Kapitel 6: Größter Fan

480 32 7
                                    

Nervös wippte ich hin und her. War es das richtige, Sherlock zu beobachten und ihn zu schützen? Langsam wurde mir mulmig zu Mute, doch es war zu spät um aufzulegen. "Mycroft Holmes, wie kann ich helfen?", fragte er. "Ich machs." Die Wörter schossen grade zu aus meinem Mund. "Das habe ich mir schon fast gedacht, wie's aussieht mögen sie meinen Bruder und seinen kleinen Freund!" "Sie sind in Ordnung. Wie sieht das jetzt mit dem beschützen aus?" "Achso, genau. Hören sie, ich gehe davon aus, dass sie nicht rund um die Uhr bewacht werden wollen, stimmts? Wie wärs wenn ich ihnen einfach die Nummer meiner zwei besten Männer gebe und wenn es Probleme gibt, rufen sie diese an." Ich dachte kurz nach. "Na gut, aber ich rufe die nur in Notfällen an." "Wie sie wollen. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Abend und halten sie mich auf dem laufenden!", sagte er und legte auf. Ich legte mein Handy weg und ging ins Bad. Es war schon halb 1 und ich war tot müde. Das bestätigte mir auch mein Spiegel: Meine mittellangen braunen Haare waren durcheinander, unter meinen blauen Augen befanden sich dunkle Ringe und ich war komplett blass. Ich sah schon lange nicht mehr so fertig aus. Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte, zog ich mir ein graues Schlafshirt an und legte mich hin. Nach wenigen Minuten schlief ich ein.

Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker aus dem Schlaf. Es war 7 Uhr, ich musste in einer Stunde auf der Arbeit sein. Ich nahm eine schnelle Dusche und zog mir ein graues T-Shirt mit einer schwarzen Sweatshirt Jacke an, dazu eine blaue Jeans. Ich zog meine Brille an und packte meinen Rucksack zusammen. Mein Handy blinkte auf. Anscheinend hatte Mycroft mir die Kontaktdaten der Bodyguards gesendet. Ich sah sie mir an. Der erste war Jonathan Brown, 32. Der zweite war Javier Gonzales, 33. Unter den Namen standen ihre Nummern, welche ich sofort eingab. Ich nahm mir noch schnell einen Apfel und fuhr dann zur Arbeit.

Auf der Arbeit angekommen, wurde ich schon von Bea begrüßt. Wie beide verstanden uns ziemlich gut, sie war ziemlich verrückt und war nicht so unschuldig wie sie aussah. "Heyyy, da is ja das Superhirn!", rief sie und grinste mich an. Superhirn war ihr Spitzname für mich, keine Ahnung wieso. "Eyyyy, da is ja die Bitch vom Dienst!", rief ich zurück und sie schmiss ihren Anti-Stress Ball nach mir. Ich wich diesem geschickt aus und begab mich zum Fahrstuhl. Auf meiner Etage angekommen, ging ich zu meinem Tisch und legte meinen Rucksack ab. "Wow, du siehst ja richtig erholt aus!", sagte Jim und kam zu mir. Wow, ich sah anscheinend echt schlecht aus. "Mega, konnte nicht schlafen." Ich grinste ihn an. "Oh Nein, wie kommts?" "Ach mein Nachbar Sherlock hat mich wachgehalten..." Jims Blick verdunkelte sich. "Wie heißt dein Nachbar?", fragte er ziemlich ernst. "Äh Sherlock Holmes, wieso?" "Nur so.", sagte Jim und zuckte mit den Schultern. Ich sah ihn misstrauisch an und machte mich dann an die Arbeit.

Den ganzen Tag fragte mich Jim über Sherlock aus. Ich fragte mich, was er von ihm wollte und gab ihm immer nur sehr knappe Antworten. Er schien teilweise verärgert darüber zu sein. Was war nur los? War Sherlock etwa sein Ex? Ich versuchte die weiteren Fragen zu ignorieren und wartete verzeifelt auf meine Pause. Als diese endlich begann, ging ich runter zu Bea. "Ich raste aus.", war das erste was ich sagte als ich sie sah. "Was is los?", fragte sie und sah mich an. Sie hatte ihr Füße auf den Tisch gelegt und spielte mit ihrem Kulli rum. "Jim. Er bombadiert mich schon die ganze Zeit mir Fragen über meinen Nachbar Sherlock zu. Was ist sein Problem?" Sie musste lachen. "Ich wette das ist sein Ex!", sagte sie und ich musste auch lachen. "Das hab ich mir auch schon gedacht. Aber nein, es sind so komische Fragen wie: Hat er in letzter Zeit irgendwas von wegen einem Auftraggeber gesagt? An was für Fällen arbeitet er?" Bea zog die Augenbrauen hoch. "Hört sich so an, als wäre er ein riesen Fan! Vielleicht stalked er ihn ja..." Ich zuckte mit den Schultern. "Man weiß ja nie...Er war mir so sympathisch, aber jetzt ist er so...komisch.", sagte ich und sah auf die Uhr. Anscheinend hatten wir uns verquatscht, meine Pause war schon vorbei. Ich verabschiedete mich und ging dann hoch zu meiner Etage. Jim sah ich nirgends.

Der Rest des Tages verging ohne weitere Fragen, Jim war nirgends zu finden. Die Sache wurde immer komischer. Als mein Feierabend näher rückte, kam meine Chefin auf mich zu. Oh nein, nicht schon wieder. "Hey Ms. Rutherford, haben sie zufällig Mr. Moriarty gesehen? Ich nämlich nicht." Mrs. Daniels schien sichtlich besorgt. "Nein, ich habe ihn nur heute Vormittag gesehen. Er hat sich ziemlich komisch verhalten und als ich aus der Pause kam, war er weg. Mrs. Daniels nickte. "Okay, danke. Machen sie heute etwas früher Schluss!", rief sie und lächelte. Sie war eine tolle Chefin. Ich packte meinen Rucksack und ging nach unten. Bea hatte schon früher Schluss und war deswegen schon weg. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr nach Hause. Den ganzen Weg lang machte ich mir Gedanken über Jim. Was wenn er wirklich besessen von Sherlock war und ihm etwas antun wollte. Ich überlegte. Sollte ich Mycroft anrufen? Meine Bodyguards? Einfach Jim und fragen was los ist?  Ich parkte meinen Wagen vor der Tür und ging ins Haus. Sherlock und John waren beide nicht da, weshalb ich mich dazu entschloss, Mycroft anzurufen. "Mycroft? Hey ich bins, Tessa. Ich rufe an, weil ein Arbeitskollege von mir mich die ganze Zeit über Sherlock ausgefragt hat. Ich fand das ziemlich komisch, deswegen wollte ich dir das sagen." Ich hörte mich an wie ein kleines, verängstigtes Mädchen. "Wie heißt dein Kollege?" "James Moriarty." Mycroft war still. "Wir kennen ihn bereits, er ist ein kriminelles Superhirn der es auf meinen Bruder abgesehen hat. Danke für die Ehrlichkeit!" Mycroft legte auf. Ich sah geschockt auf mein Handy. Jim war ein kriminelles Superhirn? Nein. Niemals. "Du bist nh Petze.", sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Jim. Er hatte einen eleganten Anzug an. "Ist das war?", fragte ich und versuchte nicht eingeschüchtert zu wirken. "Jap. Bist du jetzt enttäuscht?", fragte er und guckte mich traurig an. "Dezent. Du warst mir einer der sympathischsten. Was wirst du jetzt mit mir machen?", fragt ich und er grinste. "Das, was man als kriminelles Superhirn so machen muss!", sagte er und schnipste. Ehe ich mich versah merkte ich einen stechenden Schmerz im Hals und verlor das Bewusstsein.

Anders (Sherlock Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt