3.

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In der Zweiten großen Pause beschloss ich mich auf der Toilette zu verstecken. So hatte ich wenigstens meine Ruhe und kann mich ein bisschen entspannen. Ich ging also in die letzte Kabine und zum ersten Mal seit langem spürte ich keine Gleichgültigkeit, eher eine Mischung aus Selbsthass und Trauer. Ich spürte wie Tränen meiner Wange entlangliefen, naja immerhin wusste ich das ich doch nicht ausgetrocknet war. Doch sie wollten einfach nicht aufhören und liefen unendlich weiter.

Ich hörte wie die Tür aufging und dann mehrere Mädchenstimmen, sie flüsterten sich leise was zu, aber so das ich es einfach nicht verstehen konnte. Vielleicht wussten Sie Garnicht das ich hier sei und mit diesem Gedanke hielt ich die Luft an, gerade als es nichtmehr zum ertragen war, hörte ich nochmal die Tür und damit waren die Stimmen Weg. Jedoch gongte es gleich darauf zur nächsten Stunde, ich wischte mir die Wangen ab und richtete schnell meine Sachen und ging aus der Kabine raus. Doch da wartete der nächste Schock, jemand, ich denke mal einer der Mädchen die eben hier waren, hatte mit roten Lippenstift auf den Spiegel geschrieben. In großen Buchstaben stand da "TU DER WELT EINEN GEFALLEN UND BRING DICH ENDLICH UM". Ich starrte es an und spürte wie die Tränen hochschossen. "ICH MÖCHTE NICHTS LIEBER!", schrie ich dem Spiegel entgegen, ich nahm ein Tuch und versuchte die Schrift wegzuwischen, schaffte es aber nicht. Naja immerhin hab ich es so verwischt das es kaum noch zum lesen war. Dann rannte ich los, ich rannte aus der Toilette, aus der Schule. Ich rannte einfach los.

Endlich kam ich an das kleine Waldstücken, das mir damals mein Opa gezeigt hat, ich hörte auf zu rennen und bahnte mir langsam meine weg zu meinem Lieblingsplatz..da konnte mich keiner finden, keiner konnte mich abhalten und sowieso würde mich niemand vermissen, wenn sie es überhaupt jemals mitkriegen.
Endlich kam ich da an, es war ein kleiner Vorsprung, eine Art Mini-Klippe über einen kleinen versteckt liegenden Dunklen Wald. Ich lehnte mich gegen einen Baum und genoss die leichte Briese die über mein Haar Strich. Ich nahm langsam meine Tablettendose raus. Ich hatte sie immer dabei. Falls ich es einfach nichtmehr aushalten konnte, sie war gefüllt mit Schlaftabletten. Ich hatte immer mehr gesammelt wenn ich welche bei meiner Mutter fand. Immer so viel das man nicht merken konnte. Mittlerweile waren es schon genug um meinem Leben endgültig ein Ende zu setzten. Ich lehnte mich noch einmal zurück und guckte mir alles an, guckte in den Himmel, betrachtete die Wolken, guckte in den Wald und aufs dunkle, fast schon schwarze Wasser. Erleichterung machte sich langsam in mich breit, ich war bereit.

Bis zum Suizid.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt