36. Duell der Sinne [2]

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Wieder sah ich mich nach einer geeigneten Position um, die als Versteck für sie oder mich geeignet war, als ich etwas entfernt von mir etwas hörte. Einen zerbrechenden Zweig der laut durch den, sonst so lautlosen, Wald hallte. Nur wenige Meter unter mir konnte ich durch die Zweige und Blätter hindurch zwei vertraute Köpfe sehen.
/Sie müssen herausgefunden haben aus welcher Richtung der Schuss kam. Schließlich ist dieser Baum nicht weit von dem Baum entfernt von dem aus ich geschossen habe/. Dachte ich mein Plastik Messer heraus nehmend. Leicht strich ich etwas Farbe drauf als ich sah wie sie leise weiter schlichen.
"Sie muss hier irgendwo sein. Ich kann ihren Geruch wahrnehmen". Murmelte Jackson leise.
"Ihr Shampoo ist auch kaum merkbar in der Luft". Sagte Baker tief ein atmend. Lautlos bewegte ich mich durch die Äste hinunter auf einen der stabilere Äste. Von diesem aus flitzte ich auf den gegenüberliegenden Baum unter den die beiden ankamen. Wie schon in der Lagerhalle in der ich Dad, nach so langer Zeit, das erste Mal sah, ließ ich mich auf Jackson drauffallen. Anders als damals allerdings Schnitt ich direkt mit dem stumpfen Messer an seiner Kehle entlang. Durch den Aufprall ging er zu Boden was
Baker herumfahren ließ. Sie zielte auf mich und drückte ab, doch ich hielt Jackson vor mich und schoss mit seiner Pistole, die ich schneller greifen konnte als meine eigene, gegen ihren Kopf. Sie fiel nach hinten sodass ich Jackson loßlies und zu ihr eilte.
"Alles gut?". Fragte ich besorgt, doch mit einem stöhnen hielt sie ihren Daumen in die Luft. Erleichtert atmete ich aus.
"Ich muss los und vergesst nicht ihr seit Tod, ich erwarte das ihr fair spielt!". Ernst sah ich sie an und Jackson nickte bevor er sich ans Ohr fasste.
"Alexander Jackson, raus. Tödliche Schnittwunde an der Kehle". Bakers Stimme hörte ich persönlich nicht mehr da ich bereits weglief zurück zum größeren Baum.
'Elizabeth Baker, raus. Tödlicher Schuss in die Stirn'. Hörte ich nach kurzer Zeit Baker sagen. Dieses Mal kletterte ich den Baum nicht hinauf, auf dem hinweg hatte ich mich entschlossen mehr in die offensive zu gehen. Es war jetzt bereits Mitternacht oder später.
/Schon mindestens zwei Stunden unterwegs und erst drei von zehn weg. Sie haben die schwächsten der Truppe in einen Trupp vereint. Wahrscheinlich um sie als Lockvogel zu nutzen doch wo sind sie dann jetzt. Was bringt einem ein Lockvogel wenn man danach nicht angreifen?/. Nachdenklich und verwirrt machte ich rast an einem Baum der direkt an ein Gebüsch angrenzte.

/Wenn ich nicht langsam in die Offensive gehe, werden sie ihren Zug machen. Alle sieben Leute aufeinmal wird schwer. Nicht nur ich hatte die Gelegenheit sie zu beobachten, auch sie haben meinen Stil gesehen und könnten meine Schwächen heraus gefunden haben. Collins hat mich in den letzten Tage öfter beim training beobachtet. Er und Louis sind gute Strategen. Zusammen werden sie gegen mich ankommen können/. Mit neuem Ziel stellte ich mich gerade hin. Ich atmete tief ein und richtete meine Kleidung, zog meine Handschuhe zurecht und lud alle meine Waffen nach.
"Ich bin bereit". Sagte ich mit fester Stimme.
/Auf in die Offensive/. Mit diesen Gedanken lief ich los. Erst langsam und dann immer schneller bis ich durch den Wald sprintet. Nur Minuten später war ich auf der Lichtung angekommen auf der ich Tran getroffen hatte. Kurz sah ich mich um bevor ich mich mitten auf die Lichtung stellte.
"Offensive, ich zeige mich und sie werden reagieren. Gerade McShane wird übermütig werden". Wie in trance schloss ich meine Augen. Der kühle Nachtwind der mich umgab, fühlte sich aufeinmal an wie ein Wirbelsturm und die Gerüche die vorher so schwach waren schienen nun in meiner Nase zu explodieren. Meine Instinkte verbesserten sich auf mein Maximum als ich einfach nur dort stand und alles auf mich einwirken ließ. Es passierte lange Zeit nichts, bis ich in der Luft den Geruch von Pfefferminze wahrnahm.
/Williams/. Kam mir sofort in den Sinn. Zwei Schüsse waren zu hören und ich riss meine Augen auf während ich mit einer Hand einen Flick-Flack nach hinten machte. Mit der anderen Hand griff ich meine Pistole und ich stand nicht einmal gerade, da schoss ich in die Richtungen der Angreifer. Ein aufstöhnen war zu hören und jemand rollte über den Boden. Mit einem Messer bewaffnet kamen McShane und Loud von links und rechts. Sie versuchten beide mich zu treffen was ihnen misslang als ich ihre Hände packte und gegeneinander zog. Sie stießen zusammen, erholten sich aber schnell und griffen mich nach einander an. Sie schlugen und traten nach mir, jedoch bewegte ich mich so schnell, nur nach Instinkt, sodass ich jeden Schlag abwehrte. Allerdings waren sie ebenfalls schnell, so schnell das ich nicht zum Angriff kam. Mein Messer lag in meiner Hand und immer wieder wehrte ich ab, bis die Frustration stieg. Etwas in mir regte sich und als ich dann schritte hinter mir hörte und Williams sah brach der Damm. Alles schien wie leer gefegt als ich einen Moment der Schwäche in Louds schrittfolge sah. Er machte einen Fehltritt wodurch er ein wenig sein Gleichgewicht verlor. McShane war ein paar Schritte zurück getreten nachdem ich mit meinem Messer nach ihr geschlagen hatte. Mit meiner freien Hand schlug ich Loud gegen sein Ohr was ihn zur Seite taumelt ließ, wodurch er mit einem Tritt gegen seine Kniekehle auf dem Boden landete. Ich striff mit den Messer an seiner Kehle entlang bevor ich in mich umdrehte und es nach vorne in McShane's Richtung warf, die an die Stelle schoss an der ich gerade noch stand. McShane nutzte den Moment in dem ich aufstand und zielte auf mich doch ich griff den Lauf und riss ihr die Waffe aus der Hand mit der ich Williams in die Brust schoss. Ein grinsen schlich sich auf mein Gesicht als ihre Augen meine trafen. In der Reflektion konnte ich meine hellen Augen sehen. Sie strahlten im Mondlicht mit einer Wildheit die ich sonst nur bei wilden Tieren vorher gesehen hatte. Ihr schoss ich nicht in die Brust. Sie verlagerte ihr Gewicht und warf das Messer von ihrer linken zu ihrer rechen Hand zurück.
Auch ich begab mich in eine geeignete Position zum Kampf.
"Zeig mir was du in den letzten Wochen gelernt hast!". Knurrte ich auf sie zulaufend. Sie trat zur Seite als ich versuchte sie mit dem Messer zu streifen. Konzentriert sah sie mich einfach nur an und wich aus.
/Sie analysiert mich. Wenn ich nicht bald Handel wird sie eine Schwäche finden/. Dachte ich als ich weiter Angriff. Sie wich aus und ihrer Augen sahen über meinem Körper als mir eine Idee kam.
/Sie ist zu aufmerksam auf meine Bewegungen. Eine Täuschung sollte es tun/. Mit einem kleinen weiten meiner Augen machte ich einen absichtlichen Fehltritt den Sie wie eine Schlange nutzte. Sie schoss vor genau an den Punkt an den ich sie wollte. McShane schwang ihr rechtes Bein gegen meine Kniekehle sodass ich einknickte und ohne das Bein abzusetzen schwang sie ihr Knie in mein Gesicht. Ich fiel nach hinten und sie ließ sich auf mich fallen. Ein Schlag in Gesicht und mein Kopf knallte auf den Boden. Doch als sie den Finalen schlag ansetzen wollte, packte ich ihre Arme und zog sie zur Seite sodass wir uns drehten und ich über ihr saß. Schnell griff ich mein Messer und stach auf sie hinab. Allerdings hielt sie die Klinge fest und biss ihre Zähne zusammen. Leicht verstärkte ich den Druck, aber sie gab nicht nach. Im Gegenteil sie kämpfte weiter und mit einer rückwärtigen Bewegung warf sie mich ab. Kurz rollte ich stand dann aber auf genauso wie sie. Schwer atmend sah sie mich an. Und da schoss ich ihr in die Brust. Verwundert sah sie mich an.
"Tut mir leid, aber Collins wird bestimmt bald hier sein, wenn sie mich nicht schon im Visier haben. Bis später. Gut gekämpft McShane, ich werde mir die Leistung merken". Damit rannte ich weg weiter in den Wald hinein diesesmal auf die Seite aus der McShane's und Jackson's team kamen.
'Hazel McShane, raus. Tödlicher Schuss in die Brust' . Sie klang wie die Soldatin die sie war.
'Nicolay Williams, tödlicher Schnitt an der Kehle'. Murrte Williams enttäuscht.
'Kevin Loud, tödlicher Schuss in die Brust'. Sagte Loud mit einem seufzen. Einige Zeit nach ihren Ansagen lief ich einfach nur durch den Wald, meine rechte Hand immer an dem Holster meines Messers und meine linke Hand an den Holster meiner Pistole. Leicht vorgebeugt und mit schnellem Schritt bewegte ich mich immer weiter ins Innere des Waldes.
'Miss Barnes?'. Hörte ich in meinem Headset.
"Miller". Flüsterte ich zurück.
'Sie lassen sich doch sicher Zeit oder? Ich hatte erwartet das sie schneller sind. Man sagt sie wären eine Jägerin, aber bisher sind sie nicht wirklich in die Offensive gegangen'. Erklärte er.
"Ich bin eine Jägerin. Aber hier habe ich es nicht eilig, ich weiß einen gewissen Umkreis den ihr nutzen werdet. Ihr könnt nicht fliehen, nicht wie meine Beute sonst. Ihr seid mir ausgeliefert. Durch mein passives angehen zeige ich nur das ich auch strategisch denken kann. Glaub mir wenn ich mich nicht so kontrollieren könnte dann hätte ich euch jetzt schon". Mit einem breiten grinsen und einer bedrohlichen Stimme antwortete ich ihm, nicht aber ohne weiter zu laufen und mich umzusehen.
'Wir kriegen sie Miss Barnes, spätestens wenn sie mir vor's Visier laufen'. Sagte Louise langsam was mir ihre Konzentration verriet. Eine kurze Pause und das Rauschen des Headset verstummte. Doch diese kurze Pause bescherte mir ein riesiges grinsen auf meinem Gesicht. Meine Pupillen verengten sich und meine Hände griffen zu meiner Waffe die ich nachlud.
/Ein Fluss/. Dachte ich nur bevor ich losrannte.
/Der Fluss müsste laut Karte in Richtung der Hügel liegen. Sie haben einen immensen Vorteil mit der höheren Lage gerade wenn es wirklich eine Falle ist. Allerdings könnte ich versuchen von hinten zu kommen. Es ist zwar ein Umweg, aber langfristig gesehen eine bessere Entscheidung/.

Riley Barnes  [Bucky Barnes]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt