Obdachlos - [Naruto Fanfiktion]

Kapitel 17

Sasuke

Fassungslos starre ich auf den Bildschirm vor mir.
Das Bild was dort zu sehen ist, zeigt eindeutig den Mann den Naruto mir vergangene Nacht beschrieben hatte.
Der Mann auf dem Bild war mittleren Alters, hatte rotbraune Haare und eine tiefe Narbe über dem rechten Auge.
Doch um hundertprozentig sicher zu sein, müsste ich Naruto dieses Bild zeigen, allerdings behagt mir das ganz und gar nicht.
Vermutlich würde mein Freund beim Anblick dieses Kerls wieder eine Panikattacke bekommen und das will ich um keinen Preis riskieren.
Gerade als ich die Pro und Contra abwäge, klingelt das Telefon erneut und ich kann die Nummer meiner Firma auf dem Display erkennen.
Das war vermutlich wieder Shikamaru, mit einem Aufseufzen lasse ich mich wieder auf meinen Stuhl sinken und nehme das Telefon zur Hand.
„Ja?" frage ich während ich aus dem Fenster schaue.
„Was zum Teufel sollte das gerade?" faucht mein bester Freund mich aufgebracht an.
Ja, das war eine gute Frage, doch ich konnte sie ihm gerade nicht beantworten.
„Ist eine lange Geschichte." murmle ich stattdessen nur leise, „Hat das was mit dem Jungen zu tun?" Ding, Ding, hundert Punkte für den Kandidaten doch ich beantworte diese Frage nicht.
„Hör mal Shikamaru ich bin total platt können wir dieses Gespräch nicht auf morgen verschieben, wenn ich wieder einigermaßen klar denken kann?"
Ich höre nur ein zustimmendes Murmeln von meinem besten Freund bevor er sich wieder verabschiedet.
Seinen Besuch für den Nachmittag hat er allerdings noch nicht abgesagt also kann ich vermutlich damit rechnen, dass er sobald er im Büro alles geklärt hat vor meiner Tür steht.
Seufzend lehne ich mich in meinem Sessel zurück und fahre mir mit der Hand durch die Haare, bevor ich erneut auf das Bild auf meinem Computerbildschirm blicke.
Mizuki Akabayashi, wieso habe ich diese Verbindung nicht schon früher gezogen? Er ist bekannt dafür soziale Projekte jeglicher Art zu sabotieren, warum, und woher er die Mittel dafür nimmt sind unbekannt.
Doch nachdem ich letzte Nacht Narutos Geschichte zu hören bekommen habe bin ich mir ziemlich sicher, dass er seine Mittel aus illegalen Geschäften schöpft.
Es hat keinen Zweck weiter Vermutungen anzustellen, deswegen nehme ich das Telefon erneut zur Hand und tippe wieder Sais Nummer ein.
Dieses Mal dauert es keine zehn Sekunden bevor der Detektive den Anruf entgegengenommen hat.
„Sasuke, darf ich erfahren wieso du dich für Mizuki Akabayashi interessierst?"
Fragt der Polizist, ohne auch nur einen Moment mit einer Begrüßung zu verschwenden.
Ich verdrehe die Augen bevor ich ihm antworte, „Wenn ich Narutos Schilderung glaube, dann ist der Mafioso der seinen Freund erschossen hat eindeutig Mizuki Akabayashi."
Sai zieht am anderen Ende der Leitung scharf Luft ein bevor er fragt: „Hat der Kleine das bestätigt?"
Nachdenklich erhebe ich mich aus meinem Sessel und gehe zum Fenster um hinaus zu schauen.
Die Menschen die unten durch die Straßen Konohas hasten, sehen von hier aus wie Ameisen.
„Nein ich habe ihm das Bild bisher noch nicht gezeigt. Ich würde ihm das Ganze auch gerne ersparen, wenn es möglich ist."
Nachdenkliches Schweigen vom anderen Ende der Leitung, ich erschrecke mich beinahe als Sai wieder das Wort ergreift.
Mein Kopf ist heute definitiv durch den Wind.
„Ohne eine eindeutige Identifizierung durch Naruto, sind mir leider die Hände gebunden. Am besten wäre es, wenn du ihm das Bild zeigst während Hijikata oder Juugo dabei sind damit sie die Identifizierung bezeugen können."
Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch schalte ich das Telefon auf Lautsprecher und verlasse mein Arbeitszimmer, zuvor sage ich allerdings noch kurz zu Sai das er eben warten soll.
Ich finde meinen Mann und 'Ding eins' -wie Naruto Hijikata so freundlich benannt hat- im Wohnzimmer wo Naruto über einem Buch gebeugt auf dem Sofa sitzt.
„Schatz? Könntest du mal eben mitkommen?" frage ich mit einem gezwungenen Lächeln.
Naruto schaut mich mit großen Augen an, nickt aber bevor er sich erhebt und in Richtung meines Arbeitszimmers tapst, während ich ihm folge gebe ich Hijikata ein Zeichen das er ebenfalls mitkommen soll.
Im Arbeitszimmer minimiere ich das Fenster mit Mizukis Bild während Naruto und Hijikata vor meinem Schreibtisch stehen geblieben sind.
„Sai? Bist du noch da?" frage ich und mein Freund schaut mich an als wäre ich von allen guten Geistern verlassen.
Jedoch verschwindet dieser Ausdruck wieder als in der Telefonleitung ein Rascheln ertönt und ein etwas gehetzt klingender Sai sich meldet.
„Ja? Ja, ich bin noch dran." verwundert schaue ich auf das Telefon.
Was zum Teufel hatte Sai in den vergangenen zwei Minuten angestellt das er sich so außer Puste anhörte? (°-°)
Schmunzelnd beobachte ich, wie Hijikata sich bei Sais Stimme kaum merklich anspannt, sehr interessant.
„Ich habe Naruto und Hijikata hier." antworte ich Sai bevor ich Naruto zu mir winke.
Mit einem fragenden Gesichtsausdruck umrundet mein Freund den Schreibtisch und stellt sich neben mich.
„Bei meinem Gespräch vorhin mit Shikamaru erwähnter er einen Mann der unser derzeitiges Projekt zu sabotieren versucht. Da mir der Name des Mannes bekannt vorkam, habe ich Sai gebeten mir ein Bild von ihm zu schicken."
Ich mache eine kurze Pause und betrachte Naruto, warte darauf ob er verstanden hat wovon ich rede.
Als er zögernd Nickt fahre ich fort, „Ich möchte, dass du dir das Bild einmal anschaust okay?"
Wieder ein zögerndes Nicken von meinem Mann und ich strecke den Arm aus, greife nach meiner Maus und rufe die E-Mail mit Mizukis Bild wieder auf.
Als das Bild auf meinem Bildschirm auftaucht weicht sofort jegliche Farbe aus Narutos Gesicht und er beginnt zu schwanken.
Fluchend greife ich nach ihm und ziehe ihn auf meinen Schoß, „Scheiße... Alles Ok mein Kleiner?" frage ich leise.
Langsam ganz langsam nickt Naruto, bevor er seinen Kopf an meiner Schulter vergräbt und sich so eng an mich drückt, dass ich das Gefühl habe er würde am liebsten in mich hineinkriechen.
Hijikata, der das Ganze mit gerunzelter Stirn beobachtet hat, umrundet nun ebenfalls den Schreibtisch um einen Blick auf den Bildschirm zu werfen.
„Wer ist das?" fragt er neugierig.
Ich schweige, denn es liegt nicht an mir ihm auf diese Frage zu antworten.
Langsam löst sich Naruto wieder von mir und schaut erneut auf den Bildschirm, „Das ist Mizuki, er ist derjenige der Obito erschossen hat."
murmelt er und ich streiche ihm beruhigend über den Rücken.
„Reicht dir das Sai?" frage ich nach einigen Minuten des Schweigens.
„Ich denke schon, Hijikata kannst du mir bezeugen das der Kleine den Mann auf dem Bild Mizuki Akabayashi als den Mann identifiziert hat, der seinen Freund Obito erschossen hat?"
Wieder nimmt Hijikata diese äußerst verspannte Haltung an und unweigerlich frage ich mich wie mein alter Schulfreund und Ding eins zueinanderstehen. „Das kann ich Sir." er wendet sich nun wieder zu mir und Naruto.
„Wenn sie mich bitte entschuldigen würden." und mit diesen Worten war er aus meinem Arbeitszimmer verschwunden.
Verwundert darüber, blicken Naruto und ich ihm hinterher bevor wir uns anschauen, „Sai? Was zum Geier hast du uns hier für einen seltsamen Vogel zugeteilt?" frage ich da sich Sai noch immer nicht zu Wort gemeldet hat.
„Huh? Ich weiß nicht was du meinst." ich kann das Lächeln in der Stimme des Polizisten förmlich hören, „Ich werde versuchen diesen Kerl aufzuspüren, nachdem Naruto ihn definitiv als Schützen identifiziert hat sollte es kein Problem sein das ein Richter einen Haftbefehl für ihn ausstellt."
Damit beendete Sai das Telefonat ohne ein weiteres Wort des Abschiedes.
Naruto der immer noch auf meinem Schoß sitzt schaut verwirrt auf das Telefon, „Das Wort Tschüss oder Ciao gehört nicht zu seinem Wortschatz oder?"
Über diese Aussage muss ich lächeln, deswegen schlinge ich meine Arme um Narutos Taille und ziehe ihn wieder zu mir heran, „Nun ja, eigentlich war er immer der Musterschüler von uns beiden."
Fragend zieht der Blondschopf in meinen Armen eine Augenbraue in die Höhe, „Ich kann mir dich nicht wirklich als Unruhestifter vorstellen."
Lachend drücke ich meinem Schatz einen Kuss auf die Lippen bevor ich ihm antworte, „Glaub es ruhig mein Kleiner, ich habe meinen Eltern regelmäßig graue Haare beschert."
Bevor Naruto jedoch etwas darauf erwidern kann kommt eine freudestrahlende Mana in mein Arbeitszimmer gestürmt, schnappt ihren Bruder beim Handgelenk und zerrt ihn ohne auf den Protest von Naruto oder meiner Wenigkeit zu achten aus meinem Arbeitszimmer.