Kapitel 6

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"Er ist hier!" Kreischt Alice und ich sehe von meinem Platz an der Theke aus zu, wie Edward durch die Tür kommt. Esme ist die erste, die ihn umarmt und ihn begrüsst. Jasper ist immer noch ein bisschen sauer, weil Edward gegangen ist, weshalb ich ihn anstupse, damit er ihn begrüsst. Ich bleibe an der Theke sitzen, während die Cullens Edward in Ruhe begrüssen. Ich sehe auf, als Edward zu mir kommt und hüpfe von der Theke bevor ich ihn umarme.

"Willkommen Zuhause." Ich lächle ihn an und er wuschelt mir durch die Haare. Ich weiss, dass er alles über Bella herausfinden will, aber ich sage es ihm nich nicht, weil es ja sonst niemand hören muss. Edward nickt mir zustimmend zu, bevor ich mich auf den Weg zu Jasper mache.

"Sollen wir?" Frage ich. Rosalie war bereits draussen und hupte, damit wir uns beeilen.

"Habt einen schönen Tag." Esme lächelt und umarmt uns alle.

"Wir sehen uns, wenn ich nach Hause komme." Carlisle lächelt uns allen zu und ich folge Jasper aud dem Haus und in Edwards Auto, Alice vor und Jasper neben mir.

"Also?" Fragt Edward, sieht mich durch den Rückspiegel an und rast über die Strasse, als würde er so früh wie möglich in der Schule sein wollen, als ob es der schönste Ort der Welt wäre. Oder um ein gewisses Mädchen zu sehen.

"Sie ist neugierg und schlau. Sie ist zehn Mal schlimmer als ich damals." Sage ich und halte Jaspers Hand.

"Alles, worüber sie mich fragt, bist du. Sie möchte wissen, warum ihr nicht zur Schule kommt, wenn es sonnig ist. Sie glaubt mir nicht, dass ihr campen geht." Gebe ich zu.

Edward seufzt und ich fühle, wie Jasper sich anspannt, je näher wir der Schule kommen. Wir halten an und Edward ist der erste, der aus dem Auto springt. Ich stöhne genervt auf und kuschle mich an Jasper.

"Ich fühle mich, als würde ich gleich explodieren." Warum? Weil ich mir auf irgendeine dumme Weise selbst die Schuld für ihre Neugier und der Gefahr gebe, in der die Cullens sind.

"Alles wird gut." Versichert mir Jasper und streichelt meine Wange. Ich atme tief ein und er küsst mich auf die Stirn, bevor wir aus dem Auto steigen und uns Jaspers Geschwistern anschliessen.

"Du bist auch Teil unserer Familie, hör auf, etwas anderes zu behaupten." Murmelt Edward, und sucht Bella, während er wieder einmal meine Gedanken las.

"Wäre ich eine schlechte Freundin, wenn-"

"Schwester." Schneidet mich Rosalie ab und wir alle sehen sie verwirrt an, während sie die Arme verschränkt.

"Was?" Frage ich.

"Du bist meine Schwester... zu sagen, dass du eine 'Freundin' bist, ist eine Beleidigung. Was, willst du nicht Teil dieser Familie sein? Daran hättest du denken sollen, bevor du einen Fuss in unser Haus gesetzt hat." Zischt sie, bevor sie Emmetts Arm ergreift und davon schlendert.

"Lass und zum Unterricht gehen." Jasper lächelt und projeziert seine Fröhlichkeit auf mich, weshalb ich fast über meinen Fuss stolpere, was ihn ziemlich amüsiert.

Wir wollten gerade die Treppe hinauf, als er völlig gefriert, sein Lächeln verschwindet und ich in seinem Gesichtsausdruck eine Emotion wahrnehme, die ich bei ihm noch nie gesehen habe.

Blutlust.

Jasper liess mich seine Emotionen fühlen und ich glaube nicht, dass er es überhaupt merkt. Ich blende es so gut es geht aus und mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich sehe, wie seine Augen schwarz werden.

"Lass uns gehen, okay?" Frage ich und trete etwas näher, wissend, dass ich nichts gegen ihn anrichten könnte, wenn er sich nicht zurückhalten könnte. Es scheint, als könnte er mich nicht einmal hören.

"Jasper, babe, sieh mich an." Flehe ich und höre, wie er leise knurrt. Er scheint wie ein Tier, dass sich auf jeden stürzen wird, der sich ihm in den Weg stellt. Weil er immer noch seine Emotionen auf mich abstrahlt, spüre auch ich etwas in mir. Ich fühle mich unantastbar und stark. Unbesiegbar.

"Jasper Whitlock." Knurre ich etwas lauter. In diesem Moment dreht er seinen Kopf zu mir und starrt mich mit schwarzen Augen an. "Geh jagen." Sage ich ernst, während das Feuer in mir nur grösser wird. Plötzlich zischt er und reisst seinen Arm aus meinem Griff. Ich sehe ihn geschockt an, als ich seine bruzelnde Marmorhaut sehe, die versucht, den Brandfleck die die Form meiner Hand hat, zu heilen.

Der Schmerz reisst ihn aus seiner Trance und ich sehe, wie er mich traurig ansieht, bevor er schnell Richtung Wald läuft.

"Geht es dir gut?" Alice schnappt schokiert nach Luft, während die ganze Familie auf mich zukommt, aber ich starre nur auf meine Hände.

Ich sehe zu einem besorgten und ebenso verwirrten Edward auf.

"Siehst du das?" Frage ich ihn, während ich in meinen Gedanken erneut abspiele, was eben passiert war. Ich gehe auf ihn zu und er spannt sich an. Ich versuche mich wieder an das Feuer in mir zu erinnern, was sich in meinen Adern wie glühende Wut anfühlte. Ich greife nach seiner ausgestreckten Hand und sehe zu, wie sich unsere Hände berühren... nichts.

"Das ist komisch... ich hätte schwören können, dass ich..." Ich verstumme, weil ich nicht weiss, wie ich den Satz beenden soll.

"Ich habe es gesehen. Er wollte-"

"Ich weiss." Unterbreche ich Alice und sehe alle an. "Ich konnte es fühlen." Gebe ich zu, während ich auf meine Hände hinabsehe und ihre Blicke auf mir spüre. "Fühlt es sich immer so an?" Flüstere ich, bevor ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich sehe in Rosalies Augen und sie nickt leicht, bevor sie mir den Schlüssel für den Jeep gibt.

"Schwänz den Tag. Pass auf ihn auf." Sagt sie mir, bevor sie mich anlächelt und die anderen von mir wegführt. Ich atme langsam und tief ein, bevor ich zum Jeep zurückgehe und einsteige. Ich sende Jasper eine SMS und lasse ihn wissen, dass ich nach Port Angeles fahre. Ich merke, dass Bella mich unsicher ansieht, weshalb ich neben sie fahre und das Fenster herunterkurble.

"Was ist los, Swan?" Frage ich sie mit einem kleinen Grinsen, aber ohne Belustigung in meiner Stimme.

"... Alles in Ordnung zwischen dir und Jasper?" Fragt sie mich und sieht mich so an, als hätte ich etwas verbrochen.

"Wir haben uns gestritten." Ich seufze und starre gerade aus. "Er möchte im Ausland studieren, obwohl wir nach der High School zusammenziehen wollten." Ich sehe sie wieder an, wobei ihr Unsicherheit durch Mitleid ersetzt wird.

"O- oh. Es tut mir leid." Murmelt sie, während ich einfach nicke.

"Ich schwänze, ich möchte mich jetzt nicht damit beschäftigen." Sage ich und fahre mit der Hand durch meine Haare. "Bis morgen, Swan." Was für ein wundervoller Geburtstag das doch ist.

Us ○ Jasper Hale 1 (German Translation)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt