|5| Newly awakened Power

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Am nächsten Tag stand Soley früher auf als gewohnt, aufgrund der morgendlichen Sonne. Dieses Gefühl war völlig fremd für sie, genauso wie die neugewonnene Kraft in ihr.

Was geschieht mit mir?

, fragte sie sich immer wieder, während Soley einen Spaziergang durch den Innenhof machte. Jedoch durfte sie das Anwesen nicht verlassen, da die Soldaten des Hauses es ihr nicht gestatteten. Sie wurde abermals wie eine Gefangene von ihnen behandelt. Soley verspürte Hitze in ihr wegen diesen grundlosen Verhalten, aber ihren Zorn sollte sie, besonders hier vermeiden.

Ihr altes Familienanwesen, veränderte sich genauso wie alles andere in Asgard. Der Baum in der Mitte des Hofes, worunter Soley viele gemeinsame Erinnerung mit ihren Brüdern teilte, ragte bis in den Himmel. Der stolze Stamm maß einen Durchmesser von 2 Metern und auch die Wurzeln waren dicker, als Tau. Wäre der Hof nicht groß genug gewesen, hätte er seine Wurzeln durch Benton und Stein geschlagen, so wie die riesigen Äste in die Wände gebohrt. Der Brunnen vor dem Baum, verziert mit goldenen Sonnen am Rand, plätscherte vor sich hin. Zentral des Brunnens wurde eine goldene Kriegerskulptur erbaut.

Soley umrundete das dekorative Wasserspiel, um die kleinen Details besser zu erkennen. Früher war dort nur eine kleine Wasserquelle vorhanden mit einem Hahn, um das nötige Wasser hervor zubringen. Die Asin sah nun die Statur an, dessen Haupt ein altes Gesicht wiederspiegelte.

Vater...

Es war ein Denkmal an den diplomatischen Sonnengott Braga Sanderson. Soley verspürte eine Schwere in ihrem Herzen, je länger sie die Skulptur an sah. Sie kniete sich vor den Brunnen hin und pflügte eine kleine Blume, die aus den Fugen herausragte. Mit einer kreisenden Handbewegung ließ die Asin rote Impulse über der Blume entstehen. Ihre Blüten wurden breiter und auch der schmale Stiel wurde länger. Die Blütenblätter nahmen einen zarten Gelbton ein mit schimmernden Stielen, die wie Diamanten funkelten. Sie legte die Blume vor dem Denkmal ab.

"Ein ebenbürtiges Denkmal für Vater", ertöne eine Männerstimme hinter ihr. "Schon, doch Stein hätte es auch getan", meinte Soley zu ihrem Bruder Balder. "Gold repräsentiert Asgard, die alten Tage mit Steinpalästen sind lange vorbei", erklärte er kurz und sah die leuchtende Blume am Rand des Brunnens liegen. "Wo hast du die her?", fragte ihr Bruder mit einem irritierenden Blick. "Ist nur ein kleiner Illusionszauber", erläuterte die Schwarzhaarige. "So gut du auch mit Illusion und Verzerrungen der Realität bist, ist dies jedoch eine echte Topaslillie", verschärfte er seinen Ton und nahm die Lillie in die Hand. "Das ist absolut unmöglich", spottete Soley herum und lachte amüsant. "Ich kenne deine Gaben! Mag sein, dass du ein höheres Wissen über Illusionen beherrscht als ich, aber es ist keine. Ich spüre keinerlei Energien, die das wahre Bild verschleiern würden", stellte Balder fest und drückte die Topaslillie in die Hände ihrer Schwester.

Balder besaß ebenfalls magische Fähigkeiten, jedoch nur in unsichtbaren Energieformen. Seine Magie war die Kraft der Sonne zu nutzen, um bessere körperliche Fähigkeiten zu erlangen und auch Wunden dadurch zu heilen. Diese Fähigkeit hatte er von seiner Mutter Eira geerbt, die die beste Heilerin Asgards war. Jedoch war Soleys Bruder nie sonderlich begabt in den magischen Künsten, weshalb Balder sich mehr der Kampfkunst und Diplomatie widmete.

"Realitätsveränderungen sind absolut unmöglich, abgesehen vom Relikt der Realität", schilderte die Asin. "Werf einen Blick darauf", drängte ihr Bruder sie ihre Meinung zuändern. Wiederwillig starrte Soley die Lillie an und versuchte den Schleier der Blume wahrzunehmen, doch da war keiner. "Wie?", begann sie. Balder ging auf sie zu und durchbohrte seine Schwester mit einen wirklich ernsten Blick. "Was ist in der Zwischenwelt passiert? Irgendetwas muss mit deiner Seele dort passiert worden sein. Andere äußerliche Einflüssen sind nicht geschehen oder gibt es Dinge die ich wissen sollte?", fragte er aufdringlicher nach als es für seine Art war. Soley stockte kurz, doch hielt ihre Maske aufrecht, trotz nervösen Gedanken an die Zwischenwelt "Es war alles schwarz, aber da war nichts", versicherte sie schauspielerisch. Balder war skeptisch, aber er glaubte ihr, da seine Schwester ihn eigentlich nie belügen wurde. Es gäbe keine Gründe dafür, aber dem war so und nicht nur wegen der Zwischenwelt, sondern auch, wegen ihrer sonderbaren Träume, die in den Tagen vor der Explosion auftraten.

Mitten im Gespräch tauchte eine Wache auf und gab wichtige Informationen an den älteren Asen weiter. "Wir reden später nochmal, aber erstmal müssen wir in den Versammlungssaal man verlangt nach dir", erläuterte Balder seiner Schwester. "Wer sollte nach MIR verlangen?", spottete Soley ungläubig.

"König Odin"

Ein entsetzter Blick bildete sich auf Soleys Gesicht. Sie ballte ihre Fäuste und spürte ihre ungeheure Wut aufflammen. All das Leid, welches die aufbrausende Asin im Kerker erfuhr, war zurückzuführen an dem Tag ihrer Verurteilung, wo Odin sie zu lebenslanger Haft verurteilte. Einer seiner ersten Fehler als Thronnachfolger, denn seine Krönung kam überraschend schnell, als der alte König Bor verstarb. Seit diesem Tag wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihren Zorn freien Lauf zulassen auf die Person für die alles verantwortlich war.

"Soley!", sprach Balder warnend ihren Namen. "WAS???", schrie die Asin wutentbrannt. "Deine Haut!", meinte ihr jüngerer Bruder und wandte Soley zum Brunnen, um ihr Spiegelbild im Wasser zu erkennen. Abermals bildeten sich seltsame Symbole und rote Narben über ihren Körper selbst im Gesicht formten sich langsam welche. Schockiert starrte Soley auf's Wasser, das sich immer unruhiger bewegte und heftige Wellen schlugen. Das Gold bröckelte am Rand und zog tiefe Risse. Die Topaslillie in ihrer Hand wurde zu Staub und der Wind wehte, um Soley wie ein Orkan. "Beruhige dich!", rief Balder zu ihr und hielt sich schützend die Arme gegen den aufbrausenden Wind. Die Asin klammerte sich mit ihren Händen am Rand fest und versuchte ihre gefährlichen Gefühle zu kontrollieren. Konzentriert schloss sie die Augen und drängte den Zorn widerwillig zurück. Der Wind wurde milder und das Wasser ruhiger. "Wieso hast du das getan?", fragte Balder mit einem energischen Ton. "Ich tat das nicht bewusst...", murmelte die Asin von sich und starrte auf ihre Hände. Die Zeichen verblassten allmählich, doch sie hinter ließen ihre Spuren in Soley. Balder blickte zu ihr und sah sofort ihre eigene Verwunderung an. Er schritt voran: "Etwas ist mit deiner Seele passiert und es wirkt sich gewaltig auf deine Kräfte aus. Nach dem Treffen mit Odin kümmern wir uns direkt darum", erklärte Balder sorgenvoll zu ihr, aber sein Verhalten wirkte angespannt und auch seine Stimme besaß einen Hauch von Angst.

Auch Soley machte sich Sorgen, aber nicht nur wegen ihrer seltsamen neuen Macht, sondern auch wegen den dunkelen Gefühlen, die schleichend angekrochen kamen. Sie bemerkte allmählich wie bedeutungsvoll ihre Träume dabei spielten und ihr die Zukunft Preis gaben.

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Hatte mal heute so einen
Schreibwahn, das ich ein
komplettes Kapitel geschafft habe.
Dafür dass ich nach 100 bis 200 Wörter eigentlich immer
eine Schreibblockade, ist das ein persönlicher Erfolg. xD

Naja hoffe euch gefällt es ;)
Über Feedback würde ich mich riesig Freuen.
💜

Ach und an alle ein riesen
Dankeschön für die ganzen Votes.
Für mich bedeuten diese kleinen Erfolge viel mehr,
als wenn ich jetzt schon 1k Reads hätte.

*Hust* So genug geschleimt *Hust*

Eure Split_Lux

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