9. „D-D-DU HAST ES GELESEN?"

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9. „D-D-DU HAST ES GELESEN?“

Ich sitze hier schon seit ein paar Stunden in diesem schön gemütlichen Sessel in Nialls Zimmer. Meinen Rucksack, mit Portemonnaie, Plänen und seinem Tagebuch, steht auf dem Couchtisch. Der Satin, des Sessels fühlt sich weich und sanft an. Ein Sessel aus Fels wäre genau so gemütlich gewesen. Ich seufze auf. Mein Hals brennt wie Feuer. Ich hätte bevor ich zum Stadion gegangen bin noch Blut trinken sollen. JA von einem Menschen. Wenn ich jetzt gehe, habe ich Angst Niall zu verpassen. Wer weiß wie lang er überhaupt hier bleibt? Außerdem ist der Effekt besser, wenn ich schon in seinem Zimmer bin.

In seiner Minibar habe ich geschaut, aber außer leeren Verpackungen nichts gefunden. Da hatte wohl jemand bevor er gegangen ist auch Durst. Dank Nialls Tagebuch weiß ich, dass es ihm dann wohl genauso wie mir gehen wird. Denn einer seiner Regel, welche er immer wieder aufgeschrieben hat war, beiße nie ein Band-, Crewmitglied oder Fan.

Mhmm wenn alles gut geht, können Niall und ich ja vielleicht zusammen losziehen. So für die Zukunft wäre das schon schön. Trauriger Weise ist Sarah ja nur einen sehr kurzen Ausschnitt meines Lebens da. Außerdem kann ich mit ihr auch nicht Essen gehen.

Ein Schmunzeln stielt sich auf meine Lippen. Fast hätte ich angefangen zu Lachen. Doch der Witz ist viel zu schlecht um darüber zu Lachen.

Ich gebe mich meiner Fantasy hin, wie das Blut auf meiner Zunge schmeckt, dann meine Speiseröhre runterläuft. Wie der Mensch in meinen Armen hilflos, bewegungsunfähig ist. Ich schüttele meinen Kopf um die Gedanken los zu werden, denn sie machen meinen Durst nicht gerade schwächer.

Glaubt mir. Wenn ich darüber nachdenke, ist es auf eine Weise pervers, dass ich so über das Trinken von Blut nachdenke und es mir in dem Moment, während ich das Blut trinke, auch noch so gut schmeckt und die Situation mir gefällt. Doch ich schätze, dass kommt einfach daher, dass ich ein Vampir bin. Diese Gedanken gehören zu mir, wie meine verlängerten Eckzähne und zeitweise roten Augen.

Auf dem Flur höre ich Schritte. Mehrere Herzschläge und rauschendes Blut. Ich ziehe scharf die Luft ein und schließe die Augen, atme einmal tief durch, öffne die Augen wieder und halte den Atem an. Es können nur ganz bestimmte Menschen da draußen Laufen und ich möchte mich gut mit Niall stellen, schließlich werde ich ihn noch lange kennen, und nicht seine Regel brechen.

Die Schritte bewegen sich nun in verschiedene Richtungen. Ich nehme an, verschiedene Zimmer. Jemand steht vor Nialls Tür. So wie es sich anhört hat der jemand wohl Plastiktüten in der Hand. Außerdem kann ich denjenigen eindeutig kauen hören. Da ich immer noch meine Luft anhalte, kann ich nicht zwischen Vampir und Mensch unterscheiden. Ich hoffe doch sehr stark, dass es Niall ist, sonst werde ich meinen Vorsatz, Nialls Regel nicht zu brechen, nicht halten können. Doch derjenige zögert. Nach ein paar Sekunden, wird nun endlich die Tür geöffnet und ein überraschter Niall, mit Chips Tüten unterm Arm tritt ein. Er schaut mich verdutzt an. „Was sehe ich so schlimm aus?“

Schnell schließt er die Tür hinter sich. Und steht auch schon vor mir. „E-Eva?“, fängt er auch schon an zu stottern, „was machst du hier?“

Ich beschließe ihm noch nicht das eigentliche Anliegen  Besuches zu erzählen.

„Ich soll dir doch helfen mit deinem Leben klar zu kommen. Da habe ich mir gedacht, wenn ich dich besuche und auch selber mal einen Eindruck von deinem Leben bekomme, dies besser schaffe.“

Phhh als ob ich extra deswegen diese Strapazen auf mich nehmen würde. Ich will doch eigentlich nur antworten. Doch wie sage ich ihm dass ich sein Tagebuch gelesen habe. Normalerweise interessiert es mich nicht was andere von mir halten oder denken. Doch diesmal ist es anderes. Er ist auf der Welt für immer gefangen. Genauso wie ich.

Illusion (Niall Horan + 1D Vampir ff) *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt