|7| Past Blackness

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Während den Ereignissen im Versammlungssaal suchte Soley Zuflucht in ihren alten Gemächern. Ahnen konnte sie nicht, dass diese Offenbarung nur die halbe Wahrheit gewesen war. Denken konnte sie nicht mehr und verlor sich selbst in etwas, welches ihre Vorstellung sprengen würden.

Ihr Gemach war nicht wieder zu erkennen, trotz kaum äußerliche Einwirkungen. Die Zeit hinterließ Spuren, dies war Soley mehr als nur klar gewesen. Staub von mehreren Zentimeter zierten die Oberflächen ihrer Kommoden und Regale. Staubnetze hingen überall herum und ließen das Zimmer wie verlassen wirken. Durch das Unbenutzen wurden die Regale morsch und fleckig im weißen Holz. Manche lagen sogar am Boden mit samt Scherben von Vasen, die auf ihnen standen. Ihr Himmelbett brach ebenfalls zusammen, weswegen man grob erkannte das es eins mal gewesen sein musste. Die Seidebettwäsche war dreckig und Löcher zierten den vergangenen goldenen Farbton. Nichts sah wie früher aus obwohl es die selbe Einrichtung wie damals war. Das überhaupt der Raum unberührt vor ihrer Familie blieb, ließ sie fast schon wieder emotional werden, doch Soley wollte mehr als jemals zuvor diese brennende Hitze in ihr spüren. Diese rätselhafte Macht nur kurz zu kosten zu können, ließ sie fast  wahnsinnig werden.

Langsam schritt Soley voran und kämte sich den Weg durch zu ihrer alten Kleidergaderobe. Ein Raum welches schlimmer aus sah als ihr Gemach davor. Alte Lumpenkleider deren Stoff vollkommen verblasst waren. Schmutziger verrosteter Schmuck zierten ihre verdreckten Schminktische. So teurer Stoff und Schmuck ist ebenso vergänglich wie die Freude in Soley selbst, doch sie war aus einem anderen Grund hier. Sie schob die Kleider beiseite, die fast wie Staub schon zerfielen. Eine morsche kleine Tür verbarg sich hinter den asgardischen Seidenstoffen. Mit grober Gewalt offenbarte die suchende Asin das Gesuchte.

Eine altes Gewand aus den Tagen ihrer Vergangenheit lag wie ungerührt verborgen hinter ihren Kleidern. Diese Robe sollte ihr Erbschaftsgewand werden und ihren Platz neben ihren Brüdern als neue Erbin ihres Hauses repräsentieren, doch dieser Tag kam nie. Stattdessen vergammelte es hinter altem Holz und ruhte bis zu jener Sekunde, als Soley es nun befreite. Diese grässlichen Weißtöne mit den goldenen Verzierungen ertrug sie nicht und ließ im Stoff neue Farben entstehen. Wie Blut durchzog sich das Bordeauxrot durch den Stoff. Das Gold verdreckte zu einem dunklen Bronzeton und der strahlendgelbe Umhang verschwand unter blutroten Farben. Sie verstand selbst nicht warum sie diese alte Rüstung suchte und sich in neuen Farben einkleidete, vielleicht wollte Soley damit der Vergangenheit Lebewohl sagen. Dieser Familie, diesen bleichen Erinnerungen und diesen schwachen altem Selbst.

°°°

"Auf wen warten wir noch?", fragte Jane nach einiger Zeit, die gemeinsam mit Thor und Odin vor den Hallen der neun Welten standen. "Jemand der dir hoffentlich helfen kann", meinte Thor mit sanfter Stimme und nahm Janes Hände in seine.

Nach einiger Zeit hörten die Wartenden Schritte aus der Nähe auf sie zu kommen. Eine schwarzhaarige Frau in einer dunklen Rüstung schritt den langen Korridor entlang. Ihr Gang war selbstsicher und entschlossen, welches das Klacken ihrer Absätze im eiligen Tempo noch mal betonte. "Das ist Lady Soley Bragadottir, Tochter einer sehr erfahrenden Heilerin in frühen Zeiten von Asgard", stellte Odin die Asin vor. Soley vermied einen Kommentar auf ihren Begleitnamen. "Hi, ich bin Jane!", begrüßte die Brünette Soley freundlich und streckte ihre Hand aus zur Bekanntschaft. Missbillig blickte sie runter zur Hand und verstand diese Gestik nicht sonderlich. "Langsam wird es seltsam", nuschelte Jane und nahm ihre Hand zurück. 

Eigenartig diese Midgardianer

"MyLady", sprach Thor und verbeugte sich kurz vor der Asin, "Erfreut Sie kennenzulernen. Mein Name ist Thor Odinson" Der langhaarige blonde Ase strahlte Charisma aus, welches Soley jedoch weniger Beachtung schenkte. 

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