Lyra, Jaskier und Geralt hatten sich im Schenkraum eingefunden, weil sie sich einig waren, bei ein paar Humpen Ale und Bechern Wein, unten in der Schenke lässt es sich besser reden als oben im Zimmer.
Geralt hatte einen Humpen Ale vor sich stehen und eine Hand darumgelegt, während Jaskier ein Becher süßlichen Wein liebkoste und von dem Aroma schwärmte. Lyra nippte ebenfalls an ihrem Becher mit süßlichem Wein und schien den Geschmack ebenso zu genießen, wie der Barde.
„Also, Lyra, richtig?" begann Geralt „Ihr sagtet Ihr hättet eventuell einen Auftrag für mich, worum geht es genau?"
Sie lächelte schief und ließ sich tiefer in den Stuhl gleiten „Ihr habt also noch nicht davon gehört?"
„Wovon gehört?" fragte Geralt nach.Lyra grinste nur weiter, nahm noch einen Schluck ihres Weines und ließ mit der Antwort quälend langsam auf sich warten.
„Na sprecht schon, wovon gehört?" hakte Geralt nach.
Sie stellte den Weinbecher wieder ab und lehnte sich wieder zurück „Von dem Drachen."
„Ein Drache?! Hier?" rief Jaskier zunächst bestürzt und dann doch mit zunehmender Begeisterung aus „So ein fliegendes, feuerspeiendes Ungetüm? Eine Riesenechse die ganze Wälder mit einem Atemzug niederbrennen kann, Dutzende mit einem Happs verspeist und ganze, massive Burgmauern niederreisen kann? So ein Drache?"Lyra lächelte nur wieder, diesmal ein wenig gedrungener, vielleicht erschien es auch nur so.
„Drachen sind sehr selten geworden heutzutage." bemerkte der Hexer schlicht.
Lyra nickte zustimmend „Das stimmt, aber dadurch nicht weniger gefürchtet."
Der Hexer nickte affirmativ „Drachen die größte Furcht der Menschen, bis heute noch. Jeder Mensch würde es vorziehen lieber mit einer Mantikora oder einer Kikimora im Schlamm zu buhlen als mit einem Drachen zu ringen."
„Und dennoch gibt es ein paar Menschen die lieber mit einem Drachen ringen, weil unendlicher Ruhm, Reichtum und Ansehen winkt. Einen Drachen erschlagen zu haben, das erntet unendliches Ansehen und man wird zu einer Legende. Die Menschen werden noch Jahrhunderte lang die Namen eines Drachentöters mit Ehrfurcht aussprechen und die Erzählungen des wackeren Heldenmutes ihnen im Gedächtnis bleiben. Einen Drachen zu erlegen erntet weitaus mehr Ansehen als eine Mantikora, ein Greif, eine Kikomora oder sonstige andere Kreaturen zu töten. Ein Drache ist die Spitze und wie eine Krönung. Trotz Furcht gibt es einige, die nur den Ruhm sehen und danach greifen wollen und daher ihre Furcht überwinden." antwortete Lyra ausschweifend und sah mit eingehenden Augen zum Hexer, als sie über den Rand ihres Bechers blickte.
Jaskier nickte sofort eifrig zustimmend „Das ist wahr. Es gibt genug, die sich mit den Heldentaten rühmen wollen und ein Drache zu erlegen ist die Krönung. Ein Drachentöter verewigt sich vermutlich sogar noch mehr als ein König und wird von allen angebetet wie ein Gott! Mal ganz davon abgesehen, dass es auch viele stümperhafte, naive Idioten gibt, die sich Ritter des Rechts schimpfen und meinen sie müssten für Gerechtigkeit und zum Schutze der Menschheit in den Kampf ziehen und leichtgläubig glauben sie würden schon mit einem Drachen fertig werden. Da ist es fraglich ob es einfach nur wagemutig oder dämlich ist."
Jaskier schmunzelte in seinen Weinbecher hinein „Ich möchte nicht wissen, wie viele Aschehaufen auf dem Kontinent verstreut liegen oder Gebeine in Vergessenheit geraten sind, weil sie Ruhm ernten wollten, aber nichts als den Tod und Bedeutungslosigkeit erlangten. Balladen werden nur jenen gewidmet, die mit dem Kopf des Drachens zurückkehren. Es gibt durchaus ein paar denen das gelungen war, ich kenne ein paar solcher Balladen, aber vergleichsweise ist dies nur ein paar wenigen gelungen."
DU LIEST GERADE
[THE WITCHER] A Dragons Tale: Die Suche nach dem Drachenschatz
FanfictionGeralt geht seiner Berufung als professioneller Monsterjäger nach, stets in treuer Begleitung seines Freundes und Troubadour Jaskier alias Rittersporn, der eifrig und bestrebt seiner Berufung als Poet und Barde nachgeht. Ein ganz gewöhnlicher Tag im...