Obdachlos - [Naruto Fanfiktion]

Kapitel 16

Naruto

Als Ding zwei meinen finsteren Blick sieht weicht ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht, 'interessant' denke ich mir als ich das bemerke.
Anscheinend sieht Ding zwei nur gruselig aus, jedoch scheint er keiner Fliege etwas zuleide tun zu können.
Während ich noch darüber nachdenke ob ich das ganze ausnutzen soll, wende ich mich an meine herzallerliebste kleine Schwester.
„Na wie war die Schule?" frage ich harmlos nachdem ich Sasuke meine Tasse wieder entwendet habe.
Noch immer schmunzelnd, aber längst nicht mehr so angespannt wie vorhin, lehnt sich mein Freund auf seinem Stuhl zurück und trinkt seinen Kaffee.
Mein Freund...ich kann immer noch nicht glauben das Sasuke jetzt mein Freund ist.
Meine Schwester zuckt jedoch nur teilnahmslos mit den Schultern, „War ok." alarmiert wandert mein Blick zu Kurenai die ebenfalls besorgt zu ihrer Adoptivtochter blickt.
Doch das war kein Thema, das wir vor zwei Fremden Männern ansprechen sollten.
Hinter der Stirn von Ding eins scheint es noch immer sichtlich zu arbeiten, zwar war nicht zu übersehen das Mana und ich Geschwister waren, dennoch warfen die wenigen Informationen die Sasuke und ich bisher herausgerückt hatten vermutlich noch jede Menge Fragen auf.
Aber ich vermute das weder Sasuke noch Kurenai Lust hatten weitere Einzelheiten über unsere 'Familie' herauszurücken.
Mein Blick wandert erneut zu Ding zwei und was ich sehe behagt mir definitiv nicht, denn der Blick von Ding zwei hängt ganz eindeutig und offensichtlich auf meiner Schwester.
Ein Räuspern meinerseits lässt ihn erschrocken zu mir blicken und anschließend rot anlaufen.
Mana die, die ganze Situation erst jetzt zu bemerken scheint stößt mir empört mit den Fingern gegen die Schulter.
„Aua." finster schaue ich zu ihr hinüber. „Was soll das?" frage ich sie noch immer recht angefressen.
„Lass das Onii-Chan." knurrt sie in einem mir bisher unbekannten Tonfall.
Ich versuche eine Unschuldsmiene aufzusetzen, doch leider misslingt mir das sichtlich.
„Versuch es erst gar nicht." Hoppla, von wem hatte Mana denn gelernt so finster zu gucken?
Doch noch bevor ich antworten kann schlingen sich von hinten zwei Arme um meinen Oberkörper und Sasuke legt sein Kinn auf meine Schulter.
„Liebling, was hast du jetzt schon wieder angestellt?" fragt er scheinbar ahnungslos, doch ich weiß genau das Sasuke jedes Wort und jede meiner Gesten verfolgt hat. Ihm fiel einfach alles auf was ich tat.
Leider kann ich durch seinen Kommentar nicht vermeiden das Manas Blick neugierig zwischen mir und Sasuke hin und her wandert.
„Später." murmle ich leise in Richtung meiner Schwester und sie nickt mit einem wissenden Lächeln auf dem Gesicht, bevor sie Sasuke antwortet.
„Dein Schatz hat gerade versucht...ehm." sie hält inne und wendet sich an Ding zwei, „wie heißen sie eigentlich?"
So leise das nur Sasuke es hören kann murmle ich, „Ich heiße Ding zwei."
Ein leichtes Zwicken an meiner Seite lässt mich zusammenzucken und ich begegne dem Belustigen Blick meines Freundes.
Frech grinsend strecke ich ihm die Zunge raus bevor ich mir einen kurzen Kuss stehle und mich wieder der Unterhaltung zwischen Ding zwei und meiner Schwester zuwende.
Scheinbar ist dieser seltsam aussehende Kerl äußerst angetan von meiner Schwester, nun gut eine gewisse Nähe muss ich ihm wohl zugestehen da er auch für Manas Sicherheit zuständig war.
Da Ding zwei noch immer nicht geantwortet hat übernimmt Ding eins das Reden für ihn und langsam frage ich mich ob Ding zwei mehr als zwei Gehirnzellen besitzt oder ob diese nur kurzzeitig außer Betrieb waren.
„Verzeihen sie, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt." fängt Ding eins an,
„Mein Name ist Hijikata und mein Partner hört auf den Namen Juugo."
Zufrieden damit endlich eine Antwort erhalten zu haben wendet sich Mana wieder an Sasuke, „Dein Schatz hat gerade versucht Mr. Juugo einzuschüchtern."
Juugo, oder Ding zwei wie ich ihn ja nenne schaut verlegen auf seine Hände als ihn Kurenais und Sasukes Blicke treffen.
Ich finde diesen Typen äußerst interessant, soweit ich das vorhin einschätzen konnte ist er wirklich über 2 Meter groß, hat orangebraune Haare -ob die wohl gefärbt sind? - und genau wie Kurenai seltsam rötlich aussehende Augen.
Ding eins sieht dagegen fast langweilig aus, er ist zwar kaum größer als Sasuke und ich dennoch strahlt er eine ziemlich dominante Persönlichkeit aus.
Die schwarzen Haare sind kurz geschnitten sodass seine saphirblauen Augen mehr als nur ein bisschen hervorstechen.
Er ist mir immer noch ausgesprochen unsympathisch ich frage mich was Sai sich nur dabei gedacht hatte Ding eins und Ding zwei zu unserem Schutz einzuteilen?
Unweigerlich schüttle ich den Kopf, eigentlich konnte mir das relativ egal sein, solange die beiden ihren Job machten und meiner Familie nichts passierte.
Mana unterhält sich derweil mit Ding zwei, doch das Gespräch interessiert mich gerade relativ wenig denn mein Magen knurrt schon wieder unangenehm.
Scheinbar beschwerte er sich darüber, dass ich mein Frühstück unterbrochen habe, naja, Frühstück kann man es schon fast nicht mehr nennen denke ich als mein Blick auf die Uhr fällt.
Es ist bereits kurz nach zwölf, wieso war Yuki eigentlich schon zurück?
Nachdenklich wandert mein Blick zu meiner kleinen Schwester, sie scheint bis auf diesen abwesenden Kommentar vorhin normal drauf zu sein.
Doch irgendetwas war anders, ich kann nur nicht benennen was, was vermutlich daran liegt das ich sie in den vergangenen 5 Jahren nicht gesehen habe.
Während ich darüber nachdenke löffle ich weiter mein Müsli, ich kann euch gar nicht sagen wie sehr mir Müsli in den vergangenen Jahren gefehlt hat.
Eigentlich fällt einem gar nicht mehr auf was man früher alles hatte sobald man um sein Überleben kämpft, aber jetzt wo mir der Luxus eines warmen Bettes, einer heißen Duschen und drei Mahlzeiten am Tag wieder zusteht.
Doch jetzt kann ich sagen, dass ich es um nichts in der Welt wieder hergeben möchte.
Als ich nach meiner Tasse greife stelle ich fest das diese seltsamerweise vollkommen leer ist, mit zusammengekniffenen Augen schaue ich nach links zu meinem Freund.
Dieser sitzt da und unterhält sich über diverse Dinge mit Ding eins und scheint meinen Blick nicht zu bemerken.
„Schatz?" frage ich in einem zuckersüßen Tonfall der Mana hinter mir verstummen lässt.
Fragend schaut Sasuke zu mir und ich runzle die Stirn, „Ja bitte Liebling?"
„Kannst du mir erklären wieso meine Tasse auf einmal leer ist?" fragend ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie noch nicht leer getrunken habe und Mana würde sich nicht an meine Tasse wagen, dafür kennt sie mich dann doch zu gut.
Deswegen sitze ich nun hier und starre meinen Freund aus zusammengekniffen Augen an, „Ehm? Keine Ahnung?"
Ein Räuspern hinter uns veranlasst, Mana, Sasuke und mich dazu uns zu Kurenai umzuwenden, diese wirft meinem Freund einen entschuldigenden Blick zu bevor sie antwortet.
„Mr. Uchiha darf ich anmerken das sie eben scheinbar unbewusst nach Narutos Tasse gegriffen haben?"
Verlegen kratzt sich Sasuke am Hinterkopf, während ich ihm einen empörten Blick zuwerfe. „Schaaatz!"
Entschuldigend hebt er die Hände, „Sorry, Sorry, anscheinend geht es meinem Kopf heute definitiv nicht gut." murmelt er während er meine Tasse wieder Kurenai reicht.
Diese sieht ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck an, „Mr. Uchiha sind sie sicher, dass ich nicht Dr. Tsunade anrufen soll? Oder wollen sie nicht zumindest ein Aspirin nehmen?"
Doch der Schwarzhaarige winkt ab während er sich mit einer Hand erneut die Schläfe massiert.
„Nein das ist nichts was nach einem heißen Bad und einer Runde Schlaf wieder verschwunden wäre."
Nun ebenfalls besorgt betrachte ich meinen Freund von der Seite, er sieht etwas blass um die Nase aus und auch unter seinen Augen zeichnen sich bereits dunkle Ringe ab.
„Schatz, entweder du nimmst jetzt gleich eine Tablette und haust dich anschließend hin, oder ich hetze dir Sakura auf den Hals."
Fassungslos schaut der Schwarzhaarige zu mir hinüber, „Woher zum Geier weißt du das?"
Ein schelmisches Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, „Ich habe Augen im Kopf Liebling, Sakura und du seit gut befreundet und ich wette das du ihr keinen Gefallen ausschlagen kannst."
Grummelnd nimmt Sasuke die Tablette die Kurenai ihm mit einem Glas Mineralwasser reicht entgegen und starrt sie finster an.
„Ich hasse Tabletten." knurrt er, jedoch nimmt er sie ohne weitere Proteste als ich warnend eine Augenbraue in die Höhe ziehe.
Also hatte ich mit meiner Vermutung richtiggelegen, Sakura war für Sasuke in etwa so wie meine beste Freundin für mich, man kann ihr einfach nichts ausschlagen.
Ich glaube meine Eltern und Mana haben das mehr als einmal ausgenutzt, ok, Mana meist nur, wenn sie unbedingt irgendwo hinwollte aber unsere Eltern keine Zeit hatten.
Dann hat sie mich jedes Mal bekniet und wenn ich nein gesagt habe ist sie immer schnurstracks zu Temari gelaufen und hat sie um Hilfe gebeten.
Unweigerlich wandern meine Gedanken zu Temari was sie wohl heute so treibt?
Doch rasch schüttle ich diese Gedanken wieder ab, ich möchte heute nicht in der Vergangenheit versinken.