Die Kirchturmuhr schlug zwei.
Langsam machte ich mich auf den Rückweg zum Haus, um Alex zu unterstützen, vielleicht konnte ich so auch mal indirekt mit meinem Vater reden.
Noch immer stellte ich mir die Frage, wieso nur Alex mich verstand. Ein dahergelaufener Junge, den ich vorher nicht einmal kannte. Wahrscheinlich eine Sache des Schicksals.
Als ich an unserem Haus ankam, Alex bereits an der Tür. Mein Vater machte die Tür auf und sah ihn fragend an.
„Hallo, mein Name ist Alex. Ich wohne ein paar Häuser weiter, hinter dem Waldsee. Ich würde Ihnen gerne etwas mitteilen.", stellte sich Alex vor.
„Dann mal los.", sagte mein Vater, schaute ihn aber etwas misstrauisch an.
„Es mag jetzt etwas seltsam für Sie klingen, aber hören Sie mir bitte erst einmal zu. Ich weiß Ihre Tochter und Ihre Frau sind verstorben, deswegen zuerst mein herzliches Beileid. Doch weswegen ich eigentlich hier bin, ist, dass ich Mina hören kann. Ich bilde mir das auch definitiv nicht ein, denn vorher kannte ich sie nicht. Scheinbar wandert sie noch als Geist durch die Gegend und wohnt mit in eurem Haus. Sie bekommt alles mit was hier passiert. Sie hat mir viel erzählt, zum Beispiel von der Person im Wald und was passiert ist.", erklärte Alex. Mein Vater schloss die Tür und trat aus dem Haus, er sah ihn erwartungsvoll an.
„Sie möchte Ihnen sagen, dass Sie dem Mann das Amulett geben sollen, welches er haben möchte. Sie sollen einfach alles Nötige tun, um dem Ganzen ein Ende zu setzen. Mina hat Angst um Euch. Ich weiß, das Alles muss ziemlich seltsam klingen.", erzählte er weiter.
„Danke, dass du mir das erzählst, auch wenn es viele Informationen auf einmal sind. Ich verstehe zwar, was du mir sagen möchtest, jedoch ist es trotzdem schwer nachzuvollziehen. Es ist unglaublich zu wissen, dass sie als Geist unter uns lebt. Kannst du mir sagen, wie es ihr geht?", fragte er Alex.
Mein Vater war schon oft an mystischen Geschichten und Sagen interessiert gewesen, sodass es mich nicht weiter wunderte, dass er es sofort glaubte.
„Mir geht es gut. Sag ihm das, Alex.", meinte ich.
Alex drehte sich erschrocken um.
„Ach du bist ja hier. Mina meinte eben, ihr geht es gut.", sagte er zu meinem Vater.
„Aber Mina, dieses Amulett, von dem du sprichst, ...ich habe noch nie davon gehört und es ist auch sicher nicht in unserem Besitz.", sagte mein Vater zu mir gewandt.
„Hm. Aber der Mörder wird keine Ruhe geben, bis er das Amulett in den Händen hält.", sagte ich.
Alex teilte meine Worte meinem Vater mit.
„Ich weiß nicht, was ich machen soll, damit er uns in Ruhe lässt, die Warnung gestern war schon angsteinflößend.", sagte mein Vater und seine Augen glänzten durch die aufkommenden Tränen.
„Ich verstehe Sie. Dennoch muss eine Lösung gefunden werden. Auch zum Schutz Ihrer Kinder.", sagte Alex.
„Die Kinder werde ich zu ihrer Oma schaffen, da sind sie sicher. Ich werde zuhause nach dem Amulett suchen. Mina? Alles wird gut werden.", sagte er und lächelte traurig.
„Ich weiß Papa. Ich hab dich lieb.", meinte ich und musste meine Tränen zurückhalten, da mir wieder in den Sinn kam, dass das Leben für mich vorbei war.
„Im Übrigen bist du immer bei uns Willkommen Junge. Ich bin dir sehr dankbar.", sagte er zu Alex.
Sie verabschiedeten sich und mein Vater ging wieder hinein, um die Koffer für meine Geschwister zu packen, da sie bald bei Oma wohnen sollten. Ein guter erster Schritt zum Ziel, so wie ich fand.
„Danke Alex, ohne dich wäre es niemals möglich gewesen, meinem Vater alles zu überbringen.", sagte ich.
„Ich helfe dir gerne, das weißt du. War eigentlich jemand auf dem Friedhof?"
„Nur eine Bekannte. Kelian war nicht da, ich frage mich, wie es ihm geht."
„Achso, aber er wird bestimmt mal wieder da sein, da bin ich mir sicher.", sagte er aufmunternd.
Wir verabschiedeten uns und ich ging wieder ins Haus. Mir fiel auf, dass wir kein Treffen vereinbart hatten, aber wir würden uns schon noch sehen.
Wird jetzt alles gut werden?
Was ist, wenn mein Vater das Amulett nicht findet? Ich habe echt Angst. Ich möchte mir nicht vorstellen einen von ihnen zu verlieren.
Lange dachte ich noch nach, bis ich in einen traumlosen Schlaf fiel.
Ein etwas kürzeres Kapitel, aber das muss es auch mal geben 💗
Hoffe es ist trotzdem gelungen 🦋
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C'est la mort
Paranormal~ 𝒂𝒃𝒈𝒆𝒔𝒄𝒉𝒍𝒐𝒔𝒔𝒆𝒏 ~ [...Alles kam mir so unnatürlich vor. So seltsam. Wie in einem Traum. Doch es war keiner...]