Chapter 23

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Katy PoV

Wo war ich?
Und wieso tat mein Herz so weh?

Die Schmerzen gingen von meinem Herz aus direkt in meinen Kopf und lassen mich wünschen, einfach nur zu schlafen. War ich in ein Auto gerannt? Es fühlte sich grauenhaft an.

Dann fiel mir plötzlich alles wieder ein. Ich hatte mit Lucas herzlich gelacht als auf einmal Ten ankam...
Ten.

Mein Herz blutete bei dem Gedanken an ihn und seine wütenden Augen. Wenn ich doch nur wüsste, was ich falsch gemacht habe.

"Ich glaube, sie ist wach."
Eine mir unbekannte Stimme befand sich direkt neben mir und ließ mich zusammenzucken. Trotzdem öffnete ich meine Augen nicht, da es mir zu viele Schmerzen bereiten würde.

Schritte näherten sich und ich merkte, wie jemand an meine andere Seite trat. Mir wurde klar, dass ich wahrscheinlich auf einem Bett liege.

Leider keins von den bequemen, sondern die, die man in Krankenstationen und bei anderen Ärzten fand.

Wer hatte mich hergebracht? Wahrscheinlich Lucas.

Vielleicht auch ein paar andere Mitarbeiter, aber die schienen immer total in ihre Arbeit fixiert zu sein und hätten mich eh nicht entdeckt.

"Miss May, ich weiß, dass sie wach sind. Würden sie so freundlich sein und ihre Augen öffnen. So können wir besser mit ihnen reden."
Widerwillig tat ich, was er gesagt hat und war froh, dass über mir keine Lampe war. Es war so schon hell genug.

"Sie hatten starke Herzrhytthmusstörungen, die zu kleinen Aussetzern geführt haben. Kurz gesagt: sie waren kurz davor, einen Herzinfarkt zu erleiden."

Geschockt sah ich zu dem alten Mann, der direkt neben mir stand und etwas auf einen Block schrieb. Hieß das, dass ich hätte sterben können? Dabei hatte ich noch nie Probleme mit meinem Herzen.

Also wieso ausgerechnet dann, wenn ich von Ten so verletzt wurde? Er konnte unmöglich etwas damit zu tun haben.

"Wie lange war ich bewusstlos?"
Meine Stimme war kratzig und rau. Wahrscheinlich sollte ich wieder etwas trinken. Ich vergaß das gelegentlich, etwas zu trinken und mir wurde oft schwindelig deshalb.

Vielleicht war das ja der Grund meiner Aussetzer. Ohne Flüssigkeit wird das Blut dick und verstopft die Aterien. Das muss es sein.

"Nur ein paar Stunden, aber sie haben einiges verpasst."
Er räusperte sich und gab dem Mann an meiner anderen Seite ein Zeichen, mit dem Sprechen anzufangen. Kurz darauf hörte ich auch seine überraschend tiefe Stimme.

"Ja. Vor ein paar Wochen ist die Menschheit zu der Erkenntnis gekommen, dass Seelenverwandtschaft wirklich existiert. Gestern haben Wissenschaftler in Grönland herausgefunden, dass ein bestimmtes Hormon gebildet wird, wenn man seinen Partner gefunden hat. Jetzt ist es die Pflicht der Arbeitgeber, ihre Arbeitnehmer darauf untersuchen zu lassen."

Irgendwie war ich froh, es von ihm zu hören. Ich konnte mir vorstellen, dass mein Boss damit schon wieder ewig gebraucht hätte und ich bald eingeschlafen wäre.

Trotzdem musste ich schlucken. Es klang für mich schon merkwürdig, dass man darauf getestet werden musste. Das kam mir irgendwie spanisch vor.

"Ok, und wann muss ich diese Untersuchung nachholen?"
Im Augenwinkel sah ich ein Glas Wasser auf einem Regal stehen und griff es mir. Gierig trank ich es in drei großen Schlucken aus und lehnt mich erschöpft wieder zurück.

"Es bedard keinem Nachholtermin. Wir hatten Befehle, die Untersuchung bei ihnen schon durchzuführen."
Abwartend sah ich ihn an. Kann er jetzt einfach sagen, dass ich nichts habe? Ich konnte mir bei meinem ersten Tagen im Entertainment nicht so viel Pause leisten.

"Morgen werden sie mit einigen Anderen, die ebenfalls positiv getestet werden, in eine bestimmte Forschungseinrichtung gebracht. Heute Abend werden sie hier entlassen, um noch einige Sachen zuhause einpacken zu können."

Geschockt sah ich ihn an.
Ich hatte einen Seelenverwandten?

Lucas PoV

"Kommen sie bitte hier hin. Sie und ihr Freund sind als nächstes dran."
Wortlos deutete er auf Ten, der mich nicht einmal ansah. Momentan scheint es uns beide aufzustoßen, einander Freunde zu nennen.

Wegen ihm ist Katy zusammengebrochen. Was hat er ihr nur angetan?

Natürlich mag ich sie, aber ich hatte nie vor, mich zwischen sie und Ten zu stellen, aber jetzt.

Jeder Blinde sah, dass er ihr nicht gut tat. Auch meine Gefühle für Katy wurden immer stärker heute. Sie war sympathisch, hatte ein tolles Lächeln und roch so gut. Ten hatte sie nicht verdient.

"Sie beiden sind dran."
Die Frau von vorhin lächelte und ans und lief voran. Wortlos folgten Ten und ich ihr und die Anspannung zwischen uns war spürbar.

In dem kleinen Raum angekommen setzte ich mich auf einige der Liegen und wartete auf den Arzt. Nicht viel später kam eine junge Frau herein und schob einen kleinen Tisch vor sich.

"So, nun zu Ihnen. Sie haben die Wahl zwischen einem Bluttest oder einem Speicheltest. Was ist Ihnen lieber?"
Da ich keine Lust hatte, dass mir eine Fremde im Mund herumstochert, wählte ich den Bluttest.

Außerdem mochte ich die Pflaster, die man beim Arzt bekommt, wenn man lieb bittet.
Als sie meinen Arm desinfiziert, zuckte ich kurz auf, da es so kalt war. Schmunzelnd bereitete sie die Spritze vor. Solange sie Spaß hatte...

Mit einem letzten Blick versicherte sie, dass ich auch wirklich bereit war und stach zu. Natürlich war es unangenehm, aber ich versuchte, mein Gesicht nicht zu verziehen. Immerhin habe ich auch einen Ruf zu verlieren.

Leider bekam ich nur eines der normalen weißen Pflaster für meine Stichwunde, aber wenigstens war es jetzt vorbei. Sie bat mich, noch im Warteraum zu warten, um mein Blut auswerten zu können. Arme Frau. Sie hatte heute bestimmt sehr viel zu tun.

Im Warteraum war auch schon Ten und sah ausdruckslos aus dem Fenster. Irgendwie verhielt er sich komisch. Sollte ich ihn fragen?

Eigentlich waren wir Freunde und haben uns immer gut verstanden. Außerdem musste ich noch einige Zeit mit ihm aushalten, weil wir in der selben Gruppe waren.

Gerade wollte ich zu ihm gehen und ihn ansprechen als er aufgerufen wurde und ging.
Wow, das Schicksal wollte nicht, dass ich mit ihm redete.

Für ein paar Minuten setzte ich mich hin und spielte etwas auf meinem Telefon bis ich wieder aufgerufen wurde. Nervosität breitete sich in mir aus. Was ist, wenn ich positiv getestet wurde? Dürfte ich dann weiterhin Idol sein?

"Ah, da sind sie ja schon. Ich darf ihnen mitteilen, dass sie morgen in ein anderes Gebäude gebracht werden. Ihr Ergebnis war positiv."

Mist...

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Chosen [SuperM/NCT FF] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt