Kapitel 1

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Mit einem verschmitzten Grinsen überreichte sie dem kleinen Jungen seinen Ball, welchen sie gerade noch rechtzeitig aus der Luft gefangen hatte, bevor dieser im Blumenbeet landen konnte. „Bitteschön. Pass aber dieses Mal bitte besser darauf auf. Wir wissen doch Beide, dass Luong keine Spielzeuge in seinem Garten leiden kann."

„Ich werde ab jetzt besser aufpassen! Versprochen!", mit einem strahlenden Gesicht verschwand der Junge um die nächste Ecke, aber nicht ohne ihr davor noch einmal kurz zu winken.

„Du bist zu nett zu diesen Bengeln, Namira-chan."

Die Angesprochene strich sich eine ihrer braunen Strähnen, welche sich aus ihrem geflochtenen Zopf gelöst hatte aus ihrem Gesicht und wendete sich an den Besitzer des Grundstücks. „Wenn es nach dir ginge würdest du den Jungen an den nächsten Baum binden als Strafe, Luong-san."

„Zu Recht!", schnaubte der alte Mann, „Sie zerstören mir die ganzen schönen Blumen. Weißt du eigentlich wie viel Arbeit das ist? Mal abgesehen von dem Geld was die Blumen gekostet haben."

Alter Miesepeter schoss es Namira durch den Kopf. „Zur Not ersetze ich dir die Blumen eben." Sie musste jedoch zugeben, dass dieser Garten wirklich verdammt viel Arbeit war. Sie ließ ihren Blick über die grüne Fläche schweifen. Am Rand war der Garten mit sämtlichen Sträuchern jeglicher Art bepflanzt einige davon trugen wunderschöne Blüten. Das Blumenbeet, das sie gerade eben von einem Ball gerettet hatte leuchtete in allen möglichen Farben. Ein kleiner Teich in der Mitte mit einer roten Brücke darüber war allerdings der absolute Blickfang der grünen Oase. Eine kleine bläuliche Libelle zog ihre Kreise über das Wasser und ließ sich auf einer Seerose nieder.

„Von welchem Geld denn? Du würdest mir nicht im Garten helfen wenn du genug davon auf der Seite hättest. Du bist doch eine Kunoichi wenn mich nicht alles täuscht. Warum nimmst du denn an keinen Missionen teil.", lenkte Luong die Aufmerksamkeit der Jugendlichen wieder auf sich.

Über Namiras Augen bildete sich eine steile Falte. Damit hatte er einen wunden Punkt getroffen. Sie könnte theoretisch eine Kunoichi sein. Praktisch hatte sie allerdings nie an einer Genin-Prüfung teilgenommen und war damit auch keine offizielle Kunoichi. Sie durfte daher an keinen Missionen teilnehmen, selbst wenn sie möglicherweise die Fähigkeiten dazu hätte. „Sei doch froh, dass ich keine Missionen habe. Wer würde dir denn sonst im Garten helfen.", versuchte sie ihre aufkeimende miese Laune zu überspielen.

Nach zwei Stunden weiterer Arbeit waren die Hecke sowie die restlichen Sträucher des Gartens endlich in Form gebracht. Zufrieden betrachtete Namira ihr Werk und nahm erleichtert einen tiefen Atemzug. Die unterschiedlichen Gerüche von Konoha stiegen ihr in die Nase. Ein Geruch war ihr bekannter wie der nächste.

Überrascht hielt das braunhaarige Mädchen inne und schnupperte noch einmal etwas genauer. Es war ein neuer Geruch dabei. Ganz in ihrer Nähe. Sie kannte diesen Geruch er war ihr alles andere als fremd doch sie konnte ihn einfach nicht zuordnen.

„Luong-san?", wendete sie sich an den alten Mann, „Wir sind doch fürs erste soweit fertig, oder? Kann ich gehen?"

Sie musste einfach wissen was es mit diesem Geruch auf sich hatte.

Luong sah sie überrascht an. „Was wirkst du denn auf einmal so unruhig? Das ist doch sonst nicht deine Art."

„Bitte! Du weißt, dass ich dich nicht darum bitten würde wenn es mir nicht wirklich wichtig wäre.", Namira war für gewöhnlich ein sehr geduldiger Mensch aber irgendetwas an diesem Geruch war ihr so bekannt.

„In Ordnung. Du kannst gehen aber tu mir den Gefallen und bring die abgeschnittenen Blumen die auf dem Tisch liegen noch zum Hokage."

Namira sah den Älteren verdutzt an. „Was will Tsunade denn mit den Blumen?"

WüstenwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt