Die Kultur der Germanen dauerte ungefähr von 2000 v. Chr. (oder 1400 v. Chr.) bis 1070 n. Chr. Den Begriff "Germanen" darf man nicht falsch verstehen als Kultur, die nur auf Deutschland beschränkt war, sondern so wurden Völker bezeichnet, die sowohl in Deutschland, als auch in Norwegen, Schweden und Finnland und in Frankreich und Island beheimatet waren.
Obwohl die Germanen im Laufe der Zeit eine Schrift und auch die bis heute fast unveränderte Zeitkenntnis entwickelten, waren sie wohl nicht sehr zivilisiert und strukturiert in ihrem Leben wie jetzt zum Beispiel die alten Ägypter, Griechen oder Römer. Sie waren ein einfaches Volk, das sich aus mehreren, teilweise unterschiedlichen, Stämmen zusammensetzte, die sich auch untereinander häufig bekämpften, da sie keine allgemeine Sprache besaßen. Diese Stämme bestanden aus wenigen hundert Einwohnern, die von Jagd, Landwirtschaft und Viehzucht lebten und kleinere Häuser hatten, die neben Menschen auch die Tiere beherbergten. Die Dichtung wurde von den Germanen sehr geschätzt und sogar als heilig angesehen und sie wurde gerne für Texte benutzt, die nicht vergessen werden sollten.
Die Germanen sahen ihre Götter, die sie als Asen und auch als Wanen bezeichneten, als mächtig, aber nicht als vollkommen an. Teilweise unterschieden sich einige Götter von jeweiligen Stämmen. Sie brachten ihnen Opfer, meistens Pflanzen, aber auch Tiere und Kriegsgefangene, als Gegenleistung für ihre Hilfe und feierten auch zu ihren Ehren jährlich viele Feste. Die Germanen hatten keine bestimmten Gebäude für die Götter, sondern vollbrachten heilige Rituale, die von ihren Stammeshäptlingen geleitet wurden, in der Natur an besonderen Orten. Überhaupt waren sie sehr naturverbunden und glaubten an verschiedene Geistwesen in der Natur, zum Beispiel Elfen oder Zwerge. Sie glaubten auch an einen großen Weltenbaum, Yggdrasil, der die 9 Welten miteinander verbindet. Yggdrasil, der als Weltenesche, aber vielleicht manchmal auch als Welteneibe angesehen wurde und an dessen Wurzeln und Zweigen sich die jeweiligen Welten befinden, wird von einem Adler in der Baumkrone, eine Schlange an ihren Wurzeln und einem Eichhörnchen am Stamm bewacht. Das Eichhörnchen läuft die ganze Zeit am Stamm auf und ab und versucht, zwischen dem Adler und der Schlange Streit zu verursachen. Der Adler ist weise und sieht alles, was in allen Welten passiert. Die Schlange nagt an den Wurzeln und schadet so dem Weltenbaum. Es hieß, wenn Yggdrasil stirbt, fängt die Götterdämmerung Ragnarök, der große Endkampf zwischen den guten Göttern und den bösen Riesen, an. Währenddessen wird wohl die alte Welt zerstört und dann von einer neuen, anscheinend besseren, Welt abgelöst. Ragnarök wird von verschiedenen schrecklichen Naturereignissen angekündigt und beim endgültigen Kampf gegen die Riesen sterben auch einige Götter. Doch nicht alle Riesen sind böse, da viele Götter der Germanen auch von einigen Riesen abstammen. Auch 4 Hirsche, aus deren Geweihen Wasser strömt und die Yggdrasils Blätter fressen, und die 3 Schicksalsgöttinnen sind am Weltenbaum.
Nach dem Glauben der Germanen werden ehrenhafte Krieger, die im Kampf getötet wurden, von den Walküren, den Dienerinnen des höchsten Gottes Wotan, auserwählt und nach Walhalla gebracht, einer sagenhaften Halle im Heim der Götter, wo die diese Toten zum Einen oft mit den Göttern feiern, zum Anderen auch trainieren für den großen Endkampf gegen die Riesen. Die übrigen Toten kommen in die Unterwelt, wo sie eher ärmlich weiterleben.
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Mensch/Gott - Eine Beziehung über Raum und Zeit
Kurgu OlmayanIn diesem Buch möchte ich euch gerne mehrere Religionen, Beziehung von Mensch und Gott, vorstellen, in möglichst richtiger, genauer Reihenfolge, wobei aber einige verschiedene Religionen durchaus auch zu gleicher Zeit an verschiedenen Orten gelebt w...