Avery Holmes
Am nächsten Morgen, nach einer Nacht voller Wälzen und Drehen und Nachdenken, wurde ich neben Aimee wach, welche auf meiner Brust lag. Ich lächelte leicht und streichelte ihren Rücken, als sie ihren Daumen in den Mund steckte, sie fing an, wachzuwerden.
„Ich habe Niall erzählt, dass du mein Baby bist, Baby.", flüsterte ich ihr zu. Sie nickte müde und rieb ihre Augen. Ich hielt sie fest im Arm und fühlte ihren langsamen Herzschlag. „Und er ist nicht sauer, okay? Er will dein Freund sein."
Erneut nickte und gähnte sie, vermutlich verstand sie es kaum, und sie fiel von meinem Schoß und landete mit einem leichten Plumps auf dem Teppich. Ich kicherte und streckte mich, dabei guckte ich aus dem Fenster. Die Sonne schien bereits, es musste etwas nach acht Uhr sein.
Ich fand eine Wiederholung von Arthur für Aimee zum Gucken als ich zu unserer improvisierten Küche ging, welche daraus bestand, dass unsere Vorräte auf dem TV Tisch standen. Für Aimee war es so etwas wie ein Abenteuer, für mich allerdings eher ein Chaos. Ein Durcheinander.
Letzte Nacht erwischte ich mich dabei, wie ich an allem zweifelte. Natürlich wäre es zuhause hart für mich. Aber wenigstens hätten wir ein richtiges Zuhause und eine Speisekammer voller Essen. Jetzt war alles, was wir hatten, gerade mal genügend um ein paar Sandwiches zu machen und ein paar Packungen Cornflakes.
Aber dann dachte ich an die betrunkenen Nächte, welche die meisten Nächte waren. Es war schrecklich in meinem eigenen Zuhause, ich hasste mich selbst aus tiefster Seele wegen dem, was Jake mit mir machte. Ich hatte trotzdem auch die Gedanken, warum ich all dies hab geschehen lassen, als wäre es alles meine Schuld. Vielleicht war es das, vielleicht hätte es etwas gegeben, was ich hätte tun können. Vielleicht, wenn ich für ihn gut genug gewesen wäre, würde er mich jetzt gerade in unserem großen Bett halten und meine Stirn küssen.
„Mommy, ich will Cocoa Puffs.", platzte Aimee in meine Gedanken und zeigte auf die kleine braune Verpackung. Ich nickte aber merkte dann, dass wir nicht einmal Schüsseln hatten. Ich grummelte frustriert und fuhr mit einer Hand durch meine Haare. Das war absolut unmöglich und wahnsinnig. Warum dachte ich, dass ich das tun könnte?
„Natürlich, warte kurz. Zu erst muss ich ins Badezimmer.", sagte ich und ging ins Badezimmer. Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, griff Aimee bereits in die Cocoa Puffs Verpackung, ich ließ sie machen. Es war ja nicht so, als hätte ich irgendetwas gehabt, was sie benutzten könnte um zu essen.
Es klopfte an der Tür und ich lächelte leicht. Aimee erstarrte und ihre Augenbrauen erhoben sich, sie wartete offensichtlich darauf, wer es war. Natürlich wusste ich, dass es mein neu gefundener Freund war, Niall.
Ich richtete meine Haare und bemerkte dann, dass ich mich noch gar nicht fertiggemacht hatte, aber jetzt war es auch zu spät. Ich seufzte und öffnete die Tür, aber als ich sie öffnete stand dort nicht Niall. Es war Shirley, die süße Frau von der Rezeption. Ich versuchte nicht enttäuscht auszusehen.
„Hallo, honey.", lächelte sie, der Geruch von Rauch aus ihren Kleidern zog in den Raum.
„Guten Morgen, Shirley", lächelte ich und sie zog mich schnell in eine Umarmung.
„Ich wollte dir nur sagen, dass die offizielle Check-Out Zeit zehn Uhr ist, also wenn du dich dazu entscheidest, länger als zehn zu bleiben, muss ich dir einen extra Tag berechnen.", sagte sie traurig. „Ich bin traurig, dass du so früh gehst."
Ich erstarrte komplett ahnungslos. Wovon zur Hölle sprach sie da?
„Und hör mir zu, dieser Raum ist der billigste und er ist gebucht, ich glaube, das Paar, welches hier übernachten will, kommt zur Mittagszeit. Also geb ich dir Zeit bis dahin, sodass du dich nicht zu sehr mit deiner Kleinen beeilen musst. Klingt das in Ordnung?"
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Motel 6 // n.h [German translation]
FanfictionMotel 6- Wo man vielleicht Kakerlaken in den Duschen, seltsames Essen in den Verkaufsautomaten und vielleicht, möglicherweise, etwas Liebe auf dem Weg finden kann. _________________________________________ Kurze Anmerkung:) Ich habe diese Story NIC...