K a p i t e l 11

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Es war der nächste Abend bei Sonnenuntergang

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Es war der nächste Abend bei Sonnenuntergang.
Als ich an meinen Lieblingsort, zum Waldsee ging, fielen die letzten Sonnenstrahlen auf die Wasseroberfläche und ließen das Wasser glänzen. Es war immer wieder ein schöner Anblick. Ich sollte jeden Moment genießen, denn was passierte, wenn meine Seele doch bald schwand? Wenn ich nicht mehr länger ein Geist wäre, was würde dann passieren?
Früher glaubte ich immer, nach dem Tod wanderte nur die Seele weiter und lebte irgendwann in einem neuen Menschen weiter. Gläubig war ich nie, aber eine Theorie für den Tod und was danach folgte, hatte wohl jeder.
Also, wenn ich jetzt als Geist hier herumlief, war ich dann erst noch auf dem Weg zu einem neuen Menschen? Hatte ich das Leben noch nicht abgeschlossen?
So viele Fragen, jedoch keine Antwort. Valea hätte ich fragen können, vielleicht könnte sie mir eine Antwort geben. Doch sie war seit Tagen, oder waren es Wochen, nicht mehr hier aufgetaucht.

Jegliches Zeitgefühl verschwand. Im Moment schien die Zeit so langsam zu vergehen, doch rückblickend verging sie wie im Flug. Ein altbekanntes Gefühl.
Welchen Monat hatten wir? August, September?
Ich glaube noch war August.
Doch was spielte die Zeit für eine Rolle, solange man sie sinnvoll nutzte.

Ich musste eingenickt sein, denn ich wurde von einem rascheln geweckt. Ich besaß einen ziemlich leichten Schlaf. Aber gerade, seit meinem Tod, war der Schlaf mehr eine Trance geworden als ein Schlaf zur Erholung. Es war, als diente der Schlaf nur dem Zeitvertreib. Geträumt hatte ich schließlich auch nur ein, zweimal. Wahrscheinlich nur um den richtigen Weg zu finden, jeder Traum hatte nun mal eine tiefere Bedeutung.

Ich drehte mich nach dem Geräusch um. Aus dem Wald kam jemand. Ich stand auf und ging näher, um die Person zu erkennen. Es war Alex.
Instinktiv dachte ich erst, es wäre der Mörder, auch wenn ich nicht wusste, wie er aussah. Aber seit dem Mord an meiner Mutter, war ich wachsamer geworden.
Ich kannte das Gesicht des Mörders nicht, also was hätte ich auch tun sollen, wenn ich den mutmaßlichen Täter vor mir stehen gehabt hätte. Wie hätte ich reagieren sollen? Meinen Vater könnte ich nicht warnen und zu Alex hätte ich auch nicht gekonnt. Aber wenn das Leben einfach wäre, hieße es nicht Leben.
Manchmal wünschte ich mir, dass alles nur ein Traum war, aus dem ich irgendwann weinend aufwachen würde. Aus dem ich lernen könnte, welcher mich faszinierte. Ein Traum, welcher zu einer sagenhaften Geschichte werden könnte.


„Man, hast du mich erschreckt  .", sagte ich schließlich zu ihm.


„Mina! Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass du heute hier bist um die Zeit.", meinte er ebenfalls erschrocken.


„Ich bin auch eingeschlafen. Dich hätte ich noch weniger um diese Zeit erwartet."

„Nun ja, ich kann jetzt einfach gehen, wann ich möchte, wenn ich Bescheid sage. Deswegen habe ich direkt die Chance genutzt, um ins Freie zu gehen.", antwortete er.

C'est la mortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt