Ja, exakt diese Frage bekomme ich oft, sehr oft zu hören.
Damit eure Neugierde direkt befriedigt ist, werde ich schon mal vorgreifen und sie beantworten.
Außerdem ist es relevant für das Buch...
Theresia klingt direkt nach Oberbayern oder Barock. Halt "Urdeutsch".
Theresia klingt nicht nach Asiatin oder Afrikanerin. Eben nicht "Anders".
Aber wo kommst du denn jetzt her?
Ich komme aus Neudorf* in Niedersachsen. Weniger als 300 Einwohner. Ein Laden. Eine Tankstelle. Und unsere Kneipe. Mehr Schweine als Bewohner.
Stop! Wo du wirklich herkommst, meine ich.
Mein Vater kommt wirklich aus Tibet.
Meine Mutter kommt wirklich aus Irland.
Ihre Eltern kommen wirklich aus Nigeria.
Aber ich bin wirklich in Deutschland geboren.
Und da kommt wieder dieses Ding mit der Identität. Klar kann ich mich heute tibetisch, morgen deutsch und dann wieder anders fühlen.
In meinem Pass steht es zwar schwarz auf weiß.
Deutsch.
Und ich habe auch keine zweite Staatsbürgerschaft.
Das sagt ja trotzdem noch nichts über meine Gedanken und Gefühle aus.
Aber dann gibt es Leute, die einem dieses innere Multikulti aberkennen, die mir auch das Deutsch sein aberkennen und aus dir innerlich ein Nichts machen.
Manche vollkommen bewusst, andere eher unbewusst.
Ich bin nicht schwarz oder weiß.
Ich bin nicht A oder B.
Ich bin nicht 0 oder 1.
Und ich bin nicht nichts!
Ich bin einfach Tess.
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*Neudorf ist fiktiv, da ich meinen Wohnort natürlich nicht angeben werde. Ich meine wegen Stalkern, Paparazzi und Fanpost, ya know... 🙃
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100 Days of Otherness
Non-Fiction"Woher kommst du?" "Du bist doch von dieser Familie da, oder?" "Wenn ihr in Deutschland seid, müsst ihr auch Deutsch sprechen!" "Könnt ihr keine Kondome benutzen, oder was?" Phrasen und Fragen wie diese bestimmen meinen Alltag. Bin ich nicht normal...
