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Baseball war und ist ja eine tolle Sportart

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Baseball war und ist ja eine tolle Sportart. Coach Kennedy war eigentlich auch ein gutmütiger Trainer. Naja eigentlich. Nur dann nicht, wenn Training ist. Er scheuchte uns zwanzig Runden um den Platz und wer stehen blieb durfte noch fünf weitere machen. In meinem ganzen Leben hatte ich gefühlt noch nie so viele Liegestützen in fünf Minuten gemacht. Und danach fing das Training erst an. Zudem nieselte es am Ende noch kalt auf uns runter.

Nach fast zwei Stunden Training war ich fix und fertig und nass. Immerhin war jetzt Wochenende. Doch dann fiel mir wieder ein, dass ich ja noch zu Dylan musste. 

Als ich aus der Umkleide trat sah ich Jack, der sich ein grinsen verkneifen musste als er mich erblickte. Er warf mir den Helm zu und nickte auf seinen Roller der neben ihm stand zu. Also zwang ich meine letzten schmerzenden Gliedmaßen noch auf Jack's heiligen Schatz. Die Riemen meines Rucksacks mit dem Helm, Baseballschläger, Ball und Handschuh bohrten sich schmerzhaft in meinen Rücken. Am liebsten hätte ich während der Fahrt einfach meinen Kopf auf Jack's Rücken gelegt und geschlafen. Leider ging das nicht, da ich immer noch den Helm trug, der zudem auch noch tonnenschwer war. 

Nachdem wir in der Garage geparkt hatten, hatte ich ein großes Verlangen einmal auf andere Menschen zu scheißen und einfach schlafen zu gehen. Doch bevor ich meinen Plan in die Tat umsetzten konnte zog Jack mich zu Dylan rüber. An der Klingel konnte ich sogar lesen, dass Dylan DeLima mit Nachnamen hieß. War das nicht eigentlich ein brasilianischer Name? Die Tür wurde aufgerissen, sodass ich meinen Blick zu Dylan schweifen lies, der uns den Weg frei machte. 

Er schloss die Tür während Jack und ich unsere Schuhe auszogen und unsere Sachen ablegten. Jack lief einfach in eine Richtung weshalb ich ihm einfach folgte. Doch ich kam nicht sehr weit. Plötzlich sprang mich irgendetwas felliges an und hinter mir hörte ich ein quietschen. Der Hund der mir knapp an die Mitte meines Oberschenkels reichte schnüffelte mich einmal von allen Seiten an, bis er sich neben mich setzte und mich mit seinen blauen Augen anschaute. Vorsichtig beugte ich mich zu ihr herunter und streichelte sie. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie ein Weibchen war. Neben mir erschien plötzlich Milly, Dylan's Schwester. Als ich sie aus der Nähe betrachtete erkannte ich viele Gemeinsamkeiten zu ihrem Bruder. Sie hatte ihren dunkelbraunen Lockenkopf zu einem Zopf gebunden und die gleichen Lippen wie Dylan. Nur ihre Augen waren dunkler. Ihre waren von einem Käferbraun, fast schwarz, während seine Bernstein fast goldbraun waren. Sie schien etwa sechs Jahre alt zu sein und strahlte mich fröhlich an:,,Hast du Holly schon kennen gelernt? Ist sie nicht supersüß?" In diesem Punkt musste ich ihr Recht geben. Holly war ein Australian Shepherd wenn ich mich richtig erinnerte. Unser alter Nachbar hatte auch einen gehabt. An der Schnauze und an den Hinterbeinen war sie kupferfarben, am Bauch, der Schwanzspitze, den Vorderbeinen und ihrer Brust weiß und am Rücken grau. Zudem wedelte sie fröhlich mit ihrem Schwanz, was einen sympathischen Ausdruck für mich erweckte. 

,,Stimmt es das du Baseball spielen kannst?", fragte mich Milly plötzlich worauf ich nur überrascht nickte. Begeistert klatschte Milly in ihre Hände und strahlte mich so süß an, dass mein Herz ganz schwer wurde.,,Spielst du mit mir? Dylan macht das nie, er sagt Baseball ist langweilig und was für Doofe!"Ich wollte eigentlich schon resigniert nicken, da ich überhaupt keine Lust darauf hatte meinte sie noch:,,Aber nachdem du ins Team gekommen bist hat er das nicht mehr gesagt. Und als er dich gestern in eurem Garten gesehen hat, hat er so komisch gelächelt."Ohne es zu wollen merkte ich wie mir die Hitze ins Gesicht schoss. Hatte er wirklich... Doch ich erlaubte meinem Kopf nicht weiter zu denken. Sonst reimte sich mein Herz noch eine Geschichte zusammen, die meiner blühenden Fantasie entsprang. 

Um mich abzulenken holte ich schnell meinen Rucksack und wir gingen in den Garten. Durch eine große Glasscheibe konnte ich die Jungs im Wohnzimmer sehen wie sie vor dem Fernsehen sahen und irgendein Spiel zockten. Alle schauten so gebannt auf die Glotze, dass sie nicht einmal bemerkt  hatten, dass wir nach draußen gegangen waren. Holly sprang währenddessen fröhlich um uns herum. Als ich die Sachen auspackte entdeckte Milly den Helm für sich, der ihr viel zu groß war. Diesen Anblick würde ich niemals vergessen. Als ich den Ball Milly zuwerfen wollte, die sich mit dem Schläger bereit gestellt hatte(den Helm hatte sie mit viel gekicher mir überlassen, damit sie etwas sehen konnte) sprang Holly einfach dazwischen und schnappte ihn mit ihrem Maul. Milly und ich rannten hinter ihr durch den ganzen Garten her bis sie sich wohl ausgetobt hatte und ihn uns überließ. Gemächlich trottete sie zur Terrasse  und legte sich dort hin. Am Anfang versuchte Milly sich als Batter, wobei das grundlegend schief ging. Wir tauschten schließlich die Positionen, sodass sie mir die Bälle zuwarf. Nachdem mir einige Runs gelangen packten wir alles wieder zusammen und spielten noch ein wenig mit Holly. Doch als es immer dunkler wurde scheuchte ich die beiden wieder ins Haus und sah das Dylan uns mit einem Telefon in der Hand entgegen kam. 

,,Ich hab Pizza bestellt. Luke meinte, dass du Vegetarische Pizza magst, deshalb hab ich die jetzt einfach mal bestellt, ist das okay?"Ich nickte und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Dort wechselten die Jungs schnell das Spiel gegen FIFA, da sich Milly auch aufs Sofa gesetzt hatte. Als Jack mich sah drückte er mir seinen Controller in die Hand. Dylan neben mir grinste siegessicher als er sah, gegen wen er spielen musste.

Ein paar Minuten später starrte auch er fassungslos auf den Fernseher und beschwerte sich laut das ich geschummelt hatte. Doch das Klingeln der Tür lies ihn verstummen. Eilig stand er auf um die Pizza abzuholen. Ich folgte ihm um ihm beim tragen zu helfen. Der Pizzabote, kaum älter als ich überreichte einfach Dylan alles und grinste mich an.,,Hey hübsche."Überrumpelt starrte ich ihn einfach nur an. Versuchte er mit mir zu flirten?,,Lust, uns mal zu treffen? Ich bin übrigens Flynnt." Er schien noch etwas sagen zu wollen, doch Dylan trat vor mich und funkelte ihn wütend an.,,Lass deine schleimigen Finger von ihr.",presste er hervor. Flynnt schielte verunsichert zu mir und ich gab ihm schnell das Geld. Als er mir das Wechselgeld zurück gab drückte er mir noch einen Zettel in die Hand und formte mit seiner Hand ein Telefon. Die Tür knallte hinter uns zu und ich nahm Dylan ein paar Kartons ab. 

In der Küche schmiss ich den Zettel weg, worauf ich sah, das sich Dylan's Gesichtszüge entspannten. Davor hatte er noch ziemlich sauer ausgesehen. Nur weil ein Typ versucht hatte mit mir zu flirten? Okayyy....

Während des Essens lockerte sich die Stimmung aber wieder. Jack riss Witze, die so unlustig waren, das sie wieder lustig wurden und Milly sang extra schräg bei einem Song von Justin Bieber mit, der gerade im Radio lief. Holly schlabberte neben mir ihren Hundenapf aus aus dem es ziemlich nach Steak roch. Hatte Dylan ihr wirklich... Tatsächlich knabberte sie an einem Stück Steak, dass aber soweit ich beurteilen konnte ungewürzt war.

Nach dem Essen fühlte ich mich so müde und satt zugleich das ich einfach direkt auf dem Stuhl einschlafen hätte können. Sehnsüchtig schaute ich Milly hinterher, die von ihrem Bruder ins Bet gebracht wurde. Im Wohnzimmer berieten Luke und Jack was sie anschauen konnten. Als Dylan wieder hinzu kam hatten sie sich schließlich für the walking dead entschieden. Da ich keine große Lust darauf hatte mich von Zombies erschrecken zu lassen versuchte ich Dylan so gut es eben ging zu fragen wo die Toilette war. Nachdem er endlich verstanden hatte erklärte er mir schnell wo sie war. 

Schnell ging ich nach oben und fand die Toilette endlich. Holly hatte mich zur Toilette wie ein Stalker verfolgt und wartete vor der Tür auf mich. Fertig hatte ich eigentlich gar keine Lust wieder runter zu gehen. Die Müdigkeit überrollte mich und ich musste gähnen. Jeder Schritt war so mühselig und meine Beine so schwer. Und wo war noch mal die Treppe. Ich konnte ja eigentlich theoretisch nach Hause gehen wenn ich wollte. Doch dann müsste ich so viel laufen... Kurzerhand öffnete ich die Tür gegenüber der Toilette. Vor mir stand ein großes Boxspringbett. Ohne zu überlegen, dafür war mein Gehirn zu müde, lief ich darauf zu und ließ mich auf es fallen. Holly legte sich neben mich und nach wärme suchend drückte ich sie an mich.

Innerhalb von Sekunden war ich eingeschlafen.


Tatsache ist, dass das hier das Längste Kapitel von allen ist. Was die Quarantäne mit einem macht... Ich hab gefühlt heute schon 127623887520 mal diese Best of Ed Sheeran Playlist die eine Stunde fünfzehn geht angehört. Wo das noch alles hinführt.

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What if...? ‣pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt