Verbbezugspartikel を direkter Objekte (L)

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Wie kann man die Aussage eines Verbs ausbauen? Klar! Man fügt dem Verb einen Bezug hinzu!
Hierfür gibt es im Japanischen die Funktionspartikel を, welche starken Wiedererkennungswert innehält, da dieses wie ,,o" gesprochene を sonst nicht mehr in der Sprache auftaucht.
Aber Vorsicht! Nicht jedes Verb wird durch を um einen Bezug erweitert!
Für bestimmte Verben gibt es nämlich Ausnahmen! Was man jedoch sagen kann, ist, dass を prinzipiell immer Objekte begleitet, welche im Deutschen im Akkusativ (= Wen oder was?) stehen. Solche Objekte, die von einer Handlung unmittelbar betroffen sind. Darum hat sie von mir den Namen ,,Verbbezugspartikel" erhalten. Schließlich ist sie innerhalb aller einfachen Umständen vorhanden, welche zwischen einem Verb und seinem Objekt entstehen. Jedes andere Objekt, was ein Verb in seiner Aussage erweitert, aber nicht anhand を veräußert wird, besitzt eher einen indirekten beziehungsweise komplexeren Bezug.

Beispiele für die Partikel を:
肉 を 食べる
= Niku (w)o taberu
= Fleisch essen

人 を 待つ
= Hito (w)o matsu
= auf Person warten

手紙 を 描く
= Tegami (w)o kaku
= Brief schreiben

! Ein noch treffenderer Name wäre im Übrigen ,,Prädikatbezugspartikel", da hinter der Partikel nicht nur ein Verb stehen muss. Beispiel:

洋服 を たんす に 入れる。
= Yōf(u)ku (w)o tansu ni ireru.
= Kleidung in den Schrank räumen.

Was wären komplexere Bezüge?
Insofern die Partikel を allen Verben mit einfachen Umständen einen Bezug hinzufügt, stellt sich die Frage, was eigentlich komplexere Umstände sein sollen. Dafür möchte ich dir zwei Beispiele liefern:

日本語 が 分かる
= Nihongo ga wakaru
= Japanisch verstehen

• Alles, was Verständnis verlangt, hat an und für sich bereits eine komplexe Natur. Schließlich muss, bis man etwas verstanden hat, erst einiges an Voraussetzung erfüllt worden sein.

人 に 会う
= Hito ni au
= Person/en treffen

• Sich zu treffen stellt eine komplexe Gegebenheit dar, da man sich ja nicht nur trifft, sondern meist auch etwas länger Zeit miteinander verbringt. ,,Treffen" ist also keine Tätigkeit, sondern ein eine bestimmte Zeitspanne umfassender Abschnitt von verbrachter Lebenszeit. Ergo dient der Begriff nur der Einfachheit. Wer würde schon: ,,Wollen wir morgen gemeinsam einen Abschnitt unserer Lebenszeit verbringen?", sagen wollen, wenn man: ,,Wollen wir uns morgen treffen?", sagen kann?

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