22. Soldaten

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Streckend stand ich im Trainingsraum der S.H.I.E.L.D Basis. Meine lockere dunkel graue Jogginghose saß angenehm an meinem Körper und mein schwarzes Top war ein guter Kontrast zu meinen Haaren. Die schwarzen Fingerlosen Handschuhe die ich anhatte rückte ich noch einmal zurecht als die große Tür am anderen Ende der Halle sich öffnete. Leute von Mitte 20 bis Anfang 30 traten ein. Sie alle hatten wachsam Augen die sich gegenseitig beobachteten, teils misstrauisch teils einfach neugierig.

"Miss, das sind die Rekruten". Sagte Agent Coulson der mit ihnen eingetreten war. Meine Augen leuchteten bei seinem Lächeln förmlich auf.
"Guten Morgen Agent Coulson, vielen Dank". Sagte ich mit einem leichten lächeln.
"Ich lasse sie dann alleine, ich vermute sie schaffen das auch ohne mich". Damit verließ er den Raum.

Die Rekruten hatten sich während unseres Gesprächs in eine längliche Reihe aufgestellt und beobachten jetzt mich statt die anderen.
"Guten Morgen Rekruten". Sagte ich als ich mich in die Mitte stellte. Sie alle wendete ihren Blick starr nach vorne und erwiderte mit, "Guten Morgen Miss". Zufrieden lächelte ich.

"Eine Kurze Vorstellung meiner selbst. Ich heiße Riley Barnes, bin 17 Jahre alt und werde sie mit Hilfe meiner Kollegen Ausbilden. Irgendwelche Fragen?". Gespannt sah ich in die Runde und gerade als ich weiter machen wollte hob jemand seine Hand. Ein großer Mann, kräftig gebaut um die 1,85 m Groß und an die 24 Jahre alt. Mit einer kurzen Handbewegung zeigte ich auf ihn so das er seine Hand wieder herunter nahm.
"Ich will nicht respektlos wirken Miss aber sie sind noch jung. Haben sie auch genug Erfahrung um uns zu trainieren?". Sein skeptischer Blick durchbohrt mich, die anderen Kadetten fingen an zu murmelt und ich überlegte kurz was ich am besten sagen sollte.

"Ich verstehe ihre Bedenken, an ihrer Stelle würde ich genauso reagieren. Doch kann ich ihnen versichern das ich mehr als qualifiziert bin. Denken sie Direktor Fury hätte mir sonst den Posten angeboten? Ja ich bin jung aber glauben sie mir wenn ich sage das ich sie alle töten könnte wenn es sein muss". Zum Ende hin wurde mein Blick finster und ich sah einige schlucken. Mit einem Mal lächelte ich leicht und klatschte in die Hände.
"So beginnen wir mit dem Training, erstmal aufwärmen. Rundenlauf und dehnen. Danach ein wenig Nahkampf und dann ein Waffen test. Gehen sie sich umziehen wenn sie wollen wir treffen uns hier in Zehn Minuten. Übrigens die Minuten werde ich mit der Zeit verkürzen. Und jetzt los!".

Viele rannten hinaus um sich vorzubereiten nur wenige blieben stehen. Mit einem analysierenden Blick sahen sie mich genau an.
"Ich rate ihnen genug Wasser dabei zu haben ich werde heute sehr streng sein, ihre Grenzen austesten um zu sehen wie viel sie ertragen können um sie dann einzuteilen. Also strengen sie sich an". Auf der Ferse drehte ich mich um und ging auf meine Tasche zu die Wasser enthielt und ein Klemmbrett mit den Namen.
/Gott sei Dank haben sie alle Namensschilder die sie immer tragen müssen/. Dachte ich mit einem erleichterten Blick.

Die restlichen acht Minuten vergingen schnell und es befanden sich bereits alle auf ihren Positionen.
"Zweier Reihe bilden und folgen sie mir". Den Rucksack nahm ich und warf ihn über dann ging ich los, die Rekruten hinter mir. Nur eine Minute später standen wir draußen. Ein riesiges Feld war zu sehen das aus Bahnen und einer Rasenfläche bestand.

"Ich will das sie zehn Runden joggen, fünf Runden Rennen und eine Runde nur sprinten los. Wer fertig mit seinem Abschnitt ist meldet sich bei mir. Ich werde die Zeit stoppen und jetzt los!". Sie fingen an und wie die Jägerin die ich war beobachtete ich sie alle nacheinander, analysierte sie und machte mir manchmal kleine Notizen.

Die ersten kamen an und so stoppte und schrieb ich ihre Zeiten auf um sie wieder los zu schicken.
/Nicht schlecht aber die meisten müssen sich deutlich verbessern wenn sie mit dem Tempo der anderen mithalten wollen/. Am Ende des Aufwärmens waren die meisten außerpuste was mich ihnen eine Pause gewähren ließ.
"Alle aufgepasst wir werden noch eine Runde sprinten. Ich will das ihr alle so schnell Lauft wie ihr könnt und ich will das ihr seht das es Leute gibt mit denen ihr nicht mithalten könnt egal wie gut ihr seid. Mich hat es bei meinem Training motiviert schneller zu werden also strengt euch an". Breit grinste ich bei der Erinnerung.

-ERINNERUNG-

Mit großen Augen sah ich das große Feld an, das in das Gebäude eingebaut war. Eine riesige Halle nur zum Laufen und auf ihr der Winter Soldier wie er mit voller Geschwindigkeit die Bahn hinunter raste. Andere Soldaten versuchten mitzuhalten doch keiner nahm es mit ihm auf.
"Snowfall mach mit, zeig uns wie schnell du bist". Mit wieder kalten Augen nickte ich und begang erst zu joggen und dann zu rennen. Mit meinen acht Jahren konnte ich zwar knapp mit den normalen Soldaten mithalten aber an den Winter Soldier kam ich nicht heran egal wie sehr ich es auch versuchte. Weder meine Ausdauer noch meine Kraft und Schnelligkeit reichte aus um ihm das Wasser zu reichen. Frustriert versuchte ich es weiter doch ich wurde durch Erschöpfung nur langsamer statt schneller und bald schon fiel ich auf meine Knie und atmete schwer. Als Winter mich wieder mal überholte blieb er einen Meter vor mir stehen. Sein Blick richtete sich langsam auf mich, dabei sah er fast schon uninteressiert über seine Schulter zurück. Von oben sah er auf mich herab, sein Blick ähnlich wie meiner doch selbst mit meinen jungen Jahren sah ich den tief sitzenden Schmerz der ihn umgab.
"So wirst du mich nie überholen können". Sein kalter Blick wurde zu einem provozierend bevor er sich wegdrehte. Daraufhin verspannte ich mich. Meine Finger krallten sich auf dem Boden zu Fäusten und ich knurrte. Mit entschlossenen Blick stand ich auf und als er mich überholte begang ich wieder zu rennen. Wie vorher schon bleib ich immer hinter ihm schaffte es nicht ihn zu überholen doch die Entschlossenheit schneller als er zu werden trieb mich weiter an.
/Ich werde besser!/.

-ERINNERUNG VORBEI-

Die Rekruten stellten sich auf, ich ganz hinten. Einige Momente wartete ich, dann das Startsignal und alle rannten los. Nur wenige Momente vergingen in denen ich wie eine schlange durch die Menge schoss. Mit dem höchsten Tempo das ich aufbringen konnte während ich gleichzeitig durch die Menschen raste überholte ich jeden einzelnen bis ich, wie ein Fisch aus dem Wasser, aus der Masse frei kam. Mit dem restlichen Tempo das ich unaufgewärmt aufbringen konnte rannte ich weiter bis ins Ziel kam wo auch die anderen bald darauf ankamen, fast jeder von ihnen mit einem erstaunten Ausdruck.

Wie Bucky es damals tat grinste ich provozierend.
"In zehn Minuten wieder in der Halle". Erst als ich mich umdrehte um meine Sachen zu schnappen und zu gehen merkte ich die Entschlossenen Blicke auf mir.
/Sie könnten gute Soldaten werden/.

Riley Barnes  [Bucky Barnes]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt