Kapitel 2

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Ich bin mittlerweile zu Hause angekommen und betrachte das schönste Haus der ganzen Straße. An jedem Fenster steht ein Strauß der außergewöhnlichsten Blumen, eigentlich ist das Haus sehr unscheinbar doch die Blumen machen es sehr fröhlich und willkommen heißend. Die restlichen Häuser sind ebenfalls ziemlich brüchig, aber monoton in blau-weiß. Farben die nicht "blau" genannt werden sind bei uns in Lakaes strengstens verboten "das möchte der Herrscher nicht" aber ich scheiß auf die Regeln des Arschlochs. Ich öffne die Tür zu unserm Haus und höre einige Stimmen aus unserem Esszimmer heraus. Ich komme ins Esszimmer und es stürmt eine halb weinende Mum auf mich zu, sie umarmt mich und küsst mich auf die Wange. Eigentlich finde ich die Situation wesentlich erträglicher, wenn nicht ein Haufen fremder Frauen hinter meiner Mum sehen würde. Alle lächeln mich an während ich meiner Mum die Blumen überreiche. Ach du scheiße, nicht schon wieder.

"Sorry Ladys, ich bin momentan nicht auf der Suche" sage ich in die Runde und verdrehe leicht die Augen.

Eine tritt vor, sie ist unfassbar stark geschminkte und sagt "wir wollten dir ja nur Glück wünschen zu deinem großen Tag, warte kurz, hast du etwa eine Freundin?" sie mustert mich während sie das sagt, wobei ihr Blick immer wieder an meinen Armen hängen bleibt. Ich finde diese Situation so lächerlich "wär ziemlich dumm, wenn ich heute sowieso gehen muss" sage ich ein Wenig genervt "apropos gehen, ich muss echt noch was packen, also Danke fürs Kommen wir sehen uns Ladys" ich schiebe mit diesen Worten alle von diesen Tussies zur Tür raus und starre meine Mum an "wie konntest du die reinlassen?" sie beantwortet mir die Frage nicht und geht in die Küche.

Ich gehe die Treppe hoch in mein kleines Zimmer und fange an meine Sachen zu packen, wobei die meisten der Sachen meinem Bruder gehört hatten.

Ich habe nicht wirklich viel was ich hätte mitnehmen könnte, außerdem war es sowieso nicht gestattet Kleidung einzupacken also nur persönlicher Gegenstände. Ich hatte einen Spiegel gegenüber meinem Bett und betrachtete mich nun darin. Ich hatte mich nie viel darum gekümmert wie ich aussehe, aber es wird mir oft genug zu verstehen gegeben, dass ich gut aussehe.

Als Erstes fallen mir meine Augen auf, schon oft hatten Mädchen von der Außergewöhnlichkeit meiner Augen geschwärmt. Sie sind strahlend grün ich weiß, dass man in ihnen nicht erkennen kann was ich fühle, sie lassen keine Emotionen durch. Ich habe um meine Pupille einen braunen Ring, welcher aber manchmal rot aufflackert. Meine Haare sind wie immer ungekämmt und stehen mir wild vom Kopf ab, sie sind hellbraun sehen aber irgendwie gewollt chaotisch aus. Also ich trage einen Undercut. Ich bin ziemlich muskulös da die Arbeit in der Schmiede sehr anstrengend ist außerdem boxe ich in meiner Freizeit, ich hatte meine Fäuste in meiner Jugend schon oft gebraucht. Ich mag mein Aussehen ich sehe gefährlich aus und ich will genauso wahrgenommen werden.

"Milian" meine Mum ruft mich, ich hasste es, wenn sie mich so nennt ich bin eher unter "Rider" bekannt, also meinen Nachnamen eigentlich heiße ich Emilian Jakob Filipp Rider, aber das bleibt unter uns.

Schon ans ich die Treppe runterschlendere, nehme ich einen großen Bändiger in unserem Türrahmen wahr, er stand direkt neben meiner Mutter und meinem Vater. Er war sehr breit und groß und um die 23 Jahre alt. Als er mich sieht, nehme ich das Erstaunen in seinen Augen wahr. Ich glaube er hat jemand anderes erwartet (warum auch immer). Ich gehe zu meinen Eltern und stelle mich zuerst vor meinen Vater.

"Ich werde dich vermissen, pass auf dich auf" sprach mein Vater zu mir während er mich umarmte und mir auf den Rücken klopft. Mein Dad ist ein sehr ruhiger Typ und eher zurückhaltend, ich hatte ihn schon lang nicht mehr so gequält gesehen, das Letzte mal als.... egal.

"Mein großer Junge, du bist doch noch so jung, wie sollst du das alles schaffen, du weißt doch nicht mal wie man eine Spülmaschine bedient „winselte meine Mum. Sie ist eine sehr liebevolle und offene Frau, ich liebte meine Mum unendlich. "Wenn er erstmal auf der Akademie ist wird er sowas auch nicht wissen müssen „entgegnet ihr der Bändiger (oder was auch immer er ist) ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu, ich mag es nicht, wenn Leute so respektlos mit meiner Mutter sprachen. Ich sehe das Erstaunen in seine Augen, er hat Angst vor mir. Ich verabschiede mich von den beiden und sage zu dem Bändiger "wir können los." er gehorchte mir aufs Wort und führte mich zu einem großen schwarzen Van. Ich drehe mich noch einmal um und betrachte meine Eltern. Ich weiß, dass ich sie einige Zeit nicht mehr sehen werde und ich sie vermissen werde. Mein Bruder sah meinem Vater immer unfassbar ähnlich. Immer wenn ich meinen Dad anschaue, sehe ich ihn. Die beiden stehen Arm in Arm am Türrahmen und winken mir noch zu, ein schönes, aber auch komisches Bild in dieser brüchigen Gegend. Menschen, die so unbeschwert wirken, als gäbe es auf der Welt keine Probleme. Doch die gibt es und meine Eltern müssen diese ab jetzt eigenhändig stemmen. Es tut mir leid.

Als ich das nächst mal das Tageslicht erblickte, stand ich vor einem riesigen Gebäude. Die Akademie.

Das verschollen Königreich- Rückkehr der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt