11. Kapitel

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Seokjin hatte das verwundete Monster mit Taewons Hilfe zurück ins Schloss gebracht. Jetzt lag der Verletzte in seinem Bett und Seokjin säuberte seine Wunden. Plötzlich fauchte es auf. "Au! Das tut weh!" "Wenn du still halten würdest, würde es auch nicht so weh tun.", meinte Seokjin. "Wenn du nicht weggelaufen wärst, wäre das alles nicht passiert!" "Wenn du mich nicht erschreckt, wäre ich nicht weggelaufen!" "Du hättest nicht in den Westflügel gehen sollen!" "Und du solltest lernen dein Temperament zu bändigen!" Nachdem Seokjin das gesagt hatte, herrschte kurz eine Stille. "Ruh dich etwas aus.", flüsterte Seokjin. Das Monster schlief ein. Dason schenkte Seokjin ein gütiges Teekannenlächeln. "Danke, Liebes:" Und der Kerzenleuchter verbeugte sich vor ihm. "Wir sind ihnen unglaublich dankbar." "Warum kümmern sie sich so um ihn?" "Wir sind sein ganzes Leben lang für ihn da.", sagte Dason. "Aber er hat sie irgendwie verflucht.", meinte Seokjin und blickte kurz auf das Monster. "Wieso sie haben schließlich nichts getan?", fragte er und wendete sich wieder zu den Bediensteten. "Da hast du durchaus Recht, Liebes. Weißt du als der Herr seine Mutter verloren hat und sein Vater diesen feinen und unschuldigen Jungen verdarb, damit er so wird er, haben wir nichts getan." Die verzauberten Gegenstände senkten beschämt die Augen. "Lasst ihn schlafen.", meinte Yoongi. "Was ist wenn das letzte Blütenblatt fällt?", fragte Seokjin. "Dann bleibt der Herr ein Monster für alle Zeit und wir werden zu...", versuchte Yoongi es zu erklären. "... Antiquitäten.", meinte Dason. "... Schnick- Schnack. ", meinte Yoongi. "... abgenutzte Haushaltswaren.", sagte Hoseok abschätzig. "...Ramsch. Wir werden zu Ramsch.", fasste Jimin zusammen. "Ich möchte euch gern helfen. Es muss doch einen Weg geben, den Zauber zu lösen", meinte Jin. "Nun ja es gibt einen.", brummte Jimin. "Es soll nicht deine Sorge sein, mein Kind. Wir haben uns das eingebrockt und wir müssen das ausbaden.", meinte Dason. Die Nacht brach an und alle kehrten in ihre Zimmer zurück.  Doch schlafen konnten sie noch nicht.

Am nächsten Morgen lag die gefesselte Nabi steifgefroren und krank auf dem Waldboden. Ihr letztes Stündchen schien nahe, da wurde sie von Jiwoo, der Bettlerin gefunden. Sie löste ihre Fesseln und brachte Nabi zu ihrer Behausung, einer Höhle im Wald. hier bettete sie Nabi auf einem Lager aus Tannenzweigen und Moos und reichte ihr einen Kräutertee. "Trink." Nabi nahm vorsichtig einen Schluck und sah dann zu Jiwoo. "Danke, Jiwoo."

Im Schloss war Seokjin bereizt im Zimmer des Monsters und hatte dessen Stirn gefühlt. Es war fieberfrei, schlief aber noch und so blickte Jin versonnen in den Park hinunter und dachte an das Buch, was ihm der Pfarrer geliehen hatte.  "Liebe verleiht Ansehen und Gestalt. Liebe sieht nicht, sondern träumt und singt. Drum...", sprach er leise zu sich selbst und wurde dann von dem Monster unterbrochen, als es mit einstimmte. "... malt man den geflügelten Amor blind.", beendete es den Satz. "Du kennst Shakespeare."; stellte Jin fest.  Das Monster richtete sich langsam auf. "Ich hatte ein ziemlich teure Ausbildung." "Also Romeo und Julia ist mein Lieblingswerk.", gab Jin zu. Genervt rollte das Monster die Augen. "Wieso überrascht mich das nicht?", fragte es rhetorisch. "Ich bitte um Verzeihung?" "Na ja der alte Herzschmerz und das Geschmachtel, igitt.", meinte das Monster und schüttelte sich vor lauter Ekel. "Ich meine, es gibt so viel Besseres zu Lesen." 

Einige Zeit später führte das Monster den jungen Mann in seine Schlossbibliotheke. "Bitte. Hier gibt es einiges mit dem du anfangen könntest." So viele Bücher hatte Seokjin noch nie gesehen und das verschlug ihm den Atem. "Alles in Ordnung?", fragte das Monster. "Es ist... wow... Es ist wundervoll.", meinte Jin begeistert. "Ja kann man sagen. Tja, wenn es dir so gefällt ,soll es dir gehören." "Hast du wirklich jedes dieser Bücher gelesen?", fragte Jin. "Na ja nicht jedes davon. ein paar sind auf griechisch." Jin kicherte. "War das ein Scherz? Du machst jetzt also Scherze." "Mag sein." Jin lachte glücklich. mit einem Buch unter dem Arm spazierten die Beiden schließlich durch den weiß- glitzernden Park. "... in weißes Tuch gehüllt der Wald. Ob Ast, ob Zweig, ob Moos, ob Grass, die Welt ist überdeckt mit...", Jin hielt kurz inne und bestaunte den Park von der kleinen Brücke aus, die über einen zugefrorenen See führte. "... Glas." "Mir ist als würde ich das das erste Mal sehen.", meinte das Monster. "Geht's noch weiter?" Jin kicherte. "Ähm, doch in der wirklichen Stille..."


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Ich wünsche euch ein Frohes Neues Jahr und einen guten Rutsch,

und ich habe noch eine kleine Frage, bezüglich dieser Märchen Fan Fictions. Wollt ihr noch eine? Zum Beispiel NCT in einer Aladdin- Version oder EXO in einer Cinderella- Version? Und welche Shippings wollt ihr, schreibt mir das gerne mal in die Kommentare.

LG Emmi <3

The Beauty and the Monster // Kim Seokjin & Kim NamjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt