Ich stand aus dem Bett auf und nahm den Zettel mit dem Code in die Hand. Sollte ich Claire und Pete Bescheid geben? Keine Ahnung.
Ich zog mich an und machte mich im Bad fertig. Je schneller ich Dad diesen blöden Code geben würde, desto schneller würde ich aus der Sache raus kommen. Aber Moment: Warum sollte ich meinem mörderischen Vater einen Code geben, der ihm überall Zugang verschafft? Ich wunderte mich über meine eigene Dummheit. Trotzdem musste ich es machen. Ich ging zu meinem Nachttisch und holte den Zettel mit seinen Kontaktdaten heraus. Ich gab die Nummer ein und drückte auf den grünen Hörer. Es klingelte eine Weile, bis jemand abnahm. "Hallooo?", fragte ein kleines Mädchen. Shit. Sollte ich ihr einfach sagen, dass ich ihre Halbschwester bin und ihr Vater ein Mörder ist und ich ihm einen Universalschlüssel geben will, mit dem er vermutlich die Welt untergehen lassen will? "Hey. Ist dein Dad da?", fragte ich nett und schluckte. "Nein, aber meine Mama. Warte ich geb sie dir!", sagte das Mädchen. Scheiß nein, jetzt war ich am Arsch. Ich wurde panisch und überlegte aufzulegen, aber ich hatte nicht viel Zeit zum nachdenken. "Hallo, Nora Myles?", sagte die Frau. Nora...so hieß also die neue. Wut kochte in mir auf. "Hallo, mein Name ist Tessa Rutherford. Ist Alexander da?", fragte ich und die Frau schwieg. "Wieso, was wollen sie von ihm?", hakte die Frau nach. Schön, sie bekam nun auch Panik. "Es ist wichtig. Sehr wichtig.", erklärte ich. "Er ist nicht zuhause. Er ist in London. Sind sie seine Affäre?", fragte die Frau und ich riss die Augen auf. "Was? Nein auf gar keinen Fall! Es ist etwas...Geschäftliches.", sagte ich. "Wir wollen keinen Staubsaugroboter." "Ich will ihnen auch keinen verkaufen." "Gut.". Man, die Frau war echt kaputt im Kopf. "Wie kann ich ihn nun erreichen?", fragte ich, mit meinen Nerven am Ende. "Ich könnte ihnen seine Telefonnummer geben.", sagte sie. "Das wäre nett.", sagte ich. "Aber was wenn sie vom Geheimdienst sind und Alex was tun wollen?", fragte die Frau. Ich rastete aus. "Entweder sie geben mir jetzt die Scheiß Nummer und ich komm zu ihnen und hole mir die Nummer persönlich. Verstanden?", keifte ich. Diese Frau regte mich so auf. "Ist ja gut. Die Nummer ist:...", die Frau sagte mir die Nummer und ich legte ohne weiteres auf. Ich gab die neue Nummer ein und rief an. Wenn diese Frau mir die falsche gegeben hätte, wäre ich vermutlich zu ihr gefahren und hätte sie mit einem Staubsaugerroboter geschlagen. "Alexander Myles, Hallo?", fragte jemand am anderen Ende der Leitung. "Gott sei dank...", flüsterte ich zu mir selbst. "Tessa? Bist du das?", fragte mein Dad. Ich fing ganz leicht an zu Lachen, weil ich so krass genervt war. "Ja das bin ich. Deine Tochter aus erster Ehe.", sagte ich. "Du hast also mir Nora gesprochen...", sagte er. "Ja habe ich. Aber wir müssen uns treffen, ich hab den Code. Komm zu einer Lagerhalle in Soho, ich schick dir die Adresse.", erklärte ich. "In Ordnung", sagte er und ich legte auf. Ich sendete ihm die Adresse und machte mich dann selbst auf den Weg nach Soho.Nach einer Weile stand ich vor der Halle. Sie war wirklich gut gesichert, überall Überwachungskameras und Schlösser. Ich drehte mich um als ich ein lautes brummen hörte. Es war mein Vater mit seinem BMW. So ein Angeber. Er stieg aus, mal wieder so gut gestyled wie möglich. Er lächelte mich an. "Hey.", sagte er und kam auf mich zu. "Hallo.", grüßte ich trocken. Ich holte den Zettel aus der Tasche und gab ihn ihm. "Moriarty sagte du sollst die hier aufbrechen als Beweis, dass es funktioniert.", sagte ich und deutete auf die Lagerhalle. Mein Dad sah auf den Zettel, dann mich an und dann die Lagerhalle. "Das ist eine Falle. Als wenn dein schwuler Freund es mir so einfach machen würde und dein Supergenie Freund mich nicht beobachten würde.", brummte Dad und sah mich an. Ich holte tief los und kratzte mich unbehaglich am Nacken. "Also...Jim hat mich heute Nacht abblitzen lassen und Sherlock hat heute morgen quasi Kontakt abgebrochen...", murmelte ich und Dad fing an zu lachen. "Ist nicht dein ernst? Es war doch klar, dass die beiden Schwul sind!", sagte er und lachte sich kaputt. "Nein, so mein ich das nicht! Aber auch egal...", nuschelte ich und fing auch an zu lachen. "Wofür brauchst du das Teil. Wieso bringst du Leute um?", fragte ich nun ernster. Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht. "Bei der Mafia zu sein, ist nicht einfach. Und wenn Leute aus der Reihe tanzen, muss man sie beseitigen. Und ich bin schon lange bei der Mafia. Schon vor deiner Geburt war ich dabei.", sagte er, ohne jegliche Emotion. Ich sah ihn überrascht an. "An wem willst du Rache nehmen?", fragte ich vorsichtig. "Das erfährst du noch früh genug.", sagte er und ging zum Tor der Halle. Er tippte den Code auf seinem Handy ein und drückte dann irgendwas. Sofort schalteten sich die Kameras und die Sicherheitssysteme aus und das Tor öffnete sich. Dad ging ein Stück zurück und sah sein Handy mit großen Augen an. Er ging in die Lagerhalle und ich folgte ihm langsam. "Es hat geklappt...", sagte mein Dad und steckte sein Handy weg er sah sich in der Halle um. Sie war komischerweise leer. "Und jetzt?", fragte ich. "Und jetzt? Jetzt feiern wir, dass mir nun nichts mehr im weg steht!", sagte er und lachte. Er ging aus der Halle und schloss das Tor. "Ruf deine Geschwister an, das Feiern wir!", rief er und stieg in sein Auto. Wtf? Da fuhr er auch schon los. Nun stand ich da, irgendwie ein bisschen verloren. Warum hatte Jim ihm den Code gegeben? Ich nahm mein Handy und rief Claire an. Ich sagte ihr nur schnell, dass sie mich treffen soll und Pete mitbringen soll. Ich stieg in mein Auto und fuhr zu dem treffen mit Claire.
Ich hatte Claire gebeten, mich bei einem Cafe zu treffen. Ich parkte vor dem Cafe und stie aus. Ich ging in das Cafe und sah schon Claire und Pete. Und Dad. Und John und Sherlock? Was war jetzt los? John und Sherlock saßen am Fenster und beobachteten den Streit zwischen meinen Geschwistern und meinem Vater. Ich ging zu meiner Familie und zerrte sie auseinander. "Was ist hier los?", fragte ich. Die anderen starrten mich mit hochroten Köpfen an. "Er lebt.", sagte Pete und zeigte auf Dad. "Ich weiß. Wartet bis ihr den Rest der Geschichte hört."
Gefühlt 3 Stunden später saßen wir immer noch in diesem Cafe. Pete und Claire sagten nichts mehr. "Es wäre besser wenn wir jetzt gehen.", sagte Claire und nahm ihre Handtasche. Pete und Claire gingen aus dem Cafe und waren hinter der nächsten Ecke verschwunden. Dad und ich standen ebenfalls auf und gingen hinaus. "Warum gehst du mit diesem Thema so offen um?", fragte ich ihn. "Keine Ahnung. Für mich ist sowas nicht schlimm."
Wir gingen die Straße entlang bis sein Handy anfing zu klingeln. Er hatte eine Nachricht bekommen und las sie Aufmerksam durch. "Sieht so aus als gäbe es einen fetten Haufen Kohle in einem leeren Haus in Westminster...Gut gesichert...aber wir haben ja den Schlüssel!", sagte Dad lächelnd und hob sein Handy hoch. "Wir?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. "Wir. Wie früher.", sagte er und hielt ein Taxi an. "Fahr nach Hause. Wir treffen uns heute Abend bei diesem Haus, ich schick dir die Adresse.", erklärte er und ich stieg in das Taxi.Zuhause angekommen ging ich in meine Wohnung. John und Sherlock bin ich nicht mehr begegnet, komisch.
Ich vertrieb mir den ganzen Nachmittag mit rumsitzen und nichts tun. Ab und zu Netflix oder Instagram.Als mein Handy am Abend läutete, wusste ich, dass es soweit war. Ich sah mir die Adresse an und machte mich auf den Weg zu dem Haus.
Ich dachte nach. Sherlock hat sich nicht mehr gemeldet, Jim nicht...irgendwas war faul an der Sache.Nach einer Weile kam ich an diesem Haus an. Mein Dad und Brandon warteten bereits vor dem Haus. Brandon hatte normale Klamotten an und Dad auch. Brandon sah sogar ganz gut aus, wenn er nicht grade mit Blut voll geschmiert war. "Okay, wir gehen rein.", sagte Dad als ich zu ihnen stieß. Wir gingen die Treppen hoch zur Haustür. Dad nahm sein Handy in die Hand und Augenblicklich sprang das Schloss auf. Brandon drückte die Tür auf und wir gingen hinein.
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Anders (Sherlock Fan Fiction)
Fanfic"Lieber ein Leben als Engel, oder ein Leben als Teufel?" Die 24 jährige Tessa Rutherford führte ein einseitiges Leben. Sie hatte einen schlechten Job, eine anstrengende Familie und kaum Freunde. Doch als sie eines Tages durch ein Jobangebot nach Lon...