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Jung Lucy p.o.v

Wenn er nur wüsste. Einen Engel ohne Flügel gab es nicht.
Das bedeutete, sobald ein Engel seine Flügel verlor, starb er.

"Bist du dir sicher?" fragte er nach worauf ich zaghaft nickte. Nein ich war mir ganz und gar nicht sicher. Ich hatte Angst und vielleicht, würde es ihn traurig machen.
San kam von Hugo runter, zückte sein Messer. Ich atmete tief durch, ein letztes Mal.

Plötzlich stellte sich Hugo jedoch vor mich und sah San mit großen Augen an. Was war in ihn gefahren?
Hugo schob mich vom Messer weg, schüttelte sachte seinen Kopf. Wusste er etwa, was passierte?
San war verwirrt. "Hugo was ist? Ich schneide nur ihre Flügel ab." versuchte er ihr zu erklären, jedoch blieb der Drache weiterhin vor mir stehen, beschützte mich vor dem Tod. "Schneid sie ab, es ist einfacher für uns beide." sagte ich und zog San zu mir, legte ein letztes Mal meine Arme um ihn. "Ich danke dir." flüsterte ich leise und atmete seinen angenehmen Geruch ein. "Das kannst du auch später, wenn wir in Sicherheit sind." sagte er und ich hörte das Lächeln aus seiner Stimme. "Nein kann ich nicht.." es war fast wie ein hauchen. Er löste sich von mir und sah mich mit gerunzelter Stirn an. Würde er eins und eins zusammen ziehen, hätte ich ein Problem. Ich sah ihm die ganze Zeit über in die Augen, bis seine sich weiteten und er sich von mir entfernte.
Hugo ging zu ihm und erneut nahm San Platz auf ihm. "Steig auf." seine Stimme klang plötzlich so kalt und ohne jegliche Lebensfreude. Er wusste es...
Mein Körper zitterte und ich versuchte meine Flügel so klein wie möglich zu halten. Ich setzte mich hinter ihn, eine Träne floss meine Wange hinunter.
"Du bist egoistisch." flüsterte ich, worauf sein Körper sich enorm anspannte. "Ich bin egoistisch, weil ich dich am Leben lasse?!" fragte er etwas aufgebracht. Hugo war eingeschüchtert von ihm, weswegen er noch nicht flog.
"Du bist egoistisch, weil du nicht daran denkst das ich nichts habe!" sagte ich schluchzend und schniefte leise auf.
Ein trockenes Lachen verließ seine Kehle. "Du hast mich, aber schön wie es dir nicht reicht." flüsterte er und sah über seine Schulter zu mir. Mein Herz stoppte für diesen Moment und ich schluckte schwer. Ich hatte ihn? Ich bekam einen Platz in seinem Herzen?
"Jahrelang wäre ich bei dir geblieben, egal ob verboten oder nicht. Aber wenn es dir nicht reicht..." flüsterte er und sah wieder nach vorne, worauf wieder einige Tränen meine blasse Wange runter flossen.
Er hatte mehr das Zeug zum Engel als ich.
Vorsichtig legte ich meine Arme um seinen muskulösen Körper und lehnte mein Kinn auf seiner Schulter ab.
"Lass uns los." flüsterte ich, worauf er ausatmete und Hugo begann zu fliegen. Ein Gefühl, welches ich so lange Zeit nicht spüren durfte. Es war atemberaubend.

Nach einiger Zeit des fliegens kamen wir in einem anderen Waldstück an. Es wirkte noch verlassener als das davor. "Hier lebten meine Großeltern." er stieg vom Drachen, als er vor einer alten Hütte landete. Vorsichtig und mit seiner Hilfe stieg ich ab. Mein Herz schlug schneller wenn ich in seiner Nähe war. Aber nein! Es war strikt verboten. Daran musste ich mich dennoch halten. Engel brachen eigentlich keine Gesetzte...

my savior is the devil [choi san]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt