13. Kapitel

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Zur gleichen Zeit bereitete sich das Monster auf einen ganz besondern Abend vor und schüttete seinem treuen Kammerdiener Yoongi das Herz aus. "Ich sah ihn im Ballsaal. Da sagte ich: Mit dir sieht alles so schön aus. Wir sollten heute Abend tanzen. Ich hätte nie erwartet, dass er tatsächlich Ja sagt. Was hab ich mir nur gedacht?", fragte es verzweifelt. "Nein, Herr, es ist perfekt. Die Rose hat nur noch vier Blätter. Heute Abend könnt Ihr ihm sagen, was Ihr fühlt.", meinte Yoongi zuversichtlich. Bald darauf saß das Monster frisch gebadet und in einem herrlichen Gewand vor einem Spiegel und betrachtete unglücklich sein furchterregendes Gesicht. "Er wird mich niemals lieben.", meinte das Monster. "Ihr mögt ihn doch, oder nicht?" Jetzt rollte auch die Teekanne auf ihrem Servierwagen herein, begleitet vom Staubwedel und der Kaminuhr. "Hör einfach auf so nervös zu sein und sagt Jin , was Ihr empfindet, denn wenn Ihr es nicht tut, dann werdet Ihr bis zum Ende Eurer Tage kalten Tee trinken, das verspreche ich.", drohte Dason ihrem Herren. "Im Dunkeln", fügte Yoongi hinzu. "Vom Staub bedeckt", sprach Hoseok. Nervös verließ das Monster sein Zimmer und wartete an der großen Schlosstreppe auf Seokjins Erscheinen. Jin schritt in einem traumhaften Anzug, den ihm Madame Huimang ausgesucht hatte, auf das Monster zu. So viel äußere wie auch innere Schönheit hatte der verzauberte Prinz noch nie gesehen und es verschlug ihm den Atem. Unsicher reichte es ihm dem Arm und begleitete den schönen Jin in dem Ballsaal. Maestro Taehyung stimmte mit den anderen Instrumenten ein Lied an und die beiden verneiden sich vor einander, bevor sie miteinander tanzten. Arm in Arm drehten sie sich im Takt der Musik.

Nachdem die beiden den Tanz beendeten, führte das Monster Jin auf den Balkon. "Es ist töricht, nehme ich an,wenn eine Kreatur wie ich, hofft sie könnte eines Tages deine Zuneigung gewinnen.", meinte das Monster zu Jin gewandt. "Ich weiß nicht.", gab dieser leise zurück. "Wirklich?", flüsterte das Monster überrascht. "Könntest du hier glücklich werden?" "Kann man glücklich sein, wenn man nicht frei ist?", Fragte Jin zurück. "Meine Eomma hat mich tanzen gelehrt. Ich bin ihr oft auf die Zehen getreten.",änderte Jin das Thema. "Sie muss dir fehlen.", stellte das Monster fest. "Wie verrückt.", flüsterte Jin mit Tränen in den Augen. "Möchtest du sie sehen?", fragte es. Das Monster führte Seokjin in sein Gemach, hier bewahrte es ein weiteres Geschenk der Zauberin auf, einen magischen Spiegel. Mit ihm konnte man, ob nah oder fern sehen was gerade geschah. Das Monster gab Jin den Spiegel. "Ich würde gern meine Eomma sehen." Im Spiegel sah er, dass ihre Mutter rüde von den Dorfbewohnern auf den Marktplatz geschubst wurde. "Eomma!", rief Jin geschockt. "Was machen sie mit ihr? Sie...hat Schwierigkeiten." "Dann musst du zu ihr.", meinte das Monster. "Was hast du gesagt?"; fragte der schöne Junge. "Du musst zu ihr." Seokjin wollte den Spiegel dem Monster zurückgeben, doch es wehrte ab. "Nein, nimm ihn mit. Dann kannst du immer zurück sehen und vergisst mich nicht." Jin warf ihm einem letzten dankbaren Blick zu, dann eilte er davon. Der Garderobenständer an der Schlosstür streckte ihm noch schnell Umhang und Tasche entgegen, dann galoppierte er in seinem Anzug zum Dorf zurück. Von seinem Turmfenster aus blickte das Monster ihm unglücklich nach. Da tauchte die Kaminuhr, der Kerzenleuchter und die Teekanne neben ihm auf. "Ich hab ihn gehen lassen.", meinte der Schlossherr traurig. "Ihr? WAS?", rief Jimin. "Wie konntet Ihr das tun, Herr?", fragte Yoongi aufgeregt. "Ich musste..." "Aber warum?, kam es von der Kaminuhr. "Weil er ihn liebt, Jimin.", stellte die Teekanne fest. "Aber warum sind wir dann keine Menschen?", hinterfragte der Kerzenleuchter. "Weil er ihn nun mal nicht liebt.", meinte Jimin bockig. "Ich hab ihn freigelassen. Verzeiht, dass ich das nicht auch für euch tun konnte.", meinte das Monster. "Jetzt geht. Unsere Zeit ist beinah um."

The Beauty and the Monster // Kim Seokjin & Kim NamjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt