Kapitel 9

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Es handelt sich diesmal um keine Tussi. Es ist das Zimmermädchen. "Hi, wie gehts dir? Habt ihr es noch rechtzeitig zum Unterricht geschaft?"fragt sie mich und lächelt mich freundlich an. Wir reden noch einige Minuten miteinander. Ich finde heraus, dass sie Delphi heißt und auch aus Kaste 4 stammt, sie stammt sogar aus der selben Stadt. Wir reden einige Zeit über unsere Vergangenheit im Außenring und sie erzählt mir, dass sie schon einiges über mich und meinen Bruder gehört hatte. Sie wollte also Kriegerin in der Kastenordnung nach oben steigen, doch besitzt kein Element, deshalb war ihre einzige Chance hier als Zimmermädchen anzufangen. Es erinnerte mich wieder an die Ungerechtigkeit dieser Welt, sie tut mir sehr leid. Genau wie ich möchte sie ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen und ist der selben Meinung wie ich was das Kastensystem betrifft. Die Minuten wurden kurzerhand zu Stunden. Als sie geht, bin ich schon hundemüde aber auch zufrieden. Ich bin mir sicher wir werden noch gute Freunde hier, ich mag Delphi, sie ist ehrlich und sehr sympathisch. Ich gehe noch duschen und bemerke, dass nicht nur mein Gesicht einige Schrammen abbekommen hat sondern auch der Rest meines Körpers. Wow, großartige Trainingsanzüge, die bringen ja gar nichts. Nach dem Duschen falle ich auf mein Sofa und schlafe sofort ein. Doch ich träume sehr unruhig.

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Emilian, lass dich nicht blenden - Wer spricht da? Nenn mich nicht so.

Es liegt direkt vor deinen Augen, wieso kannst du es nicht sehen? Bist du blind? - Was meinst du ich verstehe dich nicht. Sag mir doch einfach was du meinst

Nein, das wirst du schön selbst herausfinden, ich gebe dir nur Hinweise und jetzt sei ruhig und lausche meinen Worten, sie zeigen dir den Weg: Finde das fehlende Stück, setze das Puzzle zusammen - Was für ein Puzzle? Was meinst du?

Willst du nichts über deine Vergangenheit herausfinden, reizt dich das etwa nicht? - Nein, ich lebe heute und nicht in der Vergangenheit

Nur wenn du lernst, wirst du des Rätsels Lösung erfahren - Warum tust du mir so weh?

Wenn du dich wehrst, wird es nur noch mehr schmerzen

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Schweißgebadet wache ich auf. Was war sehr merkwürdig. So einen Traum hatte ich noch nie. Ich war mitten in einem vertrockneten Wald und eine Stimme sprach zu mir, sie kam aus dem Nichts. Ich jedes Mal, wenn sie sprach verspürte ich starke Schmerzen, sie waren kaum auszuhalten. Fast als würde etwas in mir ausbrechen wollen. Hat der Traum was zu bedeuten? Was ich weiß ist, dass ich nie wieder so einen Traum haben will, vielleicht schlafe ich einfach nie wieder. Aber ich habe Angst vor der Stimme und vor dem Traum.

Ich bin so müde, aber ich habe Angst davor einzuschlafen und den Traum wieder zu erleben. Ich bleibe also wach. Ich probiere die verschiedensten Methoden aus, um nicht einzuschlafen. Um 5 Uhr morgens dann stelle ich mich unter die eiskalte Dusche, das ist jetzt das einzige was noch etwas bringt. Danach bin ich hell wach und beschäftige mich noch mit dem Sortieren meines Kleiderschranks. Um zehn vor 7 Uhr schlürft der verschlafene Dean in mein Zimmer "Morgen Bruder, will nur sicherstellen, dass du nicht verschläfst" Als er sieht, dass ich fertig angezogen an der Wand lehne, schaut er mich überrascht an. Er hat nicht damit gerechnet, dass ich überhaupt schon wach bin, aber das hätte ich von mir an seiner Stelle auch nicht gedacht.

Zusammen gehen wir in den Speisesaal und ich frage ihm wie es ihm geht. Er entschuldigt sich plötzlich bei mir für sein Verhalten und ich habe kein Plan wovon er spricht. Er gesteht mir daraufhin, dass er sehr neidisch gewesen ist auf mein Talent und deshalb gestern nichtmehr abends vorbeigekommen ist. Wow, darüber hatte ich nicht nachgedacht, der Typ ist echt sentimental. Ich mag ihn trotzdem. Ich muss ihn trotzdem anlügen was mein Element betrifft. Ich sage ihm, dass ich Einzelunterricht bekommen werde, weil ich schon relativ fortgeschritten sein, irgendwie hatten wir und nie darüber unterhalten, welches Element ich besitze. Aber er glaubt nun, dass ich ebenfalls Luftbändiger bin. Aber bin ich das nicht auch? Wir reden noch während dem ganzen Frühstück, über die Übungen, die die Luftbändiger nach meinem Abflug gemacht haben und er wirkt so als habe er kein Problem damit, dass ich Einzelunterricht bekomme. Ich mag es nicht Leute anzulügen, aber ich habe keine Wahl, oder?

Ich bin fertig mit dem Frühstück und gehe in mein Zimmer. Ein frisch gewaschener Trainingsanzug hängt in meinem Kleiderschrank. Delphi ist ein Engel. Ich schaue aus dem Fenster in den Garten, aber dort ist noch keine Spur von Ric. Ich ziehe mich um und mache mich auf den Weg zum Training. Die Gänge sind bereits leer, aber ich bin auf keinen Fall zu spät. Ich finde den Weg zum Garten schnell und während ich auf Ric warte, setze ich mich auf eine Bank und lasse eine kleine Blume auf dem Boden vor mir wachen. Bis mir jemand von hinten auf die Schulter tippt.





Das verschollen Königreich- Rückkehr der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt