutter, war Paige´s Vater. Sie mochte ihn nicht wirklich, was vielleicht daran lag, dass er sich nichts aus ihr machte. Ob ihr Vater auch so war? „Pff, ihr Außenseiter!“, scherzte Phoebe und Aurelia boxte sie dafür leicht auf den Arm. Dafür strubelte Phoebe ihr durchs Haar, was das Mädchen überhaupt nicht leiden konnte und das wusste ihre Schwester genau. „Ich störe ja nur ungern. Aber, Aurelia hast du schon den Koffer gepackt?“ Schon wieder spielte Piper die Mutter. Aurelia wünschte sich für ihre Schwester, dass sie endlich schwanger wurde und sie dann nicht mehr bemutterte. Es war meist angenehm, aber sehr oft so ziemlich nervig. Aurelia war sich sicher, dass es trotzdem vermissen würde. Wieder kehrte die schlechte Laune zurück. Sie würde ihre Schwestern schrecklich vermissen. „Du kannst dich doch immer nach Hause beamen, wenn du uns vermisst!“, schlug Phoebe ihr vor, die sofort ihre Stimmungsschwankung spürte. „Oder du rufst mich und wir kommen dich besuchen!“, meinte Paige. Aurelia fiel ihren Schwestern in die Arme. Ihre Schwestern waren ihr ein und alles.

Die Dämonenjägerin | Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt