Die Hexagonistin 2 - verschollen in die Dunkelheit

Kapitel 4

Kapitel 4

Zickie betrachtete mich lange an. „Es ist schwer zu erklären was damals passiert ist. Ich kann es versuchen zu beschreiben.", antwortete er auf meine Frage.

„Wenn du die dunkele Magie eines Dämons entziehst, wie ich es bei Lupis gemacht habe, gibt es zwei Möglichkeiten wo du diese Magie speichern kannst. Du kannst sie entweder in einem Objekt einsperren und dann diesen wenn möglich Zerstören oder diese Magie in dir selbst speichern."

„Ist es aber nicht zu riskant die dunkele Magie in seinem eigenem Körper einzusperren?", wunderte ich mich, „Immerhin könnte man selbst der dunklen Magie zum Opfer fallen." Ich runzelte die Stirn. Mir wurde plötzlich klar wie Zickie zu einem Dämon wurde. „Nach deinem Gesichtausdruck hast du es verstanden. Ich bin dieser dunklen Magie zum Opfer gefallen. Jedoch irre dich nicht Aurora. Ich wollte nie diese Magie in meinem Körper speichern. Ich habe sie in einen Stein eingesperrt ohne an einer wichtigen Sache zu denken."

„Ob der Stein reichte so eine starke Magie zu speichern.", folgerte ich schnell.

„Der Stein, oder soll ich besser sagen der Felsen war zu klein, um so viel Magie zu speichern."

„Warum hast du diese Magie dann nicht frei gelassen in die Luft? Warum musstest du diese restliche dunkle Magie in deinem Körper einsperren?", wunderte sich Onkel Chris. Er stand mit gekreuzten Armen neben mir und betrachtete seinen Freund mit einer großen Bewunderung für sein Heldentum. Zickie seufzte. „Lässt man diese Magie frei, so entstehen weitere Dämonen, Geschwisterdämonen werden sie genannt. Mit der Zeit können sie sehr mächtig werden."

„Was passiert mit der dunklen Magie, die in einem Objekt eingesperrt wird?", tauchte plötzlich diese Frage in meinem Kopf. Ich stellte sie dem Dämon, der mir durch seine Vergangenheit viel sympathischer wurde. Ich hatte sogar Respekt für ihn nachdem er alle diese schrecklichen Sachen überlebt hat.

„Sie bleibt dort und schwächt sich mit der Zeit ab bis dort nichts mehr übrig ist. Aber mehr kann ich darüber nicht sagen, da es nur einpaar mal gemacht worden ist und jedes Mal fielen die Hexen der dunklen Magie zum Opfer. Genau so wie ich."

„Wie kann man der dunklen Magie in diesem Fall ausweichen?"

Zickie lächelte traurig und nahm meine Hand in seine. Sie fühlte sich nicht warm und nicht kalt. „Ich weiß nicht Aurora wie du meinem Schicksal ausweichen kannst. Ich wünsche es niemanden. Aber eine Sache kann ich dir empfehlen. Wenn der Tag kommen wird an dem du die dunkle Magie einem Dämon entziehen wirst, lasse die Angst dich nicht kontrollieren. Überwinde sie und umhülle deine Seele und Gedanken in Licht. Gib nicht den Kampf auf gegen die Dunkelheit in dir. Ich wünschte es gäbe ein Lehrbuch, das dich vorbereiten könnte. Jedoch existiert so ein Buch nicht. Das Hexen Rat hat alles Mögliche gemacht, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Die Entstehung meiner Art soll ein Geheimnis bleiben und Hexen Angst machen, damit sie die dunkle Magie verabscheuen und davor fürchten sie zu benutzen."

Das ist eine wunderbare Offenbarung. Das bedeutete sobald ich vor Calypso stehen werde sind meine Lebenschancen fast null.

„Du hast vorhin etwas interessantes über Calypso erwähnt. Was hast du damit gemeint sie nutzt die Kräfte des Dämons?", zog mich Onkels Stimme aus meinem vorstehendem Albtraum mit seiner Frage, die mir Gänsehaut bereitete.

Zickies Gesicht verfinsterte sich. Er ließ meine Hand los und steckte seine Hände in seine Hosentaschen. „In den letzten hundert Jahren, die ich lebte, habe ich nie davon gehört, dass eine Hexe in der Lage ist ein Dämon zu kontrollieren. Bis ich eines Tages ihr Name hörte."

Zickie schaute auf seine Füße. „Diese Frau", sagte er mit einer fremden Stimme, „hat es geschafft ihre Magiequelle durch einen Uraltenzauber in zwei zu teilen. Eine Hälfte nutzt sie für ihre eigene Magie und die andere als Reservoir. Dort wird die dunkle Magie aufbewahrt und verstärkt."

„Durch das Stehlen anderer Auren.", äußerte ich meine Vermutung laut aus, die von Zikie bestätigt wurde. „Diese Zauberkünste hat sie von deiner Familie gestohlen Aurora. Vielleicht erinnerst du dich, dass deine Familie eine Bibliothek besaß, wo diese uralte Zauberkünste bewahrt wurden. Immerhin waren die Felcos Pioniere der dunklen Magie und der Lichtmagie."

„Ich erinnere mich sehr gut. Meine Familie hat alles schriftlich weiter Überliefert damit nichts vergessen wird. Vielleicht war es keine so gute Idee am Ende."

Zikie schüttelte den Kopf. „Ein Zauber ist nie gut oder schlecht. Der Schuldige hier ist Calypso. Sie hat sich entschieden ihren Körper mit einem Dämon zu teilen. Sie ist die Schuldige, nicht deine Familie."

Ich nickte leicht und erinnerte mich wieder an den Worten von Locus. Er hat mir dasselbe ebenfalls gesagt. Mein Vorfahrer, der erste magische Wesen auf dieser Welt, hat es mir damals während unserer Begegnung erklärt. Eine Magie ist immer neutral. Es kommt auf den Nutzer ob er es für Gutes oder Schlechtes anwendet. „Diese Frau ist gefährlich und plant irgendetwas Fürchterliches. Ich hoffe, dass du in der Lage sein wirst sie aufzuhalten.", meinte der Dämon, „noch irgend eine Frage?"

Onkel und ich schüttelten den Kopf. Ich hatte meine Antwort. Nun konnte ich zurückkehren und Calypso finden, damit ich sie ein für alle Mal besiege. Die dunkle Leere um uns verschwand langsam. Wir standen in Zikies Küche. „Danke Zikie.", blickte ich zu dem Dämon, der mir noch einmal zeigte, dass eine Person mehr ist als was ihr Aussehen zeigt.

„Gern geschehen Aurora.", lächelte er mich an. Er öffnete einer der Küchenschränke und hielt mir einem Armband aus Trommelstein vor meiner Nase. Die Steine waren in rosa Kugeln wie Perlen poliert. „Nimm es bitte an junge Hexe. Solltest du weitere Fragen oder Sorgen haben bezüglich Calypsos Dämon, kannst du mich immer mit diesem Armband kontaktieren. Lege deine Hand auf die Steine und ruf mich. Ich werde da sein."

Ich nahm dankbar das Armband an. „Ich hoffe wir werden uns eines Tages wieder sehen Zikie, aber in anderen Umständen."

Der Dämon nickte und schaltete wieder die Musik an. Ein Zeichen, das wir gehen sollen.