#8 Pasta aus Italien

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Gelangweilt stocherte ich in meinen Spaghetti. Und  hörte nur noch mit einem halben Ohr dem laufenden Gespräch am Esstisch zu.

Meine Schwester hat erzählt das sie mit ihrer Freundin Sophia wandern gewesen war und sie danach in einem Restaurant am Strand Hummer gegessen hatten. Doch als ich von meinen Nudeln zu Britta schielte, sah sie mich fragend an und ich erhob mein Kopf.

„Entschuldige, was hast du gesagt?" meine Familie fing lauthals an zu lachen. Und ich schaute verwirrt in die Runde. „Ich habe dich nur gefragt ob dir das Essen nicht schmeckt. Du hast es ja kaum angerührt. Du wirst doch nicht etwa eine Essstörung entwickeln Oli?"

Meine Familie waren die einzigen die mich Oli nennen durften. Ich verstand nicht wieso ich überhaupt Spitznamen bekam. War Olivia nicht schon kurz genug? Und wieso spricht man jemanden so offen über eine solche Krankheit an? Ich atmete tief durch.

„Nein, nein. Es schmeckt wirklich gut. Ich war nur in Gedanken, nichts wildes." ich versuchte überzeugend zu Lächeln und nahm verträumt einen Schluck aus meinem Cola Glas.

"Das will ich doch hoffen! Das sind italienische Nudeln, ich habe sie aus Milan selbst hierher verfrachtet." sie zwinkerte mir zu.

Meine Schwester liebte es mit ihren Unternehmungen anzugeben. Weil sie wusste das ich kaum aus dem Haus rauskam.

Meine Mutter nahm sich gerade einen Nachschlag als Britta mich darum bat ihr in der Küche beim Nachtisch zu helfen. Augenrollend stand ich auf und folgte ihr.

„Was soll ich dir eigentlich helfen? Das Tiramisu ist doch schon auf die Teller verteilt." ich sah sie mit einer hochgezogen Augenbraue an. „Ach weißt du.. ich wollte dir nur ein wenig Inspiration liefern."

„Was meinst du?"

,,Na, du bist doch jetzt ein Internet Star meine liebe. Solltest du deinen Followern nicht etwas mehr bieten als nur deine Singerei? Wie wäre es mit ein paar Koch Tutorials? Dabei könnte ich dir behilflich sein. Ich weiß doch das du bist nicht die Kreativste in der Küche bist." sie wollte mich doch auf den Arm nehmen.

„Britta!"

"Olivia!"

Ich sah ihr geschockt in ihre grünlichen Augen. „Wird das heute nochmal was?" Tom stand im Türrahmen und sah uns beide auffordernd an. Er verschenkte seine Arme vor der Brust. „Was ist hier los?" er zog demonstrativ eine Augenbraue in die Höhe.

Ich schnappte mir schnell ein paar der Teller. „Ach nichts. Britta kann die Teller nur nicht alle alleine tragen. Du könntest ruhig auch etwas dazu beitragen." rief ich meinem Bruder zu während ich mit drei Tellern in den Händen auf dem Weg zum Esstisch war.

Ich wollte auf keinen Fall dieses Gespräch mit Britta fortsetzen. Wie sollte ich ihr meinen plötzlichen Aufstieg auch erklären? Als göttliche Fügung?

Nein. Sie war, wie auch unsere ganze Familie durch und durch atheistischer Natur.

Ich hatte immer noch nicht auf das Kommentar der Jungs geantwortet. Und ich wusste ja nicht einmal ob sie es selbst getan hatten, oder ob es nur eine Masche ihres Managements war.

Das konnte man nie wissen. Gut dar standen sie. Sie halfen einer unerfahrenen Sängerin zu ihrem Erfolg. Nur wurde ich von Stunde zu Stunde mit mehr Kommentaren zugespamt.

Wieso ich denn keinerlei Reaktion oder Dankbarkeit zeigte. Pah! Darauf konnte ich gut verzichten.

Muriel rieht mir dazu ich solle einfach mit einem schlichten Dankeschön antworten.

Doch Ich war Ihnen nicht wirklich dankbar. Ich hatte sie nicht darum gebeten, und ich verstand nicht wie sie sich das Recht dazu nahmen mit nur einem einzigen Kommentar so eine unglaubliche Aufruhe um meinen Kanal zu veranstalteten.

Ja, sie konnten nichts dafür. Aber sie mussten doch wissen was sie dadurch für ein Chaos auslösen würden. Oder?

Als ich zu Ende gegessen hatte, fasste ich also einen Entschluss.

Ich verabschiedete mich von Britta und Tom. Meinen Eltern sagte ich ich sei müde und das ich  mich jetzt bettfertig machen wollte. Britta sah mich noch mit diesem merkwürdigen Blick an bevor ich die Tür zum Flur schloss und die Treppen hoch in mein Zimmer joggte.

Meine Entscheidung stand fest. Ich würde einen Song von one direction covern. Und ich war gespannt auf die Reaktion der Zuschauer.

Ich entschied mich für ‚taken'. Ich hatte inzwischen ihr Album gehört und befand ‚taken' als meinen bisherigen Lieblings Song von ihnen.

Dar ich weder Lust hatte noch einen großen Aufwand betreiben wollte verzichtete ich auf meine liebste Gitarre. Ihr Name war Daisy.

Ich hatte sie vor einigen Jahren zu Weihnachten geschenkt bekommen und meine Cousine hatte sie so getauft. Wieso wusste ich bis heute nicht. Doch Ich hatte ihren Namen in das Zedern Holz geschnitzt.

Ich frischte mein Make-up noch leicht auf, band mir einen lockeren tief sitzenden Dutt und trug noch etwas Gold schimmernden Highlighter auf meine Wangen Knochen auf.

Ich Entschied mich für Akapella. Als ich die lyrics noch einmal googelte, und sie noch einmal las fing ich an zu kichern.

Wie wäre es wenn ich den Songtext an einer Stelle etwas verändern würde? Ich könnte ihren Kommentar irgendwie mit einbringen. Ich war also inspirierend? Könnt ihr haben.

Ich entschied mich für diese Stelle.
„You only love to see me breaking
You only want me 'cause I'm inspiring
You don't really want my heart"

Perfekt passte es vielleicht nicht. Doch So sehr würde es nun wirklich nicht auffallen. Also stellte ich meine Kamera auf, klammerte mein Mikrofon an meinem dunkelgrünen Hemd fest und drückte auf Play.

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Uuund Wie findet ihr Olivias Idee?
Ich hoffe das Kapitel hat euch gut gefallen.

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