12. Kapitel

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Übermütig lieferten sich Seokjin und das Monster eine Schneeballschlacht. Lachten zusammen und verstanden sich prächtig. Nachdem die beiden vom Schnee ganz durchnässt waren, gingen sie wieder in das Schloss. "Nein, nicht gut.", meinte das Monster als die beiden wieder in der Bibliothek saßen. "Das ist Dante.", rief Jin geschockt. "Nichts als ein Gedicht." Das Monster verdrehte die Augen. "Das ist die göttliche Komödie." Es schien so als wäre das wilde und zornige Wesen des Monsters fort. Seine sensible, belesene Art war sichtbar. Immer wieder warfen sich der Schöne und das Monster verstohlende Blicke zu. Von nun an waren die beiden unzertrennlich. Sie aßen zusammen, lasen und redeten unendlich viel miteinander. "Die Dorfbewohner sagen ich wäre komisch, aber ich glaube, dass das ein Kompliment ist.", gestand Seokjin dem Monster. "Klingt als wär dein Dorf grauenvoll." "Fast so einsam wie dein Schloss." "Laufen wir doch einfach davon.", schlug das Monster vor. Es holte ein reich verziertes, aber staubiges Buch aus einem Regal. "Noch ein kleines Geschenk von der Zauberin. Ein Buch, was mir gestatte zu entfielen." Das Monster pustete den Staub davon. In dem magischen Buch war eine Weltkarte abgebildet. "Unglaublich.", bestaunte Jin das Buch. "Denk an einen Ort, an dem du schon immer mal sein wolltest.", meinte das Monster und nahm Seokjins Hand. Dieser schloss die Augen. "Und jetzt finde ihm im Geist und fühle ihn im Herzen." Plötzlich waren der Schöne und das Monster an einem anderen Ort. "Wohin hast du uns geführt?", wollte das Monster wissen. "Nach Gwacheon.", meinte Seokjin überrascht. "Ah, ich liebe Gwacheon." Sie standen in einer staubigen, verlassenen Mühle. "Ich hab es mir so viel größer vorgestellt.", kam es von dem Schönen traurig. "Wie meinst du das?" "Wir haben hier gelebt als ich noch kleiner war, als mein Vater noch bei uns war.", erklärte Jin. In der Mühlenwohnung stand eine kleine Wiege und auf einem nahen Nachttisch lag die künstliche Rose, die Seokjins Vater beim Portraitieren in der Hand gehalten hatte. Nachdenklich nahm Jin sie auf. "Was ist mit deinem Vater?", fragte das Monster. "Mir das zu erzählen, hat Eomma nie übers Herz gebracht. ich hab nicht nachgefragt." Da entdeckte das Monster eine unheimliche Gesichtsmaske. "Eine Schnabelmaske.", flüsterte es. Ärzte trugen sie einst, während einer schrecklichen Epidemie. "Pest.", meinte Das Monster und sah zu Seokjin auf. Dieser ahnte, dass Nabi ihren tödlich erkrankten Mann verlassen musste, um das Baby zu retten, dass hatte ihr das Herz gebrochen. "Es tut mir leid, dass ich deine Mutter eine Diebin nannte." "Gehen wir nach Hause.", bat Seokjin mit Tränen in den Augen. Überrascht schaute das Monster seinen schönen Begleiter an. Er hatte das Schloss als sein zu Hause bezeichnet und ein glückliches Lächeln huschte über sein pelziges Gesicht. "Natürlich", sagte es und nahm Seokjins Hand und schon waren die beiden wieder in der Bibliothek.

Die Tage vergingen. Nabi war dank Jiwoos Pflege gesund geworden. Zusammen mit der Bettlerin kehrte er nach Sangdodong zurück. In den Gasthof, in dem Dawon jeden Abend anzutreffen war. "Nabi, dem Himmel sei Dank. Ich habe die letzten fünf Tage damit zugebracht dich zu suchen."; meinte Dawon scheinbar glücklich. "Du wolltest mich umbringen. Du hast mich den Wölfen überlassen.", sprach Nabi. "Den Wölfen? Es ist eine Sache, deine Hirngespenster kund zu tun, aber eine andere mir versuchten Mord vorzuwerfen.", rief Dawon. "Nabi, hast du irgendein Beweis für das was du sagst?", fragte der Gastwirt, der hinter dem Tresen stand. "Fragt Jiwoo. Sie hat mich gerettet." "Ach Jiwoo." Die Gäste fingen an mit Dawon  zu lachen. "Du stütz deine Anschuldigung auf die Bezeugung einer schmutzigen Hexe? Nichts für Ungut, Jiwoo." "Und was ist mit Jisoo, sie war ebenfalls da." "Tja das ist eine komplizierte Frage. So viele Aussagen. Aber nein...", meinte diese nur. Die Gäste fingen an zu tuscheln. "... das hat er nicht." Wütend stütze sich Nabi auf Jisoo, doch Dawon hielt sie zurück. "Nabi, es schmerzt mich das zu sagen, aber du bist eine Bedrohung für dich selbst und für alle anderen. Kein Wunder das Seokjin davon gelaufen ist. Du musst dir helfen lassen. Damit er heilt, den verwirrter Geist.", meinte Dawon. Sie hatte eine neue Idee um Nabi auszuschalten. Sie ließ den Irrenarzt rufen. "Alles wird wieder gut, versprochen.", flüsterte Dawon.

The Beauty and the Monster // Kim Seokjin & Kim NamjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt