DREAM » Kay One

Chapter 15

"Du spinnst doch.", versichere ich ihm und kneife in seine Taille. Er lacht los und ich stimme in seinem Lachen ein.

Es sind mehrere Wochen vergangen. Es ist viel passiert. Es hat sich viel verändert. Emory und Ich verbringen heute unseren Tag gemeinsam in der Stadt, sowie fast jeden Tag in den letzten Wochen. Wir sitzen immer in diesem einem Café, inzwischen mein Lieblingscafé. Oder aber wir schlenderten durch die überfüllte Innenstadt. Es sind noch 3 Wochen bis Weihnachten, und trotzdem sind alle schon total hektisch und vor Sorge, dass die Geschenke nicht rechzeitig unterm Weihnachtsbaum liegen.

"Gefällts dir etwa nicht?", fragt er vorsichtig und zeigt auf einen scheußlichen Pullover im Schaufenster.

Ich hoffe er meint das nicht ernst. Dieser Pullover sieht wirklich total geschmacklos aus. Er ist aus roter Wolle gestrickt und mit Tannenbäumen verziert.

"Nein.", lache ich und vergrabe meine Hände in meinen Jackentaschen.

"Shyenne."

"Emory.", eifere ich ihm nach und er schmollt. Ich schlage vor, dass wir weiter Ausschau halten nach wirklich potentiellen Geschenken. Etwas, was weniger schrecklich aussieht als dieser rote Pullover.

*Kays P.O.V*

Ich krame meine schwarzen Handschuhe aus der Jackentasche. Es ist schrecklich Kalt für Anfang Dezember. Die ersten Zentimeter Schnee bedecken bereits die Straßen, die Hausdächer und die Bäume. Ich hasse den Trummel, der während der Vorweihnachtszeit in der Stadt herscht. Ich presse meine Lippen und aufeinander und kämpfe mich durch die Masse voller Menschen, die sich vor dem Glühweinstand, auf dem Weihnachtsmarkt versammeln.

"Könnt ihr euch einfach alle verpissen.", denke ich mir. Meine Laune ist seid Tagen im Keller. Wochen sind vergangen, seitdem ich nichts mehr von Emory gehört habe. Genauso wenig wie von Shyenne, sie war immer unter der Woche feiern, obwohl sie arbeiten musste. Aber ich hab sie ewig nicht mehr in den gefragten Clubs der Stadt gesehen. Das Gefühl, dass sie wegen mir immer dort war, verstummt bei den Gedanken.

Ich zünde mir eine Zigarette an und puste langsam den Rauch in die kalte Luft.

Mein Gedächtnis fängt die Gedanke über Shyenne wieder auf, als ich meine, ihre Stimme zu hören. Die Stadt platzt förmlich vor Menschen, dennoch weiß ich, dass mein Gehirn mir nicht Unrecht geben würde. Ich lausche den Klang ihrer Stimme nach. Meine Augen bleiben stehen als ich sie auf der anderen Straßenseite sehe. Sie trägt einen braunen Mantel. Es sieht wunderschön aus, wie ihre Haare locker nach hinten fallen. Meine Augen wandern weiter und bleiben an einem Typen neben ihr hängen.

Fuck.

Sie ist nicht alleine. Emory, dieses fucking Arschloch Emory ist bei ihr.

Hat das blaue Auge beim letzten Treffen ihm nicht gereicht? Ich bin mir sicher, ich hab mich deutlich genug ausgedrückt.

Am liebsten würde ich jetzt über die Straße rennen und eine riesen Szene veranstalten. Aber dann wäre Shyenne stinksauer auf mich, wenn sie das nicht jetzt schon ist. Ich wette Emory hat ihr erzählt, das ich ihn geschlagen habe, natürlich nur noch viel dramatischer. Damit sie mich hassen wird.

Ich setze mich auf eine kalte Parkbank und beobachte die beiden aus sicherer Entfernung. Sie zeigt auf einen roten Pullover im Schaufenster. Vielleicht findet sie ihn schön, ich denke er würde ihr gut stehen. Sie ist mir dem Rücken zugekeehrt, trotzdem kann ich sie lachen hören.

Ich nehme einen erneuten Zug von meiner Zigarette und mir bleibt beinahe der Rauch in der Lunge stecken. Emory schlingt seinen Arm um ihre Taille. Ich warte darauf, dass Shyenne ihn wegdrückt, aber sie tut es nicht.

Ich habe ihm zweimal deutlich gemacht das er die Finger von ihr lassen soll, zuerst im Club und dannach bei mir Zuhause. Emory ist ein Arschloch, ein riesen Arschloch und beziehungsunfähig. Ich möchte nichts von Shyenne, das denke ich zumindest.

Nein. Ich bin genauso beziehungsunfähig wie Emory. Ich würde ihr nur etwas vormachen und das hat sie nicht verdient. Aber er hat sich nicht an unsere Abmachung gehalten, und er weiß wie ich so etwas hasse.

Er wird es bereuen, und ich weiß auch schon wie..

*Shyennes P.O.V*

"Was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag,hm?", fragt mich Emory während wir auf dem Weg zum Kino sind.

"Nichts."

"Warte mal, woher weißt du überhaupt.."

"Du kannst mir nichts verheimlichen.", unterbricht er mich.

Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. Aber er nimmt mich nicht ernst.

"Ich meine es ernst." Ich versuche sauer zu klingen.

"Ist doch egal, wirklich.", murmelt er überzeugend.

Ich mache nie eine große Sache aus meinen Geburtstag. Wieso auch? Man wird jedes Jahr ein Jahr älter und bekommt als Belohnung auch noch Geschenke. Ich feier meinen Geburtstag nie. Die letzten Geburtstage habe ich mit Jona oder Shyenne verbracht. Wir verbrachten den Tag wie jeden anderen auch. Das Emory nun davon weiß, den Gedanken mag ich gar nicht. Ich möchte nicht das er Geld für ein Geschenk ausgibt oder eine riesige Party veranstaltet.

"Nein ich hasse meinen Geburtstag."

"Jetzt sei nicht böse." Ich weiche seinem Blick geschickt aus. Er stoppt mein Handeln und greift nach meinem Kinn, sodass ich ihm direkt in die Augen schauen muss.

Ich fange an zu kichern und kann ihm nicht länger böse sein.

"Du?", fragt er vorsichtig.

Ich nicke. Wir befinden uns immer noch in der gleichen Situation. Mein Kinn in seiner Hand.

Ein komisches Gefühl breitet sich in mir aus. Eine Mischung aus Schmetterlingen und Angst. Ich habe ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken, mit Emory zusammen zu sein. Er ist mein bester Freund und ich möchte ihn nicht verlieren, wenn wir uns trennen.

"Ich .."

"Lass uns reingehen. Der Film fängt gleich an.", unterbreche ich ihn und greife nach seiner Hand.

Ich weiß nicht, ob das alles hier richtig ist. Aber momentan fühlt es sich zu gut an, um falsch zu sein.

...

Hallo Leute, dass hier ist das letzte Kapitel vor Weihnachten. Deswegen wünsche ich euch schonmal frohe Weihnachten.❤

Ich habe momentan kein WLan, aber ich versuche das nächste Kapitel am Sonntag zu updaten.

Viel Spaß beim Lesen, bis dann :-)