Chester's PoV:
So stand ich also auf der Autobahnbrücke und sah zu wie die Autos vorbeirasten.Ich legte meine Arme gekreuzt auf das Geländer und meinen Kopf darauf.
Grundlos fing ich zu lächeln an während ich weiter auf die stark befahrene Autobahn starrte.
>>Ich bin so armselig.<< lachte ich leise.
Dann richtete ich mich auf und atmete noch einmal tief durch.
Ich schwang zuerst das rechte und dann das linke Bein über die Stange.
Nun saß ich auf dem kalten Eisen, aber ich hatte Angst.
Ich hatte Angst, dass ich überleben würde.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf und vertrieb diesen Gedanken.
Ich warf noch einen letzten Blick auf den wunderschönen Sonnenuntergang, welcher den Himmel in allen möglichen Rottönen erleuchten ließ.
Dann schloss ich die Augen und löste langsam meine rechte Hand von der Stange, auf der ich saß.
Gleich würde alles vorbei sein...
>>Chester!<< hörte ich eine Stimme schreien.
Mike's PoV:
Für den restlichen Tag saß ich auf meinem Sofa und starrte an die Wand.Das machte ich immer, wenn ich nachdachte.
Meine Gedankengänge wurden durch ein energisches Klingeln an meiner Wohnungstür unterbrochen.
Ich schlurfte zur Tür und öffnete sie um eine weinende und völlig aufgelöste Susan zu erblicken.
>>Chester...<< fing sie verzweifelt an >>Er ist weg. Michael, bitte sag mir, dass er hier ist.<<
Schuldbewusst schüttelte ich den Kopf.
Das war alles meine Schuld.
>>Bitte, geh nach Hause, Susan. Ich werde Chester finden.<< versuchte ich Chaz's Mum zu beruhigen, da auch sie in den letzten Monaten viel durchmachen musste.
Sie nickte und bedankte sich.
Sie hatte nicht die Kraft Chester zu suchen.
Also lief ich los um dein kleinen zu finden, wobei ich schon einen genauen Plan hatte wo er sein würde.
Die Brücke.
Hier hatte unsere Geschichte begonnen.
Hier hatten wir und kennengelernt.
Ein kleiner Junge mit riesigen, braunen Augen starrte mich geradewegs an während er auf dem vereisten Geländer der Brücke balancierte nur um ein Kätzchen zu retten.
Der Gedanke, dass der Jüngere gerade wieder auf dem Geländer stand, veranlasste mich dazu noch schneller zu laufen.
Ich war in Sport schon immer eine Niete, aber wenn es darum ging mein Ein und Alles zu retten und zu beschützen dann war es mir egal.
Es war mir egal, dass ich danach Muskelkater des Todes und Schmerzen haben würde, denn ich brauchte nichts und niemand anderes als ihn.
Als ich ankam sah ich ihn schon.
Friedlich saß er auf dem Geländer als wäre es eine ganz normale Situation, den Blick auf die untergehende Sonne gerichtet.
Seine rechte Hand löste sich wie in Zeitlupe von der kalten Eisenstange.
>>Chester!<< schrie ich so laut ich konnte.
Sein Kopf schnellte nach rechts und sah mich geschockt an.
Mit letzter Kraft sprintete ich zu ihm.
Aber noch bevor ich bei ihm war drehte er sich um und kletterte vom Geländer.
Er warf mir noch einen flüchtigen Blick zu und lief weg.
Fassungslos blieb ich stehen.
Er hatte Angst vor mir.
Aber ich konnte jetzt nicht aufgeben.
Nun rannte ich weiter hinter ihm her.
>>Lass mich in Ruhe!<< schrie er.
Schließlich holte ich ihn irgendwann ein und schlang meine Arme um seinen Bauch.
Er sackte erschöpft gegen meine Brust und senkte den Kopf.
>>Warum hast du das getan?<< fragte er mich leise >>Du hasst mich doch jetzt oder?<<
Ich drehte ihn um, sodass er mich ansah.
>>Warum ich das getan habe? Ich musste mein Ein und Alles beschützen. Ich könnte dich niemals hassen. Ich brauche dich. Bitte tu mir das nicht an.<< hauchte ich den Tränen nahe.
Er nickte und schlang dann seine Arme um mich.
Ich tat es ihm gleich und gab ihn einen Kuss auf die Stirn.
>>Bitte bleib ein bisschen...so ziemlich für immer.<< flüsterte ich lächelnd und drückte ihn fester an mich.
Er nickte und auch bei ihm zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen ab.
Ich mochte diesen Jungen nicht nur.
Ich liebte ihn.
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>Ghost of you< // Bennoda Fanfiction
FanfictionMichael wohnt seit seiner Kindheit in Phoenix. Er kannte jede kleinste Ecke dieser Stadt. Doch ein besonderes Detail war ihm entgangen. Chester. Er war sehr schüchtern und niemand wusste wirklich wer er war. Jedoch bekam Mike eines Tages die Möglich...