Kapitel 12

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Kapitel 12

„Seath!", rief ich den Vampir panisch. Er stand sofort neben mir. Die Farben kehrten schnell und ich konnte meine Umgebung wieder normal sehen.

„Jemand ist dort unten gefangen.", zeigte ich mit dem Finger in die Richtung des kleinen Weges.

„Dann lass uns mal den Ort sehen." Er schlängelte seinen Arm um meinen Bauch. In einem Atemzug standen wir bereits irgendwo mitten im Weg. Mulmig schaute ich zu Seath. „Eine kleine Vorwarnung wäre nächstes mal angebracht."

Er schmunzelte kurz und schaute über meinen Kopf in die Ferne. Wir waren von Bäumen umzingelt. „Hörst du es?"

Ich horchte und nahm ein Rauschen auf. „Wasser?", runzelte ich fragend die Stirn.

Er ließ mich nicht los und rannte in Vampirgeschwindigkeit nach unten. Wir kamen an einem Ufer eines breiten Flusses. „Wo genau hast du die Person gesehen?"

Ich nutzte schnell meine zweite Sicht. „Da! Links von uns. Ungefähr zwanzig Meter."

Seath nickte und brachte uns mit einem Sprung genau zum Ort an dem ich den Käfig gesehen habe. Glitschige Steine verknöpften das Ufer mit dem Fluss. Ich sprang von einem Stein zum anderen ohne in das Wasser zu fallen. Ich nutzte wieder einmal meine Fähigkeit die Auren zu sehen. Genau vor mir lag ein Käfig im Wasser. Er wurde durch einen Zauber unsichtbar gemacht und die kleinen Zeichen auf dem Käfig deuteten auf einen mächtigen Siegel, der die Aura der gefangenen Person erstickte. Ich musste den Siegel erst brechen und dann den Unsichtbarkeitszauber. Eine wichtige Frage stellte sich jedoch: Würde die verantwortliche Person davon mitkriegen und wenn es so ist, wie lange wird sie benötigen um hier zu sein?

„Ich muss einen Siegel brechen", erklärte ich Seath, „gib mir Deckung."

Ich konnte Seath nur als eine rote flammende Aura erkennen. Seine Gesichtzüge und Bewegungen waren für mich unsichtbar. Seine Aura vergoldete sich einwenig. Diese Beobachtung ließ mich für eine kurze Zeit irritiert meine Aufgabe vergessen. „Auf was wartest du?", erklang Seaths Stimme.

„Ich mach schon...", murmelte ich und konzentrierte mich auf den Siegel aus kleinen Zeichen und fremden Worten. Um einen Siegel zu öffnen, brauchte man einen Schlüssel. Jedoch da ich keine Zeit hatte den Schlüssel zu formen, entschied ich mich für die schnellste Lösung: Das Siegel einfach durch Kraft zu brechen. Da es sich um einen Siegel, der durch Wassermagie gezaubert wurde handelte, konnte ich meine Feuermagie benutzten. Das Gegenelement war immer nützlich in solchen Fällen und zum Glück war ich eine Hexagonistin. Feuermagie war also ein Teil von mir. Ich schloss meine Augen und suchte in meiner inneren Quelle wo alle meine sechs Elemente zu finden waren, die Magie des Feuers. Die warmen Flammen tanzten an meinen Fingerspitzen. Mit einem zufriedenen Grinsen ließ ich die Flammen frei. Ich formte einen Speer und schlug mit aller Kraft auf das Hauptzeichen in Form eines Auges. Ein lauter Klang ertönte. Ich spürte wie das Wasser in allen Richtungen spritzte. Ich stand mit nassen Klamotten vor die Person, die unter das Wasser eingesperrt war. Eine rote Aura, weniger markant als die von Seath, war zu sehen. Ich kehrte in die normale Sicht und stellte fest, dass es sich um einen Mann hielt. Ich zog ihn hoch damit er nicht ertrinkt. „Das ist Vermont.", hörte ich Seath neben mir. Der Vampir sah sehr bleich aus. Bleicher als normale Vampire. Seine Lippen waren fast weiß. Seath riss sich die Vene am Handgelenk auf und drückte es gegen Vermonts Mund. Der Vampir öffnete abrupt seine Augen und trank durstig die rote Flüssigkeit. Angewidert blickte ich zur Seite. „Wie geht's dir alter Freund?", fragte Seath den Vampirprinz. Er betrachtete mit seinen dunkel blauen Augen Seath an und dann mich. „Was macht eine Hexe mit dir?", fragte er heiser.

„Wir müssen hier weg.", mischte ich mich ein und ignorierte Vermonts misstrauischer Blick. Drei Hexen näherten sich in schneller Geschwindigkeit hierher. Und es waren nicht irgendwelche Hexen, stellte ich mit Hilfe meiner zweiten Sicht. Es waren die mutierte Hexen. Halb Vampir, halb Hexe. Das Resultat von X-50 und Dorheims Experimente.

Die Hexagonistin 2 - verschollen in die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt