Chapter 7

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Doch das Tanzen fühlte sich so verflucht gut an. Ich konnte nicht aufhören und ging immer mehr aus mir heraus, bis ich wieder so tanzte, wie auf Partys in LA. Ich bemerkte, wie mir die Leute um mich herum Platz machten und sich ein kleiner Kreis gebildet hatte. Die Leute lachten, tanzten oder klatschten auch einfach nur und ich fühlte mich zum ersten Mal wieder wohl in meiner Haut. Das Lied "Samsara" ertönte und ich bereitete mich vor. Bevor der Refrain anfing, bewegte ich mich Freestyle rhythmisch zur Musik. Als der Refrain startete setzte ich die ersten Schritte der Choreografie, die ich meiner damaligen Tanzgruppe beigebracht hatte, und vergass alles um mich herum. Ich war alleine in diesem Raum und sogar meine Ängste waren für einen kurzen Moment verschwunden. So musste sich ein normales Leben also anfühlen.

Als die letzten Töne erklangen, sprang ich in die Luft und landete, passend zur Musik, wieder auf meinen Füßen. Ich hörte Gejubel um mich herum und sah Samira auf mich zulaufen und mir in die Arme springen. "Ich wusste, du hast es drauf", schrie sie über das Jubeln hinweg und löste sich von mir. Ich strahlte von innen heraus und ein einziges Gefühl der Leidenschaft überkam mich. Ein Lächeln zierte meine Lippen, an das ich mich erst gewöhnen musste. Normalerweise sind solche Gewohnheiten von Zuhause verbunden mit Angstzuständen, Panikattacken und Flashbacks, aber diesmal war es pure Freude an meinem Hobby. Vielleicht war es doch nicht so schlecht alte Muster aufleben zu lassen.
Die Masse um mich herum begann langsam wieder zu tanzen und ich wendete mich Samira zu. "Ich hab die Jahre vielleicht ein-zweimal getanzt", scherzte ich und begann mich wieder im Rhythmus mit Samira zur Musik zu bewegen.
Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner und wurde prompt herumgewirbelt.

- Luke -

Meine Freunde und ich waren auf der Party von einem ehemaligen Schulkollegen und wir saßen gerade zusammen auf einer Couch im Wohnzimmer. Ich unterhielt mich mit Daniel über die Woche und da kam mir Jade wieder in den Sinn. Ich war bei niemanden bisher so abgeblitzt, wie bei ihr und sie machte es mir nicht gerade leicht, aber irgendetwas ist da an ihr, dass mich sie nicht vergessen lies. "Mein Vater hatte letztens wieder eine lange Nacht", erzählte ich ihm und er nickte wissentlich. "Ich war dann halt wieder draußen unterwegs und bin zu meinem Platz gegangen, als..." Ich wurde jedoch von lautstarkem Gejubel unterbrochen und wir beide blickten nach hinten auf die Tanzfläche. Die Masse hatte einen Kreis gebildet, deshalb konnte man sonst nichts erkennen. Sofort kam aus der Menge Tyler, unser dritter Freund im Bunde, auf uns zugelaufen und schrie über die lauter werdenden Musik zu uns: "Ihr müsst das sehen." Er war total aufgeregt, da er auch oft und gern tanzte, und deutete uns mit dem Kopf in Richtung Tanzfläche. Lächelnd stand ich von der Couch auf und drängte mich mit Tyler und Daniel durch die Menge. Wer war wohl diese Unbekannte, die Tyler so aus den Wind brachte. In Gedanken ging ich alle Mädels durch, die öfter Mal auf Partys tanzten, aber keine war wirklich so gut, um so eine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die Einzige, die mir in den Sinn kam war Stacy, aber nichtmal ihre freizügige Art erreichte so viel Gejubel.
Als wir die Tanzfläche erreichten, drängten wir uns durch die letzten Leute und sahen ein dunkelhaariges Mädchen tanzen. Wir sahen nur ihren Rücken, aber sie hatte eine gute Figur und man muss sagen, sie konnte sich unglaublich bewegen. Definitiv nicht Stacy. Ich sah Tyler fragend an. Er verstand sofort: "Ich kenne sie nicht, aber verdammt!" Tyler hatte wieder seinen Blick auf die Tänzerin fixiert, als sie in die Luft sprang und ihren Auftritt somit beendete. Sofort lagen sich sie und Samira in den Armen und Daniel lehnte sich zur mir herüber. "Ich glaube, da muss mir meine Schwester wohl jemanden vorstellen", äußerte er sich und blickte augenbrauenzuckend auf Tyler, der jetzt mit offenem Mund da stand und redete weiter: „Die Aufregung hier ist verständlich. Sie ist heiß."
Ich nickte nur, konnte meine Augen jedoch nicht von ihr abwenden. Ihre Aura war anders als jede andere und kam mir unglaublich bekannt vor. Sofort nutzte ich meine Chance und ging zielstrebig auf sie zu. Als sich Samira von ihr löste, drehten sie sich leicht und ich sah in ihr Gesicht. Es war Jade. Ich hielt kurz inne und sammelte mich neu. Natürlich war es Sie, das hätte mir auch auffallen können. Immer wieder wirft sie mich aufs neue aus der Bahn, obwohl mir das, für gewöhnlich, nie passiert. Wie schafft sie das nur immer?
Viele männliche Partygäste um sie herum leckten sich ihre Lippen und gingen in Jagdposition.
Jade fing an sich wieder zur Musik zu bewegen, als ich mich wieder fing, sie an der Hand schnappte und herumwirbelte.

Killing my FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt