Avery Holmes
Mir wurde von klein auf beigebracht, dass Lügen betrügerisch und falsch war. Und das wusste ich auch, aber in diesem Moment wusste ich mir nicht anders zu helfen. Vor mir stand einer der berühmtesten Personen in der Welt, auch wenn ich keinen blassen Schimmer hatte, warum er hier war, und ich log ihm ins Gesicht.
Aber bevor du denkst, ich wäre eine schlechte Person, musst du das ganze mal aus meiner Perspektive betrachten. Hier war dieser unglaublich erfolgreicher 20 Jähriger, welcher alles hatte- den Ruhm, das Glück und das Aussehen. Und dann war da ich- eine Schande für ihrer Eltern und eine Verlorene weil ich mit siebzehn geschwängert wurde. Nie im Leben würde ich zugeben, dass ich eine Teenie-Mutter wäre. Ich konnte es nicht.
Für die nächsten drei Stunden saßen wir drei zusammen und schauten The Simpsons. Und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, was Niall durch den Kopf ging- wollte er was von mir und entschloss sich daher, Zeit mit uns zu verbringen als ‚Wohltätigkeit' oder amüsierte er sich wirklich?
Ich wusste nicht, was von beiden es war und ich wusste nicht, ob ich das überhaupt wissen wollte.
„Warum sind die gelb?", fragte Aimee Niall und saß auf seinem Schoß. Er lachte und zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht, Süße, warum bist du nicht gelb?", antwortete er. Aimee runzeltet die Stirn und wusste nicht, was sie antworten sollte. Ich dachte daran, wie niedlich es war, wie die beiden so schnell miteinander verbunden waren, es überraschte mich wirklich. Wegen Jake reagierte Aimee nicht wirklich gut auf Männer und hatte Angst vor ihnen aber es war deutlich anders mit ihm und ich wusste nicht, wieso.
„Sie ist zauberhaft.", lächelte Niall, er rutschte rüber auf meine Seite der Couch und beobachtete Aimee als sie aufstand und sich vor noch mehr Kekse stellte- weiß Gott, wieviele sie bisher gegessen hatte. Ich errötete und nickte.
„Ja, danke. Ich bin überrascht, sie wirkt, als würde sich dich wirklich mögen.", gab ich mit einem Schulterzucken zu.
„Ich hab ein Gespür für kleine Kinder, denke ich.", lachte Niall und schaute wieder auf den Fernseher. „Also wo sind deine Eltern, machen sie sich keine Sorgen, wo Aimee ist?" er hob eine Augenbraue aus Neugierde und ich verfluchte mich innerlich für die Lage, in die ich mich gebracht habe.
„Äh... Sie sind für eine Weile unterwegs. Aber sie vertrauen mir mit ihr, es ist okay.", log ich schnell auch wenn mein Herz immer noch pochte. Er nickte und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm. Ich beobachtete ihn, wie er Aimee einen Keks klaute und hineinbiss. Direkt darauf verzog sich sein Gesicht, als hätte er etwas sehr saures gegessen.
„Die schmecken wie Pappe.", ekelte er sich und warf ihn in den Mülleimer. Ich kicherte und schüttelte den Kopf.
„Ich schätze, dann hast du bisher noch nicht die kleinen Sandwiches probiert.", sagte ich und schaute zum Essenstisch. „Das ist alles Müll da drüben, ich weiß nicht einmal, warum meine To-", ich pausierte und mein Kopf wurde für einen Moment ganz heiß. „Ich weiß nicht, warum meine Schwester die mag."
Niall nickte und lachte, ich konnte fühlen, wie ich erleichterte.
Gut gerettet, Avery.
„Ist das, was du geplant hast, heute Abend zu essen?", fragte er und hob eine Augenbraue. Ich zuckte mit den Schultern und biss mir in die Lippe, bisher hatte ich nicht über Abendessen nachgedacht oder mit was ich Aimee ernähren sollte oder mit welchem Geld.
„Ich denke. Meine... Eltern sind die Nacht über weg, also werde ich mir was ausdenken.", log ich. Er runzelte die Stirn, er grübelte ganz klar, dann guckte er zu Aimee, welche über die Show lächelte. Ich bezweifelte, dass sie überhaupt die Witze versteht, weil sie meist vulgär waren, selbst ich konnte sie gerade so verstehen.
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Motel 6 // n.h [German translation]
FanfictionMotel 6- Wo man vielleicht Kakerlaken in den Duschen, seltsames Essen in den Verkaufsautomaten und vielleicht, möglicherweise, etwas Liebe auf dem Weg finden kann. _________________________________________ Kurze Anmerkung:) Ich habe diese Story NIC...