Kapitel 30

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Kapitel 30

Sobald wir vor dem Eingang standen, explodierte die Wand neben uns. Ich wurde nach hinten geschleudert und hätte beinahe mein Bewusstsein verloren, hätte Casper mich nicht durch seine Magie beschützt. Ich lag mit dem Bauch auf dem Boden und suchte durch die Rauchwolken nach Zeos und die Schattenwandler. Durch die Starke Hitze brennender Flamen verschwamm meine Sicht in den Tränen. Meine Glieder schmerzten einwenig. Vorsichtig rappelte ich mich auf und fand Urbos Unterkörper unter einpaar Trümmersteine. Ich rannte schnell zu ihm hin. Sein Brustkorb bewegte sich leicht. Er war am Leben. Erleichtert schüttelte ich ihn. Er öffnete langsam seine Augen und betrachtete mich mit großen Augen an. „Ich spüre meine Beine nicht.", murmelte er ganz leise.

„Ich werde dich befreien.", beruhigte ich ihn und versuchte die große Brocken zur Seite zu schieben. Jedoch waren sie viel zu heiß und zu schwer! Verzweifelt schaute ich mich um und ein Stück dickes Eisen, den ich als Hebelarm benutzen konnte. Ich wickelte den Eisen mit einem Stück Stoff und schob es zwischen den Steinplatten. Sie bewegte sich und Urbos konnte seine Beine befreien. Er krabbelte nach hinten mit einem schmerzhaften Gesicht.

„Ich glaube mein rechtes Bein ist gebrochen.", fluchte er vor sich hin.

„Wo sind die anderen?", blickte ich mich um.

„Zeos!", rief ich. Plötzlich viel ein Steinbrocken neben uns. Zeos stand mit ausgestreckten Armen und schützte mit seinem Körper die zwei Schattenwandler, die Urbos begleitet haben. Sie waren mit Asche und Schutt verschmiert aber am Leben.

„Alles in Ordnung?", stand Zeos plötzlich vor mir und begutachtete mich von oben bis unten.

„Mir geht es gut. Aber Urbos scheint ein gebrochenes Bein zu haben.", erklärte ich schnell.

Die zwei Schattenwandler hockten sich neben Urbos. Einer wickelte Urbos Bein mit seinem Hemd um den Knochen zusammen zu halten. Danach hoben den Alpha mühelos hoch.

„Wer ist für diese Explosion verantwortlich?", fragte Urbos zwischen Schmerzschreie und Fluche.

Die Frage wurde schnell beantwortet von der Person, die geglaubt hat hinter uns schleichen zu können. Ohne viel nachzudenken warf ich eine Lichtkugel gegen die Hexe, die uns damals durch Toulouse gejagt hat. Sie knallte gegen die Wand und fiel bewusstlos auf dem Boden.

„Calypso.", murmelte ich.

„Wir müssen hier verschwinden. Aber auf keinen Fall dürfen wir ein Auto oder Flugzeug nehmen."

„Dann wie sollen wir sonst nach Montana gehen?", fragte irritiert einer der Schattenwandler. „Durch einen Portal.", meldete sich Casper. Sein Schnabel bewegte sich auf dem Holzmedaillon. „Du wärst in der Lage das zu tun?", fragte ich bewundernswert.

„Ja, aber im Gegenzug wird das Haus in Paris verschwinden.", erklärte er mir.

Er brauchte die Magie vom Haus, seine Magie um uns von hier weg zu bringen. Das Haus existierte über fünfzehn Jahre und war ein wichtiger Schutzort meiner Familie. Aber ich dürfte in diese ganze Situation nicht sentimental sein. Ich musste nun andere Menschen Schützen indem ich einen Krieg verhindere. Die Explosion sollte nicht mich umbringen, sondern Urbos. Für Calypso war dieser Schattenwandler eine Schachfigur, die zu gleich schwarz und weiß war. Urbos konnte leicht ihr Gehilfe sein aber genauso gut ihr Erzfeind.

„Durch einen Portal.", entschied ich mich schließlich. In dem Moment tauchten fünf andere rote Hexen. Alle maskiert, alle mit roten Vampiraugen. Während Casper mit dem Portal beschäftigt war, schützte ich uns mit einer Windwand. Unsere Angreifer warfen alle mögliche Angriffsmagien die es gab. Jedoch meine Wand hielt ihnen stand.

„Ich bin so weit.", sagte Casper.

Ich nickte und rief einen Wirbelsturm hervor. Wir standen ihm Auge, während die Hexen in der Luft wirbelten. Skeptisch gingen die Schattenwandler durch den Portal gefolgt von mir und Zeos. Der bekannte Druck gegen meine Lungen machte sich spürbar. Die Reise durch einen Portal, wie sehr habe ich es bloß vermisst. Wir landeten hart auf dem Boden irgendwo zwischen Kühen und Pferden.

„Wo sind wir?", fragte Zeos.

„In Montana.", sagte Casper und verabschiedete sich für eine Weile.

„Und jetzt?", schaute ich Urbos an.

„Ich werde einer meiner Leute anrufen, damit er uns lokalisiert und uns zum Tatort bringt."

Die Hexagonistin 2 - verschollen in die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt