4.

1.4K 85 3
                                    

Ich blickte wieder zu meiner Dose, langsam öffnete ich meine Hand und kippte alle Tabletten rein. Lieber alle als dann doch zu wenig, damit es auch wirklich klappt. Ich spürte wie diese in meine Hände fielen und sie langsam füllte sie meine rechte.
Als alle schließlich in meiner Hand waren lehnte ich mich wieder zurück und schloss die Augen.
In der Ferne hörte ich leise Rufe.
Für einen kurzen Moment glaubte ich meinen Namen zu hören. Aber wer wusste schon das ich hier war oder was ich vorhatte..?
Und wieder füllten so viele Fragen meinen Kopf. Wird es überhaupt jemand merken? Wird mich je einer vermissen? Oder werden mich doch alle vergessen. Ich weiß es nicht. Tränen stiegen nochmal in meine Augen, dann setzte ich die Hand an meinen Mund, stockte aber da ichEs nochmal hörte. Dieses Mal aber viel deutlicher und lauter. Ja jemand rief wirklich meinen Namen. Ich versuchte mich möglichst klein zu machen und Leise zu sein, trotzdem hörte ich immer lautere Schritte, die einmal inne hielten und dann von leisen und beruhigenden Worten ersetzt wurden. Ohne hoch zu blicken zischte ich ein "Lass mich in Ruhe! Verpiss dich.", zu meinem gegenüber, doch das tat er ganz gewiss nicht, eine Weile stand er wohl da, ich spürte den Blick auf mich liegen und wagte einen Blick hoch. Ich guckte in die Augen eines Jungen, in die Augen eines mir bekannten Jungen, es war ausgerechnet einer aus meiner Klasse, er hieß Felix. Ja ich muss zugeben ich stand früher eine lange Zeit auf ihn, aber mit dem Anfang des Mobbings, ging das schnell von alleine weg.
"Warum..warum machst du das??", fragte er mich flüsternd und mit großen Augen. Ich erwiderte nichts und guckte zu Boden. Felix setzte sich neben mir hin, nahm mir langsam die Tabletten aus der Hand und kippte sie in die Dose zurück, und steckte diese dann in seine Tasche. Daraufhin nahm er mich fest in seinen Arm, er drückte mich an sich als wenn ein Leben davon abhing, was es auch tat. Ich fing wieder an zu schluchzten und diesmal wollte es einfach kein Ende nehmen. "Ab jetzt bin ich bei dir, ich lasse dich nicht mehr alleine, nie wieder. Ich Pass ab jetzt auf dich auf.", sagte er leise zu mir.
Und obwohl ich ihn nicht wirklich kannte, fühlte ich mich sofort besser bei diesen Worten.

Und dieses Versprechen hielt er. Wir waren die besten Freunde. Er war immer da wenn ich ihn brauchte und hörte mir stets zu, egal wie unwichtig es mir erschien. Ich konnte mir ein Leben ohne ihn einfach nichtmehr vorstellen, er machte einfach einen Großteil aus, er war mein Leben.

Bis zum Suizid.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt