Das Konzert und das verlorene Kind

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- Sicht des Lesers -

Der Tag wandte sich zur Nacht und überall erstrahlte die Stadt in bunten Farben.
Weit entfernt konnte man einzelne Lichtpunkte ausmachen. 
Wahrscheinlich brennende Tonnen, um welche die Partyfreudigen tanzten und sprangen.
Ich ging zurück in die Höhle.
Sie wachten auf.
Der Erste war Laddie, er viel mir und den Hals.
Mit ihm und Star, welche nach ihm auftauchte, verstand ich mich sehr gut.
Kurz darauf folgten David, Dwayne, Paul und Marko.
Von den vier kam ich am besten, wenn man es so nennen konnte, mit Paul und Dwayne aus.
Bevor Star kam und ich mir ihr öffnete, war es Dwayne, dem ich viel erzählte.
Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er mich verstand.
Dwayne war der größte und hatte lange schwarze Haare, indianischer Abstimmung. 
Paul, zweitgrößter und mit langen blonden Haaren,  hatte mich öfters eingeladen mit ihm Musik zu hören.
Wir hatten den selben Geschmack.
Er sah aus wie einer von Twisted Sister.
David war der blonde Anführer mit dem Vokuhila und der drittgrößte.
Er ließ andere gerne Sachen für sich machen, konnte auch sehr ungemütlich werden, wenn er gereizt wurde.
Marko war der kleinste von ihnen mit landen blonden Locken.
Derjenige von ihnen der am ehesten einen Joke machte um die anderen aufzulockern.
Sie waren eine Art Familie geworden für mich, doch seit dem Star da war, wurden sie und Laddie meine Familie.
Mit der Zeit schaffte ich Abstand zwischen sie und mich.

Ohne viel Gerede fuhren wir zur Promenade und dorthin wo das Konzert statt fand.
Schon von weitem konnte man die Musik hören und sie wurde lauter je näher wir kamen.
Die Jungs stoppten ihre Motorräder.
Star, Laddie und ich trennten uns von ihnen. Wir stellten uns auf eine Anhöhe um von dort aus die Band zu sehen.
Auf der Bühne stand Tim Cappello und sang ‚I still belive'.
Ich bemerkte wie Star begann zu tanzen.
Man konnte die Musik in sich fühlen, ein Gefühl, welches man vermisste, wenn es wieder weg war.
Ich stand etwas abseits von Star und Laddie.
Auf einmal schaute sie runter in die Menge.
Zu jemandem.
Ich folgte ihrem Blick.
Er traf den des schwarzhaarigen Jungen, welchen ich heute sah.
Neben ihm stand sein Bruder.
Star ging und nahm Laddie mit sich.
Ich folgte mit Abstand.
Die Jungen folgten uns.
Nein... sie folgten ihr.
Der dunkelblonde Junge sah davon nicht begeistern aus.
Mit geschleppt von seinem Bruder, welcher einem Mädchen auf den Fersen war.
Ich vergrößerte meinen Abstand zu Star und beobachtete die Jungen, welche stehen geblieben waren.
Sie unterhielten sich kurz, dann trennten sie sich.
Der jüngere ging in einen Laden, der ältere folgte Star.

- Sicht aus der dritten Person -

Währenddessen ging Lucy die Promenade entlang.
Sie kam an einer Tafel, an welcher man Neuigkeiten aushing, vorbei.
Eine Frau, älter als sie selbst, hing einen Vermisstenanzeige auf.
Auf dem Bild der Anzeige war ein Mann abgebildet.
Er trug eine Polizei Uniform und sah so aus als wäre er im Alter von Lucy.
Lucy ging weiter.
Dann hörte sie einen kleinen Jungen nach seiner Mutter rufen.
Sie ging zu ihm.
Lucy sagte ihm, dass sie ihm helfen wolle seine Mutter zu finden.
Er nahm ihre Hand.
Zusammen gingen sie in den gegenüberliegenden Laden.
Eine Videothek.
Der Ladenbesitzer hatte sie schon vor dem Laden beobachtet und begrüßte sie nun.
Lucy fragte, ob die Mutter des Jungen vielleicht hier wäre.
Der Verkäufer, welcher eine abgerundete beige Brille trug, entschuldigte sich und sagte, dass er sie nicht gesehen hätte.
In diesem Moment kam eine völlig aufgelöste Frau in den Laden gelaufen.
Der kleine Junge rannte auf sie zu.
Sie umarmten sich.
Die Frau dankte Lucy.
Bevor sie gingen reichte der Verkäufer dem Jungen noch einen Lutscher.
Als sie weg waren bot er auch Lucy einen an, sie lehnte zuerst ab, lächelnd nahm ihn dann doch noch.
Ein klingeln, welches ankündigte, dass jemand in den Laden kommt, ertönte.
Herein kamen vier Jugendliche.
Vielleicht 19 oder 20 Jahre alt.
Der erste mit einem Vokuhila, der zweite mit langem schwarzen Haar, der dritte mit langen blonden und der letzte kleiner mit langen blonden Locken.
Sie sahen sich kurz um, dann sagte der Verkäufer:„Ich hatte euch doch Hausverbot erteilt."
Paul, der blonde, entgegnete:„Stark der Alte."
Sie lachten, während sie aus dem Laden gingen.
Kurz darauf sagte der Verkäufer, eher zu sich:„Ungemütliche Typen."
Lucy und er beobachteten die Jungen bis sie auf ihren Motorrädern waren und wegfuhren.
Dann sagte Lucy:„Ach, das sind doch noch Kinder. Wir waren in ihrem Alter auch nicht anders. Wir konnten uns nur nicht solche teuren Sachen kaufen."
„Sie sind sehr großzügig. Solche Leute trifft man heute immer seltener. Ich bin Max."
Daraufhin sagte sie:„Danke. Ich bin Lucy."
„Das ist mein Hund Thorn."
Dabei deutete er auf seinen Hund, welcher einmal aufbellte.
„Hallo Thorn", antwortete Lucy.
Dann sprach Max:„So, wonach suchst du? Mein Laden hat die größte Auswahl an Videokassetten."
Etwas zögernd sagte sie:„Eigentlich such ich nach keiner Videokassette. Ich suche nach einem..."
„Nach einem Job?", beendete Max ihren Satz.
„Ja, nach einem Job", bestätigte sie, fügte dann leise noch hinzu:„Schlimm, man sieht's mir an der Nasenspitze an."

Das Tier und der Jäger [Edgar x Reader ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt