Chosen [SuperM/NCT FF]

Chapter 17

Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Schon seit zwei Stunden saß ich hier und hörte dabei zu, wie Mr. Kim etwas vom neuen NCT 127 Comeback redete und dabei bis ins kleinste Detail ging.

Da morgen der Dreh des MVs war, sprach er dabei viel mit dem Medienteam und wir Makeup Artisten mussten nur wissen, dass es dezent und natürlich aussehen sollte. Und genau für diese Information sitze ich hier schon mehrere Stunden.

Als er dann auch noch begann, die Outfits zu erklären und wer welches bekommen wird, hätte ich am liebsten meinen Kopf auf den Tisch geschlagen. Trotzdem musste ich zugeben, dass Naomi ganze Leistung gebracht hat. Vor allem bei Johnnys Outfit.

Sie hatte gestern schon angedeutet, dass das Entertainment es etwas freier wollte, aber das wird die Fans killen. Gute Arbeit.
Außerdem sprach er meine Arbeit an Mark an und alle Mitarbeiter applaudierten höflich. Einige sahen mich dabei auch feindseelig an und ich wäre am liebsten im Boden versunken.

Musste er eine so große Sache daraus machen? Es reichte, dass ich ein offener Fan war und für sie arbeitete, aber dann noch gleich so einen großen Job zu bekommen als Ausländer war den Anderen wohl ein Dorn im Auge. Lächerlich.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass das Meeting nur noch wenige Minuten gehen wird. Heute hatte ich versucht, mich weniger speziell anzuziehen und war bei einer normalen Jean mit Trägertop und Lederjacke geblieben. Immerhin machten meine Haare das Meinste meines Looks aus.

Mit einem letzten Satz beendete Mr. Kim das Meeting und ich sprang förmlich aus meinem Stuhl hoch. Die verwunderten Blicke ignorierend ging ich zum Fahrstuhl, um in das richtige Stockwerk zu gelangen. Im Fahrstuhl atmete ich mehrere Male durch und sammelte mich. Immerhin wollte ich nicht rot und schweratmend ankommen.

Der Fahrstuhl hielt an und ich stieg aus. Auch dieses Mal kam mir jemand entgegen, den ich schon kannte. Es war Mark.

"Oh, hi Katy." meinte Mark und winkte mir zu. Ich erwiderte die Geste und begrüßte auch ihn.
"Was machst du denn in dem Stock? Hier sind hauptsächlich Tanzräume und Aufnahmestudios."
Verlegen sah ich auf den Boden und spielte mit meinen Haaren.

"Naja. Ich treffe mich mit Ten und er ist in einem der Tanzräume."
Lachend legte er einen Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf wieder hoch.
"Ein Treffen also. Jaja, wer es glaubt." Er zwinkerte mir zu, woraufhin ich schwollte.

Ich log ihn ja nicht an. Es war ein Treffen. Würde es sich um ein Date handeln, hätten wir einen festen Plan und würden irgendwo hingehen. Außerdem würde Ten mir das sagen. Oder?

"Jedenfalls wird ihm deine Frisur gefallen. Sieht echt cool aus. Ich habe gestern auch noch viele Komplimente von den Anderen bekommen und dein Post schien ja auch sehr erfolgreich gewesen zu sein."

Und wie er das war. Ich hatte noch nir so schnell einhunderttausend Likes so schnell bekommen und die Zahl wächst immer noch.
Entschuldigend sah ich ihn an.
" Tut mir leid, aber ich muss jetzt echt los, Ten wartet. Wir können aber bestimmt wann anders wieder miteinander reden."

Zum Abschied lächelte ich ihn an und ging den Flur weiter. Als ich den Raum mit der richtigen Nummer fand, klopfte ich kurz zaghaft an.
Drinnen hörte ich Musik und keine Antwort kam also ging ich davon aus, dass er mich nicht gehört hat.

Unschlüssig was ich jetzt machen soll, stand ich noch kurz da, öffnete aber dann doch die Tür. Kaum war ich drinne, stockte mir der Atem. Wie erwartet hatte Ten mich nicht gehört, denn er trainierte gerade einen Tanz ein, den ich noch nicht gesehen habe.

Es war ein eher langsames Lied mit dramatischen Text und er wirbelte durch den Raum als wäre er ein Blatt im Wind. Dieser Tanz war so unglaublich schön, dass ich nur staunen konnte. Bei einer Drehung schien er mich leider doch gesehen zu haben und hörte auf zu tanzen.

Während er zu seinem Telefon ging, um das Lied anzuhalten, winkte er mich mit einem Lächeln rein. Kurz darauf war es still im Raum.
"Hi Katy. Ich weiß nicht, ob es die beste Idee wäre, mich zu umarmen. Da ich eine Stunde Zeit hatte, habe ich spontan etwas Neues einstudiert."

Ich würde ihn schon gerne umarmen, aber das wäre jetzt schon komisch. Schüchtern kam ich herein und sah mich um. Der Raum kam mir bekannt vor. Wenn ich mich nicht irrte, wurde hier das Dance Practise Video für Boss gedreht.

"Ich dachte, dass wir einfach hier bleiben und uns ein wenig kennenlernen. Der Raum gehört noch den ganzen Tag mir und hier müssen wir uns keine Sorgen machen, gestört zu werden. Im Ausland ist es weniger schlimm wie in Seoul. Es kennen einen doch ganz schön viele. "
Er zuckte mit den Schultern und griff nach der Wasserflasche.

Wie ein Stalker sah ich ihm dabei zu, wie er trank und beobachte dabei seinen Adamsapfel. Gosh, ich musste endlich etwas sagen. Sonst würde es echt merkwürdig werden.
" Klingt gut. Ich bin eh ganz erschöpft von dem Meeting. Mein Boss redet so viel. Viel zu viel."

Kopfschüttelnd ging ich zu einen der Stühle und setzte mich darauf. Ten folgte mir und sah mich schweigend an. Da ich nicht wollte, dass es unangenehm zwischen uns beiden wird, suchte ich nach einem Gesprächsthema.

"Was war das für ein Song, den du da getanzt hast?"
Innerlich war ich stolz, ein Thema gefunden zu haben. Außerdem interessierte mich das wirklich. Er war echt schön.
"Das Lied heißt 连备胎都不是 (Lian bei tao dou bushi) und Kun hat es mir gezeigt. Ich fand es echt schön und höre es seitdem öfter. Als ich nach einem Song gesucht habe, ist mir das eingefallen also habe ich eine Choreo erstellt. Ist noch nicht sonderlich viel."

Schulterzuckend trank er noch einen Schluck. Wenn er das spontan hinbekommen konnte, dann verstehe ich nicht, warum er nicht schon mehrere Preise fürs Tanzen abgeräumt hat. Außer damals bei Hit the Stage. Seine Performances habe ich mir mehrfach angesehen. Sie waren einfach zu gut.

"Oh wow, ich bin beeindruckt.
Dein Talent im Tanzen ist echt unglaublich, aber das hörst du bestimmt öfter. Ich bekomme es ja nicht einmal hin, in einer Stunde irgendetwas zu lernen. Da bin ich eher der kreative Typ. Zeichnen liegt mir da mehr."

Lächelnd sah er mich an und legte seine Hand auf mein Knie.
" Siehst du? Schon lernen wir mehr voneinander. "
Auch ich lächelte ihn an. Ich konnte es nicht erwarten, mehr über ihn zu erfahren. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass er noch besser wersen konnte als er schon ist.
Es war perfekt.
ER war perfekt.

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