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Zusammen gekauert saß ich da. Allein. Niemand war da, der mir helfen konnte. Keine Freunde, keine Familie.

Lucy, reiß dich zusammen!

Mit zittrigen Beinen stand ich auf und sah mich in dem verwüsteten Zimmer um. Es gehörte mal mir. Allein mir. Es war mein Rückzugsort gewesen. Bis sie alles zerstört hatten und mir alles nahmen.
Langsam ging ich zu meinem Bett, setzte mich auf dieses und betete. Ich betete darauf, dass alles sich zum Guten wenden würde. Dass das Gute siegt. Wie in den ganzen Filmen die mir als kleiner Engel gezeigt wurden. Ich sah hinter mich, betrachtete meine Flügel.
"Du bist armselig." flüsterte ich mir selber zu und seufzte aus. Ein Engel, der nicht fliegen konnte. Ich war beeindruckt von mir selber.

Plötzlich hörte ich ein knarzen, sah aus meinem Fenster. Flammen bäumten sich über meinem Haus auf und meine Augen weiteten sich. Alles ging so schnell. Ich hatte das Gefühl, dass mein ganzes Leben an mir vorbei zog. Meine Kindheit, meine Jugend. Alles war verloren und nur noch Schutt und Asche.
Ich wollte fliehen, aus diesem Horror. Aber ein lautes poltern hinderte mich daran. Hier war jemand. Jemand, der nichts gutes wollte. Jemand aus dem Reich der Teufel.

my savior is the devil [choi san]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt