Gerändert waren unsere Masken und reichten doch unendlich weit über die Ränder hinaus.
Bebändert waren unsere Gesichter und die triefend rosaroten Wunden dahinter.
Bebändert mit der feinsten Seide, gesponnen aus Betrug.
Unsere Masken trugen wir wie Götter und schlugen Pfähle in die Herzen der Spötter. Hoch oben thronten wir, spannen Netze mit blutigen Händen und fädelten Spannung für unser Spiel hinein.
Sag mir, waren wir, das waren wir?
Wir hatten die Augen vor unseren eigenen Abgründen verschlossen,
Türen abgeschlossen,
uns zusammengeschlossen und gegenseitig erschossen.
Wir tranken darüber, wie wir unsere Marionetten kontrollierten, doch waren dem Chaos, das wir erschufen, erbärmlich hingegeben.
Jämmerlich ertranken wir in ihm.
In einander.
In uns selbst.
Die spindeldürren Fäden unseres Lügennetzes rissen, als wir unbarmherzig hineinfielen.
Gegenseitig haben wir uns hinabgestoßen,
in die tiefsten aller Schluchten.
Die Götter waren gefallen und mit ihnen unsere Masken.15/Februar/2020
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Seelenseide
PoetryPOESIE Das ist die Seide meiner Seele, zart und warm, versuchend sich selbst zu heilen. ALL RIGHTS RESERVED! NO PUBLIC DOMAIN!