Die Jägerin

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Dunkelheit hatte sich schon lange über die Stadt gesenkt. Sie tat dennoch kein Auge zu. Anscheinend nahm sie die Tatsache mit ihrem Vater mehr mit, als sie zugeben würde. Victor war immer wie ein Vater für sie gewesen. Doch es war schon lange für sie alle klar gewesen, dass er es nicht sein konnte. Dennoch hatte er immer „mein Schatz" oder „meine Kleine" zu ihr gesagt. Letzteres ging ihr ziemlich auf die Nerven, da sie nicht an ihre Körpergröße erinnert werden wollte. Vielleicht war es auch nur die Nervosität bezüglich des bevorstehenden Tages. Hogwarts. Morgen würde sie wohl ihren Zauberstab bekommen. Irgendwie klang es lächerlich. Diese Menschen brauchen ein Stück Holz um ihre Magie wirken zu lassen. Sie lachte leise in der Dunkelheit. Die Dämonen würden sie nicht mehr ernst nehmen, wenn sie sich mit einem Holzstöckchen verteidigen würde. Wie albern die Vorstellung doch war. Aber sie sollte etwas Neues dazulernen, hatte Leo berichtet. Pah. Die Ältesten bestimmen einfach so über Aurelia. Unmöglich! Wehren konnte sie sich jedoch nicht. Es war ihre Bestimmung. Dämonenjagerin zu werden und dafür würde sie alles geben. Wenn man es genau nahm, war sie die mächtigste in der Familie. Das war zumindest einen der obersten Ältesten mal rausgerutscht. Gemein fand sie nur, dass ihre Schwestern die mächtigen Drei waren. Was war mit ihr? Gehörte sie nicht dazu? Oder würde „die mächtigen Vier" so schlimm klingen? Aber sie hatte aufgehört zu fragen. Es brachte nichts.

Die Nacht schritt voran und sie schlief immer noch nicht. Um sich die Zeit zu vertreiben ließ sie einfach ein paar ihrer Stofftiere im Raum herum schweben. Die Langeweile vertrieb dies jedoch nicht. Betrübt seufzte sie. Plötzlich erschien neben ihr eine in Licht gehüllte Gestalt. Völlig unbeeindruckt blieb sie liegen. Der Älteste sah sie ärgerlich an und räusperte sich. Aurelia registrierte ihn und setzte sich auf. „Was gibt's denn schon wieder?" Es klang beinahe frech. Der Älteste seufzte. „Heute wieder besonders gut gelaunt was? Du musst unbedingt diesen Dämon names Cailan vernichten! Es eilt!", fügte er an, als Aurelia keine Anstalten gemacht hatte sich zu bewegen. Umständlich erhob sie sich und sah ihn an. „Ich nehme mich der Sache an. Im Moment habe ich sowieso nichts Besseres zu tun!" Mit einem Fingerschnipser kleidete sie sich an. Sie war sicher die einzige Elfjährige, die sich mit Dämonenjagt die Zeit vertrieb. Der Älteste erklärte ihr, wo Cailan zu finden war und wie er aussah und Aurelia verschwand auf die selbe Weise in der der Älteste erschienen war. Woher sie wohl diese Kräfte geerbt hatte?

Sie beamte sich ohne große Vorsicht walten zu lassen in die Unterwelt. Aurelia hatte keine Eile. Es war noch Nacht und der Tag würde noch länger auf sich warten lassen. Wo war jetzt dieser Dämon? Sie war doch direkt zur beschriebenen Stelle gekommen. Wo war er nur? „Heutzutage haben die Kinder keine Manieren mehr! Man klopft an, wenn man in das Quartier einer Person kommt!" Eine tiefe Stimme drang in der Dunkelheit zu ihr. Es war stockfinster, also hatte sie den Dämon nicht gleich bemerkt. Dieser machte Licht und sah das Mädchen böse an. „Bist du Cailan?", fragte sie gleichgültig. Bei Dämonen brauchte sie doch keine Manieren zu zeigen! Sie betrachtete den Dämon näher. Er hatte eine Glatze und war dunkelhäutig. Dieser Typ passte keines Falls auf die Beschreibung. „Nein ich bin Tailan, Cailans Bruder. Was willst du von ihm?" Seine Augen verengten sich, als er das schwarzhaarige Mädchen näher betrachtete. Als er erkannte, wer sie war, zog er scharf die Luft ein. Im nächsten Moment jedoch lächelte er. Schon hielt er einen Feuerball in der Hand, bereit das Mädchen zu verletzen. Aurelia rollte bloß mit den Augen. Es war unglaublich wie dumm diese Wesen waren. Um den Dämon jedoch ein bisschen Freude vor seinem baldigen Ableben zu bereiten, tat sie so als ob sie Angst hätte. Es erzielte seine Wirkung. Tailan wiegte sich in einem guten Gefühl, als er den Feuerball abfeuerte. kurz vor Aurelia blieb er jedoch in der Luft hängen. Eine Millisekunde später flog das feurige Geschoss zu seinen Besitzer zurück. Dieser reagierte zu spät und wurde Opfer seines eigen Feuerballs. Siegessicher lächelte die junge Hexe. Doch wo war Cailan? Wie zur Antwort flog sie plötzlich im hohen Bogen gegen die Wand. „Du Miststück! Du hast meinen Bruder getötet!" Da war er ja. Heftig atmend sah er auf die Mörderin herab. Im Gegensatz zu seinem Bruder hatte er ein Messer in der Hand. Aurelia rappelte sich auf und funkelte den Dämon böse an. Niemand hatte das recht sie zu schuppsen! Ohne ein Wort hob sie ihre Hände und deutete mit der offenen Handfläche auf Cailan. Dieser zerbarst ohne Vorwarnung in tausend Einzelteile. „Job erledigt!", flötete die junge Jägerin. Freudig sprang sie in die Luft. Schmerzvoll stöhnte sie auf. Ihr Rücken schmerzte höllisch. Verdammter Dämon! Mit diesem Gedanken beamte sie sich zurück in ihr Zimmer.

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Sorry das dieses Kapitel erst jetzt kommt aber ich verspreche euch das jetzt öfter welche kommen! Ich werde zwar nicht wie angekündigt jeden zweiten Tag veröffentlichen aber öfter. Versprochen!
Eure Leonie❤️

Die Dämonenjägerin | Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt