2. Kapitel

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"Ganz genau, wer braucht ihn schon. Wir haben doch uns.", lächelte Jisoo Dawon an. "Ja, aber ...", wandte Dawon ein. "... seit dem Krieg, fehlt mir etwas. Kein anderer Junge, verleit mir das Gefühl von..." "... him?", ergänzte Jisoo. "Ich hab kein Plan, was das bedeutet.", meinte Dawon. Jin lief derweil über den Marktplatz wieder nach Hause zu seiner Mutter. An einem Blumenstand erwarb Dawon einen hübschen Strauß. Den drückte sie Jin in die Hand. "Für deinen Esstisch. Wäre es dir heute Abend recht?", fragte sie und roch verträumt an den Blumen. Doch Jin gab ihr die Blumen zurück. "Entschuldige, heute Abend nicht.", entgegnete er. "Beschäftigt?", fragte sie. "Äh, nein.", sagte Jin. Er drehte sich um und ließ die Schöne einfach stehen. Jisoo blickte ihre Freundin fragend an. "Also, ab zum nächsten?" "Nein Jisoo der der sich am meisten ziert, sind mir immer die liebste Beute. Das macht Jin so unwiderstehlich. Er macht sich nicht zum Narren, nur um meine Gunst zu gewinnen. Wie man das wohl nennt?", schwärmte Dawon. "Würde?" "Das ist unerhört attraktiv, findest du nicht?", grinste Dawon. 

In dem kleinem Häuschen, dass Jin mit seiner Mutter bewohnte,  hatte sich Nabi im Keller eine Werkstatt eingerichtet. Hier begutachtete die Erfinderin ihr neustes Werk. Einen mechanischen Automaten in Form einer Windmühle. Sie wurde von Federn über unzähligen Zahnräder angetrieben. Man konnte sie auch aufklappen und in ihr Inneres schauen. Hier saß in einer kleinen gemütlichen Wohnung, eine noch kleinere Figur vor einer Staffelei, bewegte den Pinsel über ein Leinwand und portätierte einen jungen Mann, der annehmbar seinen Sohn im Arm und eine winzige künstliche Rose in den Händen hielt. Das Miniaturportät sah genau so aus wie das Gemälde, das Nabi als junge Künstlerin von ihrem Mann und dem neugeboren Jin angefertigt hatte und das jetzt neben ihrer Werkbank hing. "Oh, Jin.", sagte Nabi als sie bemerkte das ihr Sohn in den Keller kam. Über den Rand ihrer kleinen Brille blinzelte Nabi  ihren Sohn zärtlich an. "Eomma, fingest du mich eigenartig?" "Eigenartig? Meinen Sohn, eigenartig? Wie kommst du denn auf so einen Gedanken?", fragte die Mutter entsetzt. "Na ja, ich weiß nicht. Die Leute reden." "Es ist ein kleines Dorf, weißt du. Und eben so kleingeistig. Aber klein, bedeutet auch sicher." Nabi blickte traurig auf das Gemälde an der Wand. "Sogar damals in Gwacheon kannte ich einen Jungen wie dich, der auch seiner Zeit so voraus war. So anders war, Die Leute spotteten. Bis sie sich dabei ertappten, das sie versuchten ihm nach zueifern." "Bitte, erzähl mir doch etwas über ihn, Eomma." "Dein Vater war furchtlos."

The Beauty and the Monster // Kim Seokjin & Kim NamjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt