|4| Gorjeth ~ Tod

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Langsam öffnte Soley die Augen. Direkt ermpfang ihr Kopf einen stechenden Schmerz, welcher verhinderte weiter ihre Augen offenzuhalten.

Bei den Hallen von Valhalla, was ist passiert?

, fragte sich Soley nach einiger Zeit, während sie sich unter Schmerzen zwang auf zu stehen. Ein fataler Fehler, den sie sofort zu spüren bekam. Krächzend sackte sie wieder zusammen, während sie sich nur wage in einer sitzenden Position hielt. Immer noch plagten die Asin diese gewaltigen Kopfschmerzen, weshalb sie sich an die Schläfe hielt. Ihre Gedanken zu ordnen, konnte sie in diesem Zustand sicherlich nicht. Dennoch versuchte Soley die Geschehnisse wieder in Erinnerung zu rufen. Doch plötzlich wurde Soley von etwas gestreift. Erst jetzt realisierte sie die Finsternis, die sie komplett ummantelte. Licht existierte nicht in dieser endlos scheinenden Finsternis. Erneut wurde die Asin von etwas berührt. Rasch blickte sie sich um, doch in dieser Schwärze konnte Soley nur wage Umrisse erkennen.

Äikaail ahi valiäva...
~
Die Zeit ist gekommen...

, wisperte gedanklich eine Stimme in einer uralten Sprache. Allmählich spannte sich Soleys Haltung an und wirkte zudem verunsichert. Allein die Tatsache, dass sie gefangen war in dieser Schwärze, weckte in ihr nichts gutes.

Nol ajafihi vapauttaa älkan ere Äskärdhe
~
Du wurdest befreit vom Gifte Asgards

, ertönte erneut diese seltsame Stimme. Soley kannte diese Sprache, doch zu welcher Welt diese gehörte, wusste sie nicht. "Rouklju ahi nol? ~ Wer bist du?", fragte die schwerverletzte Asin, unbewusst ihrer Worte.

Tärkeää!
Nytt ruthihi nole tottä heedrä vai korottaa onol.
~
Bedeutungslos!
Jetzt fühle deine wahre Macht und erhebe dich.

Soleys Verunsicherheit wechselte rüber zu einem lachhaften Grinsen wegen dieser Absurdität. Schnell verflog der Rest ihrer verspannten Haltung, während sie sich kaum zügeln wollte. "Schluss mit Spielchen! Ich bin keine geduldige Frau, deswegen solltes du lieber reden", zischte Soley von sich, trotz Unterlegenheit ihrer Wunden.

HILJAA!!!
Nol kohtal ahi tärkea kuin nole suu.
SEISTÄ PÄÄLLE VAI OSAKÄ!
~
SCHWEIG!!!
Dein Weg ist wichtiger als deine Zunge. STEH AUF UND KÄMPFE!

°•°•°

Plötzlich holte Soley tief Luft und schlug ihre Augen auf. Keuchend und verwirrt blickte sie sich um, doch ihr Sinn der Orientierung half ihr nicht. Hektisch wollte sie sich bewegen, aber ihr Körper versagte. Angst überkam sie und Verwirrung noch stärker hinzu.

"Bleib ruhig! Alles ist in Ordnung. Du bist in Mutters Heilgewölben. Beruhig dich erst mal.", kam eine vertraute Stimme neben ihr zu sprechen. "B- Balder, w-was ist passiert...?", keuchte sie auf und wartete auf eine Erklärung dieser Ereignisse. "Es gab eine Explosion in deiner Zelle, erinnerst du dich?", redete Balder sehr behutsam mit seiner Schwester. "Nur wage", wisperte Soley von sich, um ihre Kräfte zu schonen. "W-wie ist das möglich...?", sprach sie weiter krächzend. "Deine Macht hat sich gegen dich gewendet und dir Schaden zugefügt. Tyr brachte dich hier her.", antwortete Balder. "T-Tyr? Wo ist er?", fragte Soley schnell nach. "Schon dich! Du hast sehr viel Energie verloren nach diesem Vorfall. Dein Körper muss erstmal neue sammeln, doch es stellt sich die Frage ob er noch in der Lage ist.", erklärte Balder sanft die Wahrheit. "Warte... WAS???"

Balder wollte gerade antworten, als das Tor zu den Heilräumen auf schlug. "Na endlich! Du bist eben wie Ungeziefer, das man nicht los wird.", platze jemand herein "Tyr!", schaute Balder seinen älteren Bruder streng an. "Makaber?", meinte er, während Balders Augen nur darauf antworteten. "Naja wenigstens bleibt deine Seele nicht mehr im Zwischenreich gefangen", erklärte Tyr ohne drüber nach zu denken was er sagte. Balder verdrehte die Augen und hätte am liebsten sich gegen die Stirn gefasst. Vielleicht sogar noch lieber seinem Bruder eine rein gehauen. "WAS?", erschrak Soley und bewegte sich nur ein paar Zentimeter. Ein Ziehen durchfuhr ihren gesamten Körper. "Verdammt bleib liegen! Sei einmal geduldig, um deinen Körper Zeit zu geben sich zu heilen", ertönte Tyrs strenge Stimme. "Normalerweise kann ich es selber machen", meinte Soley etwas verbittert, "Ich warte auf Antworten und diesesmal schuldet ihr mir welche" Ihre beiden Brüder sahen sich abwechselnd an. Keiner von ihnen wollten diese Nachricht ihrer Schwester bei bringen, doch Soleys Blick wurde immer ungeduldiger. Balder holte tief Luft: "Durch diesen gewaltigen Energieausstoß wurde deine Seele direkt aus deinem Körper gerissen und landete im Zwischreich... zwischen Leben und Tod" "Ich weiß was das Zwischreich ist, aber wie ist das möglich?", wollte Soley wissen, trotz des Schauderns der ihren Rücken entlang fuhr. "Nicht alle deine Fragen können beantwortet werden, Schwesterlein", gab Tyr monoton von sich.

Soley genoss zum ersten mal die Anwesenheit von Tyr, trotz seiner strengen Mine. Er konnte nie seine Gefühle zeigen, auch seine Sorge verbarg er gewissenhaft, hinter spottische Bemerkungen und einem zaghaften Grinsen. Lange hielt dieses Verhalten nie an, weshalb er wieder Fassung nahm.

"Vorübergehend bleibst du hier in unserem Anwesen. Alles weitere bereden wir in ein paar Tagen. Ich sag den Heilerinnen eben Bescheid", erklärte ihr Bruder und verschwand so schnell wie er kam, doch bevor er die Tore passierte, warf Tyr seinem Bruder etwas zu. Soley sah im nach bevor die Tore wieder zu fielen.

"Was ist das?", erkundigte Soley sich über den Gegenstand. Balder öffnete seine Hand und offenbarte das Stück ihrer Schwester. Eine Kette, die einen tobenden Rubin trug und leuchtend durch das Morgenlicht schimmerte. "Anscheinend hast du sie verloren in der Zelle", schilderte Balder und wollte sie auf den goldenen Beistelltisch legen. "Warte! Leg sie mir um", stoppte Soley ihren Burder vor dem hinlegen. "Du kannst dich kaum bewegen. Gerade sah man dir deine Schmerzen an, verleugne es also nicht weiter", äußerte er sich sorgevoll. "Ich würde es selber tun, wenn ich nicht gerade aus dem Zwischenreich käme", zischte Soley von sich. "Das du diese Kette immer noch trägst", meinte Balder und erhob sich aus dem Sessel. Soley beugte sich langsam nach vorn, während ihr Bruder den Anhänger ihr umhing. Erneut durchfuhr ihr Körper einen unbeschreiblichen Schmerz. "Glaub mir ich wollte sie des öfteren abnehmen", erklärte sie kurz, "Doch ich konnte es unerklärlicherweise nicht" Balder machte den Verschluss des Anhängers zu. Soley spürte das kalte Silber auf ihrer Haut, wo drin der leuchtende Rubin inne wohnt. "Dir bedeuten die Erinnerungen noch etwas, die an dem Stück hängen. Du bekamst den Anhänger immerhin von Vater", argumentierte ihr jüngerer Bruder darauf und saß sich wieder in den Sessel neben dem Krankenbett. "Erinnerungen bedeuten Schmerz", betonte Soley harsch. "Waren die Tage unserer Jugend wirklich so schmerzvoll?", fragte er bedeutungsvoll nach. "Gerade deshalb verursachen sie Schmerzen, weil ich ein traumhaftes Leben geführt habe, trotz der nie gewonnen Anerkennung als Erbin unseres Hauses" Soley verspürt Nässe in ihren Augen und tat sich schwer damit die Tränen zu zulassen. Sie verschloss die Augen und hoffte das Balder es nicht bemerken würde. "Das ist Stärke, deine Emotionen und nicht der Stolz und der Hass. Wir finden einen Weg, Sol. Das verspreche ich! Ruh dich aus für heute" Balder wischte die Tränen über die Wangen weg. "Du klingst schon wie Vater", spottete sie um etwas abzulenken. "Weil er auch Recht hatte. Schlaf etwas ich komme morgen früh zurück", verabschiedete sich ihr Bruder und verschwand wie Tyr zu vor durch die Tür. Ein seltenes und zaghaftes Grinsen bildete sich auf Soleys Lippen, als er verschwand.

Zum ersten mal seit Jahrtausenden hörte sie plätscherndes Wasser und singende Vögel. Ein kleiner Wasserfall befand sich im Zimmer mit einem goldverzierten Becken, welches das Wasser etwas auffing. Zu ihrer rechten waren drei groß gebogene offene Fenster zu sehen, welche einen Blick auf das riesige Schloss warfen. Trotz der seitlich Sicht auf das Schloss erkannte Soley das viele Gold. Für sie ein ungewöhnlicher Anblick, nicht nur wegen dem fremden untergehenden Horizont, sondern auch wegen diesem Anblick auf Asgard. In vergangenen Tagen war die Stadt überwiegend aus Stein gebaut worden und besaß einen romatischen Charme, doch dieser ging verloren. Das Gold war so pompös und zeigte die Macht Asgards, was Soley gar nicht gefiel.

Plötzlich empfing Soley ein Brennen im Körper. Hitze stieg auf und ließen einen schreienden Schmerz zurück. Doch so schnell wie er kam, verflog er auch wieder. Tyr kam reingestürmt und sah sorgevoll zu seiner Schwester, als er den Schrei hörte. "Was ist passiert? Hast du Schmerzen? Eine Heilerin ist unterwegs", meinte Tyr aufgebrachter, als es für seine Art war. Soley streckte die Arme aus und drehte sie. Schließlich stand die Asin auf ohne Schmerzen oder anderer Qualen. Verwundert blickte Tyr zu ihr etwas runter: "Wie...? Wie fühlst du dich?" Sie schaute ihn an und wirbelte mit ihrer Hand kurz herum. Ein kleiner roter tobender Energieball erzeugte sie wie aus dem nichts.

"Ich fühle mich mächtiger"

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