- Zwei Monate später -
Meine hellen Augen starrten mich durch den großen Spiegel mir gegenüber an. Ich dachte darüber nach ob ich mir vielleicht Stufen schneiden lassen sollte.
Ich warf einen Blick auf die Friseur Zeitschrift in meinen Händen. Ich wurde von meinen Gedanken an eine Dauerwelle von meinem klingelnden Handy gerissen.
Es war Muriel. "Hey Muri. Was gibt's?"
"Olivia. Warst du in letzter Zeit mal auf Twitter unterwegs?"
Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Nicht wirklich. Wie kommst du jetzt darauf?" Ich blätterte weiter in dem Magazin.
"Sieh dir sofort die Trends an Annie. Sofort." Ich wollte gerade erneut fragen wieso ich das tun sollte, da hatte sie mich schon weggedrückt.
Also tippte ich auf das blaue Twitter Symbol und warf einen Blick auf die sogenannten Trends.
Ich riss meine Augen auf.
‚Harry Styles new flame'
Ich traute meinen Augen kaum als ich die Fotos von Harry und mir vor dem Club meines Onkels erkennen konnte. Was zur Hölle?
Man konnte mich glücklicherweise nur von der Seite erkennen. Und wirklich Qualitativ waren die Bilder auch nicht.
Auf einigen Fotos redeten wir nur, auf einem lachte Harry mich an. Und auf einem etwas verschwommenerem Bild küsste ich Harry auf seine Wange.
Ich konnte kaum glauben was ich hier sah. Die sogenannten Directioner kommentierten und tweeteten was das Zeug hielt.
Jemand hatte heimlich Fotos von Harry und mir geschossen. Und viele Leute sprachen darüber. Ich wusste nicht was ich denken sollte.
War das ein Traum? Es waren doch schon zwei Monate vergangen, in denen ich kaum darüber nachgedacht hatte. Und jetzt tauchten plötzlich aus dem Nichts diese Schnappschüsse auf.
Ich sah mich entgeistert im Spiegel an. Als ich mich plötzlich vor meinem Friseur Phil erschreckte, der direkt hinter mir stand und mir einen Kaffe reichen wollte.
"Warum so schreckhaft Olivia? Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen Liebes." Er lachte leise. Und ich sah ihn noch Immer durch den Spiegel an und wusste nicht wie ich reagieren sollte.
"Ich will eine Veränderung Phil."
Ich wollte nicht wie das Mädchen auf den Fotos aussehen, und Vorallem wollte ich nicht das mich jemand erkannte.
Phil war sofort Feuer und Flamme. „Wie wäre es mit einem Ponny? Oder lieber einen Bob? Was hältst du von einer neuen Haarfarbe Olivia? Dir würden braune Haare sehr gut stehen. Oder vielleicht doch lieber blond?"
Ich hatte mir vor etwa einem halben Jahr meine Haare rabenschwarz färben lassen. Mir war einfach danach mich ab und an zu verändern. Auch wenn es dabei meistens nur um meine Haare ging.
Ich überlegte einen Moment. "Ich denke das ein bop gar keine so schlechte Idee wäre. Und wieso nicht gleich noch ein Pony? Eine andere Haarfarbe vielleicht.." Ich kaute an meiner Unterlippe. „Du wirst großartig aussehen meine Liebe."
Das war wirklich eine große Veränderung zu meiner langen schwarzen Mähne. Doch als Kind trug ich meine hellblonden Haare auch oft als bop. Meine Mutter trauerte meinen hellen Haaren noch immer hinterher. Aber einen Schritt nach dem anderen.
Ein Glöckchen ertönte als ich die Glastür meines Friseur des Vertrauens nach Stunden hinter mir zudrückte.
Ich sah mich im spiegelnden Handydisplay an. Man konnte mich wirklich kaum Wiedererkennen. Phil hatte mir nicht zu viel versprochen. Das helle Braun passte perfekt zu meinem Hautton. Und glücklicher weise trauerte ich meinen langen Haaren nicht allzusehr hinterher. Mit einem Lächeln auf den Lippen machte ich mich auf den Weg zur S Bahn Station.
Ich war bereits im Januar achtzehn geworden, aber morgen stand Schule wieder auf dem Plan. Ich musste noch ein paar Monate durchhalten bevor ich meinen Abschluss in der Tasche hatte. Ich wusste noch nicht genau was ich mit meiner beruflichen Zukunft anstellen sollte.
Ich dachte öfter daran Fotografin zu werden. Oder es sogar vielleicht vor der Kamera zu versuchen, als Model. Meine Mutter war bereits eine gefragte Fotografin.
Vitamin B half in der Berufswelt doch immernoch am besten. Ich grübelte vor mich hin. Interessiert hatte ich mich eigentlich schon mein ganzes Leben für die Fotografie, aber ich wusste nicht ob ich auch das passende Talent dazu besaß.
Natürlich wollte ich am liebsten Sängerin werden. Aber ich war mir nicht sicher ob ich den Mumm dafür hatte. Vor meiner alten Kamera mit meinem provisorischen Stativ war es doch wohl einfacher als vor einer größeren Menschenmenge zu performen.
Ich wusste nicht ob ich dafür geeignet war. Obwohl ich zum vierzigsten Geburtstag meines Vaters vor einer Menge gesungen hatte, wäre es dennoch etwas ganz anderes vor wildfremden zu spielen.
Und ob es den Menschen auch gefallen würde, was ich da fabrizierte war wieder ein anderes Problem.
Ich hatte einen Nebenjob in einem kleinen Buchladen. Doch dieser Job war nur dazu gut um mein Taschengeld etwas aufzustocken und ab und an ein neues Buch günstiger heranzukommen.
Denn meinen Führerschein wollte ich auch bald machen, obwohl ich tierische Angst vor dem Autofahren hatte und ich in einer Stadt wie London vielleicht sogar gar keinen Führerschein brauchen würde. War es für mich ein persönliches Muss das Autofahren beherrschen zu können.Ich wollte nicht mein Leben lang auf den Bus angewiesen sein oder Bahn fahren müssen. Und für Taxis war ich nicht bereit so viel Geld hinzublättern.
In der S Bahn hörte ich mit meinen Kopfhörern laut meine liebste Playlist. Es lief ‚teenage dirtbag' als ich dabei war an meiner Station auszusteigen.
Wenn ich zu Hause war hatte ich vor diesen Song in meiner eigenen Version zu covern.
Als ich zu Hause angekommen war und die Begutachtung meiner Mutter über meine neue Frisur hinter mich gebracht hatte rief ich Muriel an.
„Du hast mir nicht mal erzählt das du an Silvester mit one direction rumgehangen hast. Hättest du das nicht mal erwähnen können bevor ich mich vor Liam Payne halb zum Affen gemacht habe?"
Ich rollte mit den Augen als ich hörte wie sie seinen Namen betonte.
„Weißt du muri. Ich denke nur weil sie Mitglieder einer berühmten Band sind, heißt es nicht das man sie auch so behandeln sollte. Sie sind nur normale Typen in unserem Alter. Und abgesehen davon war dein Auftritt sehr erfrischend." ich kicherte in mein Handy während ich dabei war meine Gitarre zu stimmen.
"Jaja du hast ja recht. Aber davon das du Harry Styles geküsst hast hättest du mir wirklich erzählen können. Ich dachte wir erzählen uns alles Annie."
Wieder dieser bescheuerte Spitzname. „Du solltest mich doch nicht mehr Annie nennen. Und mal davon abgesehen, konnte ich nichts dafür. Er hat Mich geküsst und nicht andersrum. Ich habe es einfach vergessen zu erwähnen okay?"
Ich hatte es nicht vergessen. Doch Ich wollte ihr einfach nicht davon erzählen das ich von einem Kerl wie Harry geküsst worden war. Für ihn war die Sache wahrscheinlich schon vergessen und er küsste vielleicht andauernd irgendwelche dahergelaufenen Mädchen.
Die Situation war nervenaufreibend genug für mich also beschloss ich es für mich zu behalten.
„Wie bitte? Harry hat dich geküsst? Das sieht auf den Fotos aber ganz anders aus Olivia."
Verdammt.
"Stimmt ja.. Ich habe mich nur vor ihm verabschiedet Muriel. Es war nur eine spontane und liebgemeinte Geste, sonst nichts.." Ich schlug mir mit meiner Handfläche gegen die Stirn. Von unserem Neujahrskuss gab es ja gar keine Fotos.
"Olivia? Du verschweigst mir doch irgendwas. Was ist passiert?" Fragte sie mich plötzlich sehr energisch. Eigentlich könnte ich es ihr ja erzählen, es war ja keine große Sache gewesen.
„Ach weißt du.. um Mitternacht haben wir uns geküsst." Erwähnte ich leise so als ob es nichts besonderes wäre.
„Olivia! Das glaub ich ja nicht! Harry Styles hat dich geküsst? Du bist echt eine andere Art von cool."
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love has many attributes [H.S.]
FanfictionOlivia, eine unerfahre Musikerin trifft auf Harry. Einen ziemlich berühmten Herzensbrecher und Member der Band One Direction. Die beiden müssen feststellen, dass Liebe unterschiedliche Eigenschaften und Auswirkungen besitzt. Und über die Jahre zeig...